Zwischen ihnen bestand viereinhalb Jahre lang mehr als nur eine Trainer-Spieler-Beziehung. Für Peter Stöger war Matthias Lehmann der verlängerte Arm auf dem Platz, eine Vertrauensperson, der Kopf der Mannschaft. Nun ist der Österreicher nicht mehr da – und der Kapitän sitzt auf der Bank. Am Freitag kommt es zum Wiedersehen.
Köln – Wenn das Spiel zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Dortmund am Freitagabend um 20.30 Uhr angepfiffen wird, dürften Peter Stöger und Matthias Lehmann eines gemeinsam haben: Sie werden wohl beide auf der Bank sitzen. Nur nicht mehr auf derselben.
Wir werden versuchen, ihm keinen schönen Abend zu bereiten
Stefan Ruthenbeck bestätigte am Dienstag, dass Marco Höger nach seinem Zusammenprall am Samstag mit Ja-Cheol Koo vom FC Augsburg wieder “zu 100 Prozent belastbar” ist. Damit wird der Sechser, unter Stöger zuletzt (wenn gesund) nur noch selten berücksichtigt, gegen Dortmund aller Voraussicht nach in der Startformation stehen. Für Lehmann dürfte dies bedeuten, dass er auf der Bank Platz nehmen muss.
Dies war unter Stöger in über vier Jahren undenkbar. Lehmann spielte, da gab es kein Vertun. Nun muss der 34-Jährige damit umgehen, dass Stögers Nachfolger auf andere Spieler setzt. Höger und Salih Özcan dürften erneut die Doppel-Sechs bilden.
Trotzdem wird das Spiel gegen Dortmund für Lehmann etwas Besonderes sein. Auch, wenn er das Wiedersehen mit Stöger nicht zu hoch hängen will. “Wir wollen uns vom Thema um Peter Stöger abzuschotten. Das wird nicht einfach, aber wir müssen es machen”, sagte Lehmann am Dienstag. “Er wird auf der gegnerischen Bank sitzen. Wir werden versuchen, ihm keinen schönen Abend zu bereiten.”
Peter Stöger kennt uns. Aber wir kennen auch ihn.
Für den Effzeh geht es erneut um drei wichtige Punkte. Die zuletzt dreimal sieglosen Dortmunder kommen den Geissböcken da gerade recht. Denn am Freitagabend, so viel ist sicher, wird das ausverkaufte RheinEnergieStadion kochen. Das weiß auch Lehmann. “Es werden viele Emotionen dabei sein. Freitagabend, Flutlichtspiel – das Spiel hat ohnehin viel Brisanz. Alles ist vorbereitet für ein Topspiel.”
Tabellarisch zwar nicht, doch gerade die FC-Profis werden bis unter die Haarspitzen motiviert sein. Erstens, weil der FC seit vier Spielen ungeschlagen ist, in dieser Zeit zehn Punkte gesammelt hat. Zweitens, weil sie Peter Stöger zeigen wollen, dass sie es doch noch können, dass sie doch noch Fußball spielen und siegen können. Niemand beim Effzeh will, dass ausgerechnet Stöger den Geissböcken eine empfindliche Niederlage zufügt. Niemand beim Effzeh will, dass ausgerechnet der Österreicher Köln noch ein Stückchen näher an die Zweite Liga bringt. Lehmann ist sich jedenfalls sicher, dass es vor dem Spiel keine Geheimnisse geben wird. “Peter Stöger kennt uns. Aber wir kennen auch ihn.” Das darf als Kampfansage an den alten Trainer verstanden werden – besondere Beziehung hin oder her.
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