Heinz Hornig (li.) und Karl-Heinz Thielen (re.) bei "Loss mer schwade". (Foto: zvg)

“Meister wird der FC nur wieder mit neuem Kapital”

Beim nächsten Gegner des 1. FC Köln wird gerade wieder ausgiebig über die 50+1-Regel diskutiert. Martin Kind will Hannover 96 vollständig übernehmen, darf es aber aktuell nicht. Auch beim Effzeh wurde im vergangenen Sommer und Herbst die Investorenfrage diskutiert. Nun hat sich Karl-Heinz Thielen klar positioniert.

Köln – Karl-Heinz Thielen war beim 1. FC Köln fast alles: Spieler, Manager, Schatzmeister, Geschäftsführer, Vizepräsident. Der 77-Jährige hat seinem Klub, für den er 294 Mal in seiner Karriere spielte, immer die Treue gehalten. 2012 kandidierte er gar für die Präsidentschaft und wollte Wolfgang Overath beerben.

Thielen will den FC wieder vor den Bayern sehen

Hätte sich Thielen gegen das Trio um Werner Spinner durchgesetzt, hätte es unter Umständen eine interessante Entwicklung bei den Geissböcken gegeben. Denn Thielen bekennt sich klar zur veränderten Konkurrenzsituation in der Bundesliga durch die Quasi-Unternehmensklubs Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim und Leipzig sowie zur Übermacht des FC Bayern München. “Mein Wunsch ist es, dass der FC irgendwann wieder am Ende einer Saison vor dem FC Bayern steht”, erklärte Thielen am Dienstagabend in der Talkrunde “Loss mer schwade” in Bergisch-Gladbach.

Eine aktuell nicht vorstellbare Konstellation, liegen doch gerade in dieser Saison bereits nach 22 Spieltagen 43 Punkte zwischen dem Tabellenführer aus München und der Roten Laterne aus Köln. Thielen machte deutlich, dass der Effzeh es gegen die Bayern wohl nie mehr schaffen würde, außer, die Liga ließe die 50+1-Regel fallen und öffne sich für Investoren. “Deutscher Meister wird der FC nur wieder mit neuem Kapital”, stellte Thielen fest und meinte damit den Verkauf von Anteilen an strategische Geldgeber. Nur so würde Köln in der geldgesteuerten Bundesliga in Zukunft wieder titelfähig sein. “Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass der Klub so lange ohne Titel bleiben würde, und ich sehe zur Zeit nicht, wie sich das sonst ändern könnte.”

Verkauf von Anteilen an chinesische Investoren ohne Wenn und Aber ausgeschlossen

Allerdings erklärte Thielen auch, dass es neben dem finanziellen Kapital etwas gäbe, das der FC besonders in dieser Frage nicht aus den Augen verlieren dürfe: “Die Fans sind auch ein Kapital für den Klub”, sagte Thielen und warnte davor, die Beziehung zur Basis nicht verlieren zu dürfen. Nur die Kombination aus der Begeisterung der Fans und der sportlichen Perspektive in der Bundesliga würde den Klub langfristig attraktiv und wieder erfolgreich machen.

Das amtierende Präsidium um Werner Spinner sowie Geschäftsführer Alexander Wehrle hatten sich im vergangenen Herbst auf der Mitgliederversammlung Kritik anhören müssen, da Gerüchte aufgetaucht waren, man habe bereits mit potentiellen Investoren, insbesondere in China, gesprochen. Am Mittwoch betonte der FC noch einmal in einer Stellungnahme zur Beziehung mit den Fans, dass “ohne Wenn und Aber ein Verkauf von Anteilen an chinesische Investoren ausgeschlossen” sei. Der Verkauf von FC-Anteilen sei überhaupt nur dann denkbar, “wenn dies der für den Club günstigste Weg wäre, langfristige Investitionen abzusichern – also beispielsweise für einen Kauf und Ausbau des Stadions oder, falls dies je in Betracht käme, einen Neubau”.

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