Simon Terodde und Timo Horn freuen sich über den Sieg (Foto: Imago).

Furiose zweite Hälfte: “Wir waren wie ausgewechselt”

[nextpage title=”Haben uns vorgenommen an uns zu glauben”]

Der 1. FC Köln hat das Spiel in Leipzig mit 2:1 (0:1) für sich entscheiden. In der ersten Halbzeit gelang Köln nur wenig. Die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck ging schon nach fünf Minuten in Rückstand und hatte Glück, dass es nur beim 0:1 blieb. In der zweiten Hälfte drehte der Effzeh dann auf.

Köln – Nach dem Spiel wollten alle wissen, was in der Halbzeitpause los war. Wieso zeigte die Mannschaft im zweiten Durchgang plötzlich so ein starkes Spiel? Für Dominique Heintz und Armin Veh waren es vor allem taktische Umstellungen. Timo Horn berichtete jedoch auch, was Stefan Ruthenbeck den Spielern in der Kabine mit auf den Weg gegeben hatte. Die Stimmen zum Spiel.

Wir waren wie ausgewechselt

Dominique Heintz: “Leipzig hat vorne schnelle Leute, die sind immer sehr gefährlich. In der zweiten Hälfte haben wir ein bisschen umgestellt. Wir haben dann hinten Mann gegen Mann gespielt. In der zweiten Hälfte haben wir dann wie ich finde ein absolutes Topspiel gemacht und verdient das Spiel gewonnen. Wir kennen uns mit Rückständen aus. Es ist natürlich bitter, wenn du hier in Leipzig nach sechs Minuten ein Tor fängst. Das ging zu einfach. Aber trotzdem: andere Mannschaften werden hier vielleicht abgeschossen, wenn sie so früh ein Tor kriegen. Aber wir haben Fußball gespielt. Wir haben schön aufgedreht und die Bälle verlagert. In der zweiten Halbzeit haben wir Leipzig hinten rein gedrängt und es echt stark gemacht. Ich bin aber realistisch. Wir brauchen jetzt keine Freudensprünge zu machen. Es war ein erster wichtiger Schritt. Darüber können wir uns jetzt ein, zwei Tage freuen. Aber Mitte der Woche geht der Fokus dann voll auf Stuttgart.”

Timo Horn: “Der Trainer hat angesprochen, dass wir in der ersten Halbzeit nicht an uns geglaubt haben. Das hat man glaube ich auch gesehen. Leipzig hätte auch ein, zwei weitere Tore schießen können. Ab der 40. Minute sind wir dann besser geworden. In der zweiten Hälfte waren wir dann wie ausgewechselt. Wir haben uns vorgenommen an uns zu glauben. Der Trainer hat gesagt: ‘Die Leipziger sind heute nicht viel besser als wir.’ Das haben wir uns zu Herzen genommen und ich denke, das hat man dann in der zweiten Halbzeit dann auch gesehen. Die Leipziger sind auch ein bisschen müde geworden in der zweiten Halbzeit.  Der Sieg tut uns natürlich unfassbar gut. Man sieht, dass die Mannschaft lebt. Als 18. in Leipzig das Spiel zu drehen, ist nicht selbstverständlich. Zu Hause müssen wir jetzt gegen die Mannschaft der Stunde antreten. Aber der Sieg kann uns natürlich ein bisschen Schwung geben. Aber er ist nichts wert, wenn wir nicht zu Hause nachlegen können.”

Das können wir uns nicht gefallen lassen

Stefan Ruthenbeck: “Ich bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft. So eine zweite Halbzeit gegen so einen starken Gegner zu spielen – das ist nicht einfach. Wir waren 0:1 in Rückstand, haben alles rausgehauen und gewinnen das Spiel dann sogar noch. Deswegen ein riesen Kompliment an meine Mannschaft. Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen und kriegen dann gleich mit der ersten Möglichkeit das 0:1. Nach der Chance im Gegenzug dachte ich, dass wir den Rückstand ganz gut wegstecken würden. Haben wir aber nicht. Danach hat Leipzig uns laufen lassen. Dann muss der Gegner eigentlich mit 2:0 oder 3:0 führen. Kurz vor der Halbzeit begann das Spiel dann in unsere Richtung zu kippen – mit Osakos Abseitstor und der Chance durch Jonas Hector. Das hat uns Hoffnung gemacht. An der Aktion, bei der ein Leipzig-Verteidiger Osako tief in der eigenen Hälfte getunnelt hat, haben wir uns hochgezogen und gesagt: das können wir uns hier nicht gefallen lassen. Jetzt geben wir eine entsprechende Antwort. Das ist uns gelungen. Wir sind gut zwischen die Linien gekommen, konnten immer wieder aufdrehen und ins Dribbling gehen. Risse haben wir einen Tick höher geschoben, um früherer flanken zu können. Insgesamt weiß ich nicht, ob wir aufgrund der ersten Halbzeit heute der verdiente Sieger sind. Wahrscheinlich nicht. Aber wir haben uns das irgendwie erarbeitet. Wir haben eine gute Mentalität gezeigt, hatten ein hohes Laufpensum und eine hohe Intensität in den Zweikämpfen. Jetzt sind wir punktgleich mit dem HSV und haben uns das nächste Endspiel gegen Stuttgart erarbeitet. Darauf freuen wir uns.”

[nextpage title=”Leipzig hat uns am Leben gelassen”]

Leonardo Bittencourt: “Der Mannschaft muss man den Sieg hoch anrechnen. Was wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben war wirklich gut. Leipzig hat uns natürlich am Leben gelassen, sie hätten den Sack schon früh zumachen können. Aber das haben sie nicht getan. Und wir wussten, dass sie mit zunehmender Spieldauer müde werden würden. Am Ende hatten wir klar mehr Luft und haben uns dann auch belohnt. Für mich ist es natürlich schön, dass ich das Tor gemacht habe. Aber wir denken als Team und als Kollektiv. Wir geben jede Woche alles. Das sind wir dem Verein und den Fans schuldig. Heute wurden wir zum Glück belohnt. Jeder Sieg ist überlebenswichtig. Die Stuttgarter sollen mal kommen. Erst am 34. Spieltag wird abgerechnet.”

Armin Veh: “Im ersten Durchgang haben wir etwas Glück gehabt. In der zweiten Halbzeit hatten wir nichts mehr zu verlieren. Wir haben etwas umgestellt, sodass wir früher drauf sind und gepresst haben. In der zweiten Halbzeit hat Marcel Risse ein richtig gutes Spiel gemacht. Auch Osako, der in der ersten Hälfte Probleme hatte, wurde besser. Auch Bittencourt hat nach seiner Einwechslung frischen Wind gebracht. Und gut, dass mein Kleiner da links das Ding so trifft. Der ist gar nicht so schlecht, oder? (lacht). Wir haben uns auf jeden Fall unsere Chance bewahrt.”

Ralph Hasenhüttl: “Wir wollten dem Gegner, der am Tabellenende steht, mit unserer offensiven Spielweise früh beeindrucken. Das ist uns lange Zeit gut gelungen. Was uns gefehlt war die Qualität in der Offensive. Das uns dann hinten Raus die Körner gefehlt haben, hat auch jeder gesehen. So haben wir ein Spiel aus der Hand gegeben, dass du eigentlich nicht aus der Hand geben darfst.”

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