Özcan: “Ich habe eine große Verantwortung”

In der letzten Saison sind Sie als 18-Jähriger durchgestartet. Dann sind Sie nach dem Pokal-Aus in Hamburg in ein Loch gefallen. Wie denken Sie rückblickend über die letzten Monate?

Ich habe in der Rückrunde erst nicht gut gespielt und länger gebraucht, bis ich wieder in Form gekommen bin. Es stimmt, nach dem Hamburg-Spiel war es einige Wochen schwer für mich. Vom Kopf her war ich immer klar, aber ich bin froh, dass ich da rausgekommen bin.

Man muss immer da sein

Was hat es für eine Rolle gespielt, dass ab Winter ihr „großer Bruder“, wie Sie Mergim Mavraj nennen, nicht mehr mit dabei war?

Auf dem Platz hat das keine große Rolle gespielt. Privat haben wir immer noch viel Kontakt, deshalb war es nicht so wichtig, ob er im Team dabei war oder nicht. Wir hören uns regelmäßig, er hat beim HSV gerade ja auch keine leichte Zeit.

Sie spielen aktuell neben Matthias Lehmann auf der Sechs, können im zentralen Mittelfeld aber alle Position bekleiden. Wo sehen Sie sich am ehesten?

Genau auf der Position, die ich jetzt spiele: als Sechser und Achter, je nach Situation. Ich habe auf der Position eine große Verantwortung, aber das macht es zu einer Herausforderung. Man ist ständig im Spiel, hat ständig Ballaktionen, ist nie raus, weder defensiv noch offensiv. Man muss immer da sein, hat viele Zweikämpfe, kann das Spiel gestalten, das liegt mir.

Uwe war ein sehr offener Mensch mit einem großen Herz

Sie sind im Sommer vom DFB mit der Fritz-Walter-Medaille ausgezeichnet worden. Was hat das mit Ihnen gemacht?

Es ist eine große Ehre, aber für meine Zukunft bringt es mir nichts. Ich kann mir davon nichts kaufen. Ich muss weitermachen, muss wieder wie in der letzten Hinrunde auf meine Einsätze kommen, will mich weiterentwickeln. Die Medaille ist da ein großer Ansporn.

Zuletzt: Sie haben in dieser Saison bei der U21 gespielt, damals noch unter Patrick Helmes und Uwe Fecht. Wie haben Sie das Drama um Ihren ehemaligen Co-Trainer miterlebt?

Das war eine sehr traurige Nachricht. Uwe war ein sehr offener Mensch mit einem großen Herz. Er hat immer zugehört, konnte einem nie böse sein, sondern hat immer versucht, uns besser zu machen. Das kam so plötzlich, es tut mir sehr leid.

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