Werner Spinner hat mit einem Interview im “GeißbockEcho” für Aufsehen in der Fan-Szene des 1. FC Köln gesorgt. Der Präsident rief zu einer hohen Beteiligung bei der anstehenden Mitgliederversammlung auf. Ein Nachsatz jedoch erzürnte viele Unterstützer der Initiative “100% FC – Dein Verein”. Derweil bezog die Südkurve klar Stellung zur “Investoren-Klausel”.
Köln – Spinner sagte wörtlich: “Ich freue mich, wenn die FC-Familie zusammenkommt. Gerade in einem so großen Verein müssen Abstimmungen und Wahlen möglichst repräsentativ sein, und das sind sie nun einmal nicht, wenn eine engagierte, organisierte Minderheit an diesem Abend plötzlich bestimmmend wird, weil die allermeisten Mitglieder zu Hause bleiben. Das ist wie bei einer Bundestagswahl: Je geringer die Beteiligung, desto stärker profitieren die Extreme.”
Das muss man auch erst mal bringen, eigene Mitglieder mit sachbezogenem Antrag in eine Ecke mit den Ottos von der AfD zu setzen. #effzeh
— Susanne (@Strickliese1948) September 20, 2017
Der letzte Satz war es, der in den sozialen Netzwerken für einen Sturm der Entrüstung unter den “100% FC – Dein Verein” auslöste. Um jene Initiative ging es, als Spinner von der “engagierten, organisierten Minderheit” sprach, die am kommenden Montag für eine Satzungsänderung kämpft, um den Einstieg von Investoren beim FC vollständig in die Hand der Mitglieder zu legen. Einige Unterstützer der Mitglieder-Bewegung fühlten sich durch den Hinweis auf “Extreme” mit der Alternative für Deutschland (AfD) gleichgesetzt.
Es geht um den Antrag alle Anteilsverkäufe durch die Mitglieder absegnen zu lassen! Es ist unser Verein! Welch unfassbare Frechheit @fckoeln https://t.co/swpcePUeRt
— lostinnippes (@lostinnippes) September 20, 2017
Der 1. FC Köln sah sich noch am Mittwochabend genötigt, die Aussage richtig zu stellen: “Herr Spinner hat – wie jedes Jahr – dafür argumentiert, dass möglichst viele Mitglieder zur Versammlung kommen”, ließ der FC wissen. “Das hat er beispielsweise auch letztes Jahr getan, als es um die Wahl des Vorstands ging, weil ein Ergebnis einer Mitgliederversammlung möglichst repräsentativ sein soll. In diesem Zusammenhang hat er aus aktuellem Anlass auf die Bundestagswahl verwiesen – denn eine Seite vor diesem Interview im selben ‘GeißbockEcho’ ruft der FC dazu auf, sich an der Wahl zu beteiligen. Eine Gleichsetzung der Initiative ‘100% FC’ mit politischen Extremen ist weder gemeint noch beabsichtigt.”
Banner “Ja zur Satzungsänderung”
Unabhängig von Spinners Äußerung bezogen Fans im Stadion am Mittwochabend klar Stellung: Ein großes Banner “Ja zur Satzungsänderung” prangte vor Spielbeginn am Zaun der Südkurve. Schon zuvor hatte der Südkurve 1. FC Köln e. V. in einer Erklärung seine Unterstützung für den Mitgliederantrag bekannt gegeben. Am Montagabend wird in der Lanxess Arena darüber abgestimmt.
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