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Sofortiger Wiederaufstieg: Was der FC von Freiburg lernen kann

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Timo Horn will wie 2014 nächstes Jahr den Aufstieg perfekt machen. (Foto: Imago/Eibner)

[nextpage title=”Die Konkurrenz hat es vorgemacht”]

Nach 32 Spieltagen ist der Abstieg des 1. FC Köln auch rechnerisch besiegelt. Die Kölner müssen ihre Kräfte nun bündeln und die Mission Wiederaufstieg angehen. Einige Vereine haben es in der Vergangenheit vorgemacht. Die Ausgangslage für den Effzeh könnte trotz der desaströsen Saison kaum besser sein. Dennoch wird der Aufstieg kein Selbstläufer. 

Köln – Seit Samstag steht es also fest: Der sechste Abstieg der Vereinsgeschichte des 1. FC Köln ist nicht mehr abzuwenden. Nach einer katastrophalen Spielzeit war der Abgang am Ende nur noch eine Frage der Zeit. Doch allen in Köln und über die Stadtgrenzen hinaus ist klar: Der Verein muss wiederkommen. Auf den direkten Wiederaufstieg in der Saison 2018/19 ist alles ausgerichtet und das Ziel bereits unzweideutig ausgegeben. Bereits zwei Mal schafften es die Geißböcke, einen Abstieg in der Folgesaison wettzumachen. Und auch in der jüngeren Vergangenheit der Liga schafften einige Vereine die sofortige Rückkehr ins Fußball-Oberhaus.

Freiburg, Stuttgart und Hannover als Vorbilder

Nachdem es in der Saison 2015/16 mit dem VfB Stuttgart und Hannover 96 zwei große Vereine der Bundesliga erwischt hatte, gingen beide ehemaligen Deutschen Meister als Top-Favoriten auf den Aufstieg in die ungeliebte Zweitligasaison. Sowohl der VfB als auch Hannover 96 wurden ihren Ansprüchen gerecht und schafften den sofortigen Sprung zurück in die höchste deutsche Spielklasse. Beide hielten wichtige Teile ihres Kaders zusammen, überragten die Gegner alleine schon aufgrund der finanziellen Möglichkeiten und machten – wenn auch beide mit Trainerwechseln in der Saison – den Aufstieg letztlich perfekt.

Auch der SC Freiburg, der sich am Samstag durch den Sieg gegen den Effzeh etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen konnte, zeigte in der Vergangenheit schon häufiger, was es heißt, seine Lehren aus einem Abstieg zu ziehen und gestärkt daraus hervorzugehen. In der Spielzeit 2014/15 waren die Breisgauer am letzten Spieltag dramatisch ins Unterhaus abgestiegen. Ähnlich wie die Kölner jetzt mit dem Verbleib von Höger, Horn und Hector, konnte der Klub von Trainer Christian Streich mit Nils Petersen einen der absoluten Leistungsträger trotz Abstiegs in den eigenen Reihen halten.

Junge Spieler bekommen ihre Chance

Zudem baute der Verein mit hochtalentierten Spielern wie Maximilian Philipp, Vincenzo Grifo und Christian Günter eine junge und schlagkräftige Truppe auf, die es schaffte, am Ende mit 72 Punkten mehr als souverän wieder aufzusteigen. Mit 21 Treffern hatte Petersen dabei maßgeblichen Anteil am Erfolg und wurde in der Torschützenliste Zweiter – hinter Simon Terodde, der in der kommenden Saison die Kölner zurück in die Bundesliga schießen soll. Dies schaffte er in der Vorsaison beim VfB Stuttgart und bewies damit, wie elementar wichtig ein funktionierender Mittelstürmer für die Mission Aufstieg ist.

[nextpage title=”Demut statt Überheblichkeit”]

Das Gerüst für die neue Saison steht

Zwar steht der Kölner Abstieg erst seit dem 32. Spieltag rechnerisch fest, dennoch hatten die Verantwortlichen um Armin Veh bereits früh Planungssicherheit für die Zweite Liga. Mit den Winter-Neuzugängen Simon Terodde und Vincent Koziello leistete der sportliche Geschäftsführer schon früh wichtige Vorarbeit für die Mission Wiederaufstieg. Und mit den Treuebekenntnissen von Marco Höger, Timo Horn und Jonas Hector sowie dem Verbleib von Marcel Risse haben die Kölner ein Gerüst für die kommende Saison geschaffen, um das eine Mannschaft mit einer Mischung aus jungen, aber auch erfahrenen Spielern gebaut werden kann.

Eine Zahlenspielerei zeigt, mit welcher Wucht der FC in die Zweite Liga gehen kann. Laut transfermarkt.de liegen die Marktwerte von Horn, Höger, Hector und Risse bei fast 40 Millionen Euro. Damit sind diese vier Spieler alleine wertvoller als die derzeit wertvollste Zweitligamannschaft 1. FC Nürnberg (23,65 Millionen Euro). Die Ausgangslage vor der sechsten Zweitligasaison verspricht also sowohl aus sportlicher, als auch aus finanzieller Sicht eine gute Basis für den Absteiger. Mit einem Etat von vernehmlich über 30 Millionen Euro werden die Geißböcke in die neue Spielzeit gehen und der gesündeste Verein der Zweiten Liga sein.

Der Aufstieg wird kein Selbstläufer

Doch trotz allem Optimismus und Euphorie ob der positiven Vorzeichen birgt die Situation auch ein Risiko. Die Kölner dürfen nicht den Fehler begehen und den direkten Wiederaufstieg als Selbstläufer ansehen – so, wie man zu lange in der Hinrunde geglaubt hatte, der Klassenerhalt würde am Ende doch kein Problem darstellen. Bereits jetzt wird bei vielen die Aufstiegsfeier für das Jahr 2019 geplant, doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Gerade gegen die vermeintlich kleinen Vereine wird es für den Effzeh ein mentaler und körperlicher Kraftakt, in jedem Spiel gegen tiefstehende und auf Konter lauernde Gegner zu bestehen und sich auch der harten Gangart in der Zweiten Liga anzupassen.

Schon nach der Qualifikation für die Europa League hatte sich in Köln der Glauben bequem gemacht, dass vieles von selbst laufe. Timo Horn sprach die Mannschaft nach dem feststehenden Abstieg nicht von Fehlern frei und sagte deutlich: “Vielleicht haben wir im Vorfeld der Saison ein bisschen zu viel schleifen lassen und nicht mehr die 100 Prozent gebracht, die uns immer ausgezeichnet haben. Wir haben immer gesagt: Das geht schon irgendwie, wir kriegen schon die Kurve.” Eben diese Kurve haben die Kölner in dieser Saison nicht mehr bekommen, und der Fall von der Europa League in die Zweite Liga ist besonders tief. “Das bringt einen auf den Boden der Tatsachen zurück”, meinte Horn. Dort müssen die Geißböcke in einem kampfbetonten Unterhaus nun auch bleiben und mit Demut statt Überheblichkeit die Mission Wiederaufstieg angehen. Auch das bewies vor allem Freiburg in der Vergangenheit immer wieder. Nur dann sind die Chancen hoch, dass dem Effzeh nach 2003 und 2005 auch 2019 die sofortige Rückkehr in die Bundesliga gelingt.

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