Die mitgereisten FC-Fans feiern ihre Mannschaft und sorgen für einen emotionalen Höhepunkt. (Foto: imago/Beautiful Sports)

Fans feiern Team – aber wo waren Pizarro, Cordoba und Osako?

[nextpage title=”Pizarro und Cordoba flüchten – Osako deutet Abschied an”]

Der Abstieg des 1. FC Köln am Samstag beim SC Freiburg hat einen Gewinner hervorgebracht: die Fans der Geissböcke. Die Anhänger bescherten den Spielern im Moment des Abstiegs eine Gänsehaut. Doch nicht allen FC-Profis: Denn Claudio Pizarro, Jhon Cordoba und Yuya Osako waren nach dem Schlusspfiff in die Kabine geflüchtet.

Freiburg – Der Schlusspfiff war im Freiburger Jubel kaum zu hören. Derweil brach über den Spielern des 1. FC Köln die Fußball-Welt zusammen. Der sechste Abstieg steht nicht nur in den Geschichtsbüchern des Vereins, sondern auch in der Vita eines jeden Profis, der in dieser so verteufelten Saison das Trikot der Geissböcke getragen hat.

Pizarro und Cordoba: Flucht in die Kabine

Die Spieler gingen unterschiedlich mit dem Abpfiff der 2:3-Niederlage um. Marco Höger und Jonas Hector beispielsweise sanken zu Boden und blieben dort einige Zeit liegen. Timo Horn und Dominic Maroh standen beieinander, zwei Freunde, deren sportliche Wege sich nach dieser Saison trennen werden. Andere Kicker wiederum wollten keine Sekunde länger auf dem Rasen bleiben: Claudio Pizarro und Jhon Cordoba verließen im Laufschritt das Spielfeld, stürmten in die Kabine und saßen keine zehn Minuten nach dem Schlusspfiff im Mannschaftsbus. Sie wollten nichts mehr hören, nichts mehr sehen. Wollten nur noch weg.

Osako bestätigt Angebote

Auch Yuya Osako fand man Sekunden nach dem Spiel nicht mehr auf dem Feld. Auch der Japaner zog sich zurück, wollte mit niemandem reden. Erst auf dem Weg zum Bus sprach er kurz. Und bestätigte, dass diese Saison wohl seine letzte im Trikot des 1. FC Köln sein wird. “Ich werde erst mit Armin Veh sprechen. Dann sehen wir weiter”, sagte der Japaner. Aber ja, bestätigte er, “ich habe auch andere Optionen”. Ein Abschied des letztjährigen Torschützen zur Qualifikation für Europa ist wahrscheinlich, jener Pizarros ist sicher. Cordobas Zukunft ist noch offen. Sie soll in Köln liegen. Sicher ist das aber freilich nicht.

Trio verpasst emotionalen Fan-Empfang

Das Trio verpasste einen Moment, den die anderen Spieler nicht so schnell nicht vergessen werden. Jonas Hector war es, der seine Teamkameraden schließlich zusammentrommelte und aufforderte, in die Fankurve zu gehen. Was die Profis dort erwartete, überwältige einige von ihnen. “Das hätte ich so nie erwartet”, sagte Marco Höger später. “Das war sehr schön. Davor kann man nur den Hut ziehen. Das müssen wir zurückzahlen.”

[nextpage title=”Fans geben Spielern im Abstieg die Würde zurück”]

Das ist kaum in Worte zu fassen

Höger meinte den minutenlangen Applaus der Fans, dazu “En unserem Veedel”, das die mitgereisten 3000 Fans lautstark von den Rängen aus intonierten. “Nach dem Spiel ‚En unserem Veedel‘ zu hören, ist kaum in Worte zu fassen”, zeigte sich auch Timo Horn hinterher bewegt. “Sowas gibt’s in Fußball-Deutschland nur noch ganz selten.” Später postete er auf Facebook einen persönlichen Dank an die FC-Fans. Es dürfte den Keeper noch einmal in seiner Entscheidung bestätigt haben, zusammen mit Höger und Hector in Köln zu bleiben.

Auch Stefan Ruthenbeck betonte, was die Unterstützung der Fans mit seinen Spielern gemacht habe. Trotz des Abstiegs hätten die Anhänger für ein besonderes Gefühl gesorgt, das die Profis nicht unbedingt hätten erwarten können. “Ich bin sehr stolz auf die Fans”, sagte der FC-Coach. “Wie sie applaudiert haben – das Gefühl haben die Spieler in die Kabine genommen. Die Fans haben dafür gesorgt, dass wir im Abstieg unsere Würde bewahrt haben.”

Schon in der Vorwoche hatten die Anhänger mit ihrem Applaus nach dem 2:2 gegen den FC Schalke 04 für eine besondere Atmosphäre in Müngersdorf gesorgt. Nun wiederholten sich die Bilder in Freiburg, nachdem die Ultras zu Spielbeginn eine groß angelegte Choreografie aufgefahren hatten. “Wir sind der 1. FC Köln. Wir sind der Verein!” prangte in großen Lettern in der Fankurve. Nach 90 lautstarken Minuten vollendeten die Anhänger ihren Auftritt mit einem Schulterschluss zwischen Kurve und Mannschaft. Man darf auf die Stimmung in einer Woche im letzten Heimspiel gegen den FC Bayern München gespannt sein.

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