[nextpage title=”Risse und Bittencourt als Hoffnungsträger”]
Monatelang waren zunächst Peter Stöger und dann Stefan Ruthenbeck kaum zu beneiden, wenn sie ihre Startelf benennen mussten. Vor allem im rechten und linken Mittelfeld klafften große Löcher. Flügelspieler beim 1. FC Köln? Entweder verletzt oder nicht vorhanden. Das ist nun wieder anders.
Köln – Das 2:4 gegen Eintracht Frankfurt brachte es auf den Punkt: Milos Jojic im linken Mittelfeld und Salih Özcan auf der rechten Seite sollten sich als Flügelspieler versuchen. Doch tatsächlich scheiterte das Experiment krachend. Faktisch lief der FC mit vier zentralen Mittelfeldspielern auf. Und weil mit Frederik Sörensen ein gelernter Innenverteidiger hinten rechts verteidigte, brach die Eintracht mit ihrem Flügelspiel dem FC das Genick.
Risse mit zwei Vorlagen in vier Spielen
Einen Monat später sieht die Welt beim FC zwar noch immer nicht besser aus, wenn man auf die Tabelle blickt. Doch personell begann schon mit dem Spiel in Frankfurt eine Art Heilungsprozess. Marcel Risse gab nach monatelanger Verletzungspause und der Angst um die Fortsetzung seiner Karriere sein Comeback. Er lieferte sofort seine erste Torvorlage und ließ in Leipzig eine zweite folgen. Seine Rückkehr auf dem Rasen hätte definitiv schlechter verlaufen können.
Der Rechtsaußen arbeitet sich langsam wieder heran an seine Form vergangener Tage. Die Kraft reicht schon wieder für 90 Minuten. Auch, wenn er in der vergangenen Woche noch zwischenzeitlich geschont werden musste, um die Belastung nicht zu übertreiben. Am Mittwoch und Donnerstag konnte er in dieser Woche wieder voll trainieren und steht somit wohl auch in Bremen am kommenden Montag wieder in der Startelf. “Cello hat das Spiel gegen Stuttgart sehr gut überstanden”, sagte Stefan Ruthenbeck am Donnerstag. Wie wichtig der 28-Jährige für den FC-Coach ist, konnte man nicht zuletzt gegen den VfB sehen. Risse scheint auf dem Weg zurück zu alter Stärke – und hat endlich auch wieder seinen Gegenpart auf der linken Seite wieder.
Bittencourt gegen Bremen in der Startelf?
Leonardo Bittencourt wurde zuletzt gegen Leipzig und Stuttgart eingewechselt, erzielte gegen RB den Siegtreffer und hätte auch gegen den VfB wieder treffen können. Der 24-Jährige wird beim Effzeh auf der linken Außenbahn dringend gebraucht. Umso wichtiger ist es für Ruthenbeck, dass der kleine Offensivspieler nach seiner Adduktoren-OP und rund vier Monaten Spielpause wieder fit ist.
[nextpage title=”Ein anderes Spiel – auch dank Koziello”]
Leo ist auf einem guten Weg
Nach seinen beiden Einwechselungen in den letzten beiden Spielen könnte Bittencourt am kommenden Montagabend beim SV Werder Bremen sein Startelf-Comeback feiern. Ruthenbeck deutete bereits an, dass der 24-Jährige in die Anfangsformation rücken könnte. “Leo ist auf einem guten Weg. Er ist noch nicht bei 100 Prozent, nähert sich dem aber an. Irgendwann werden wir ihn von Beginn an reinwerfen. Ob das schon gegen Bremen soweit sein wird, werden wir sehen.”
Mit Bittencourt, Risse und auch Christian Clemens (Ruthenbeck: “Für Crille kommt Bremen noch etwas zu früh, aber gegen Leverkusen wird er sicher wieder ein Thema sein”) hat der Effzeh nun endlich wieder drei Flügelspieler zur Verfügung. Insbesondere auf Bittencourt und Risse wird es dabei ankommen, den Sturm um Simon Terodde mit Flanken zu füttern, aber auch selbst torgefährlich zu werden. Nach monatelangen Auftritten ohne echte Flügelspieler kann Ruthenbeck nun wieder hoffen, dass über die Außenbahnen mit Tempo, Flanken und Eins-gegen-Eins-Aktionen eine neue Komponente in das FC-Spiel mit einfließen wird. “Unser Spiel wird wieder ein anderes sein”, kündigte er bereits an. “Wir können jetzt komplett anders denken, weil wir für alle Varianten wieder Optionen und Qualität haben.”
Koziello als entscheidender Faktor
Mitentscheidend dafür sind auch die beiden zentralen Mittelfeldspieler. Marco Höger und Vincent Koziello sind dabei, sich auf der Doppelsechs zu finden. Beide gelten als exzellente Passgeber, und insbesondere der Franzose schwang sich zuletzt zum neuen Taktgeber im Mittelfeld auf. Bärenstarke Auftritte gegen Leipzig und Stuttgart lassen hoffen, dass Koziello in der Lage sein wird, Risse und Bittencourt in Szene zu setzen. Soll es beim Effzeh noch einmal die Hoffnung auf den Klassenerhalt oder zumindest das Erreichen der Relegation geben, dann beruht diese Hoffnung sicherlich in großen Teilen auf dem Mittelfeld mit Höger, Koziello, Risse und Bittencourt.
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