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Geheimtraining: Macht Ruthenbeck seinen Spielern Dampf?

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Sprachlos in Hoffenheim: Dominic Maroh und Jorge Meré. (Foto: imago/Huebner)

[nextpage title=”Bislang kamen die Spieler glimpflich davon”]

Stefan Ruthenbeck macht die Schotten dicht. Am Dienstag wird nicht-öffentlich trainiert. Ein ungewöhnlicher Schritt am ersten Tag der Vorbereitung auf das Spiel am Samstag gegen den 1. FSV Mainz 05. Will der Trainer den Geissböcken Dampf machen oder neuen Mut zusprechen? Bislang kamen die Spieler glimpflich davon.

Köln – Ist es richtig, dass der 1. FC Köln das Versagen von Hoffenheim sofort beiseite schiebt? Armin Veh nannte das 0:6 “unerklärlich”. Und wenn es keine Erklärungen gäbe, müsse man das Geschehene hinter sich lassen. Deshalb soll das Team von Trainer Stefan Ruthenbeck ohne Aufarbeitung sofort zur nächsten Aufgabe übergehen, um den Fokus auf die Mutter aller Endspiele gegen Mainz 05 zu legen.

Verantwortliche scheuen harte Gangart

Doch lässt sich das Spiel bei der TSG einfach so beiseite wischen? Auffällig ist: Einmal mehr nehmen die Verantwortlichen die Spieler öffentlich nicht ins Gebet für das Geschehene. Sie wissen einerseits, dass nur die jetzt vorhandenen Profis den Karren noch einmal aus dem Dreck holen können. Doch eine harte Gangart scheuen Ruthenbeck und Veh bislang trotz zuletzt drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen, davon zwei seelenlose Auswärts-Leistungen in Bremen und Hoffenheim.

Ein Blick auf die nackten Zahlen erschreckt: Das 0:6 war die 18. Niederlage im 28. Bundesliga-Spiel. Noch nie hat der FC in seiner Geschichte zu diesem Zeitpunkt in der Saison mehr Spiele verloren. Hoffenheim durfte gegen Köln insgesamt 19 Mal aufs Tor schießen, Serge Gnabry davon alleine sieben Mal. Zum Vergleich: Selbst, wenn der Effzeh mit all seinen Torschüssen in den 90 Minuten getroffen hätte, wäre das Spiel 4:6 ausgegangen.

FC mit schlechtester Laufleistung aller Teams

Doch am alarmierendsten dürften für Ruthenbeck die Laufleistungen gewesen sein: Seine Spieler legten in den 90 Minuten ingesamt nur 107,4 Kilometer zurück und damit fast acht Kilometer weniger als Hoffenheim (115). Zum Vergleich: Die direkten Abstiegskonkurrenten aus Hamburg, Wolfsburg und Mainz machten es den Geissböcken vor, wie Abstiegskampf geht. Der HSV brannte sage und schreibe 129,1 Kilometer in den Rasen von Stuttgart und holte damit immerhin einen Punkt. Der VfL und der FSV legten ebenfalls starke 119,1 bzw. 119,8 Kilometer zurück und ergatterten sich damit ebenfalls je einen Zähler.

[nextpage title=”Geheimtraining am Dienstag: Was ändert Ruthenbeck?”]

Zusammenhalt statt Strafmaßnahmen

Und die Geissböcke? Die tauchten in Hoffenheim ab. Trotz drei Tagen Erholung über die freie Länderspielpause waren die Kölner weder frisch noch gewillt, sich dem Kampf in Sinsheim zu stellen. Ruthenbeck nannte den Auftritt seiner Mannschaft hinterher “lethargisch” und nicht ausreichend für den Abstiegskampf. Deutliche Worte in Richtung seines Teams vermied der Trainer allerdings.

Wie gehen die Verantwortlichen nun vor? Die anderen Abstiegskandidaten – und schon viele in den Jahren vor ihnen – haben immer wieder mit besonderen und teils drastischen Maßnahmen reagiert. Kurztrainingslager gab es auch in dieser Saison in Hamburg, Mainz und Wolfsburg ebenso schon wie Suspendierungen. Beim Effzeh hält man nichts von alledem, schon gar nicht vor dem so wichtigen Spiel gegen Mainz. Vielmehr soll weiterhin der Zusammenhalt im Team und das Gemeinschaftsgefüge das Faustpfand sein, um den Klassenerhalt doch noch möglich zu machen.

Überragende Heimbilanz gegen Mainz

Diese Marschroute hat den Effzeh bis jetzt ruhig und beisammen gehalten. Doch immer wieder dankten es die Spieler ihren Verantwortlichen nicht. Insbesondere auswärts, ohne die Zusatzmotivation der heimischen Fans im RheinEnergieStadion, verfiel die Mannschaft in Passivität und Lethargie. Ob Ruthenbeck genau dies am Dienstag hinter verschlossenen Türen seiner Mannschaft noch einmal vorhalten wird? Wenigstens findet das Spiel gegen den FSV am kommenden Samstag zuhause statt. Gegen Mainz hat der Effzeh in allen Wettbewerben von bislang zwölf Partien in Müngersdorf nur eines verloren, dagegen acht gewonnen. Wenigstens das spricht für Köln und sollte den Geissböcken Mut machen.

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