Es hat sich lange angedeutet, jetzt steht es fest: Dominic Maroh wird den 1. FC Köln am Saisonende verlassen. Der Vertrag des Innenverteidigers wird nicht verlängert. Vor dem Spiel gegen den FC Bayern München wurde Maroh offiziell verabschiedet, doch die eigentliche Verabschiedung folgte nach der Partie: Das ganze Stadion feierte den einstigen Derbyhelden von 2015 minutenlang nach Abpfiff.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Jonas Klee
Es war wohl der emotionalste Moment des letzten Bundesliga-Heimspiels des 1. FC Köln. Nachdem die Spieler ihre Ehrenrunde gedreht hatten und von der Südkurve erneut mit “En unsrem Veedel” aus der Bundesliga verabschiedet wurden, blieb Dominic Maroh noch einige Minuten länger vor den eigenen Anhängern stehen. Während sich Maroh-Kumpel Timo Horn ein Trikot des Innenverteidigers übergezogen hatte, konnte Maroh selbst seine Tränen nicht mehr zurückhalten.
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Maroh bleibt für die Fans ewig ein Derbyheld
Minutenlang feierten die FC-Anhänger ihren Derbyhelden von 2015 mit Sprechchören. Vor drei Jahren hatte Maroh Bayer 04 Leverkusen mit zwei Treffern im Alleingang abgeschossen. Ein Banner mit “Dominic Maroh – Derbyheld op ewig” erinnerte noch einmal an den Tag, als sich der gebürtige Nürtingener endgültig in die Herzen der FC-Fans geschossen hatte. Und selbst als der sichtlich aufgelöste Maroh schon den Rückweg in die Kabine angetreten hatte, forderten die Fans ihn mit einer Laola auf, noch einmal umzudrehen. Der 31-jährige zögerte nicht lange, rannte zurück zur Südkurve und ließ sich ein letztes Mal für seine Verdienste im Trikot des Effzeh feiern. Ein würdiger Abschied eines verdienten FC-Helden.
Wehmut und Stolz haben sich getroffen
Nach den emotionalen Momenten auf dem Rasen versuchte Maroh seine Gefühle in Worte zu fassen: “Es war eine Achterbahnfahrt. Es ist schon etwas besonderes, wenn die Fans das honorieren, was man gegeben hat in den sechs Jahren. Ich habe immer alles rausgehauen, das hat mal mehr und mal weniger funktioniert. Das Ende jetzt mit dem Abstieg ist der brutalste Absturz den man haben kann. Ich hätte mich gerne erfolgreich verabschiedet”, erklärte der Innenverteidiger seine Situation und ließ dann noch etwas tiefer in sein Seelenleben blicken: “Es war eines der schönsten und traurigsten Momente zu gleich, weil Wehmut und Stolz sich da gerade getroffen haben. Ich glaube ich realisiere das erst heute Abend bei einem Kölsch.” Maroh machte auch keinen Hehl daraus, dass er gerne weiter beim 1. FC Köln gearbeitet hätte und die Trennung nicht von seiner Seite aus erfolgte. “Ich hätte das gerne mit repariert. Aber der Verein hat eine andere Idee und das muss ich respektieren. Köln ist ja nicht gestorben, ich werde immer wieder hierher zurückkommen. Aber es tut schon weh, wenn man weiß, dass man in zehn Tagen das letzte Mal am Geißbockheim aufschlägt.” Vor allem die tiefe Freundschaft mit Timo Horn bedeutet dem 32-jährigen viel: “Das ist mir vielleicht wichtiger als andere.”
Horn adelt seinen Freund
Auch Horn äußerte sich der Partie zu dem Wechsel seines Freundes. Vor allem über die Reaktion der Fans hat sich der Keeper gefreut: “Wer die Kölner Fans kennt, der weiß dass Leistung und Einsatz immer honoriert werden. Ich habe darauf gehofft, dass die Fans Dome noch einen schönen Abschied bereiten. Diesen Moment nach dem Spiel wird er so schnell nicht vergessen. Er ist damals aus der ersten Liga zu uns in die zweite gewechselt. Er hat den Weg auf sich genommen und ist mit uns bis nach Europa gegangen. Er hatte zuletzt zwei schwere Jahre, in denen er oft verletzt war und deswegen nicht viel gespielt hat. Aber wenn gespielt hat, dann hat er alles gegeben. Und das haben die Fans honoriert.” Eines haben die Worte der Spieler und die Trikot-Aktion von Horn klar gemacht: Die Freundschaft der beiden trennt auch kein Vereinswechsel.
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