[nextpage title=”Stabilität, Kontrolle und Konstanz”]
Drei Tore für drei weitere Punkte: Der Sieg des 1. FC Köln über den 1. FC Magdeburg hat am Montag eine erfolgreiche Hinrunde der Geissböcke beendet. Das Spiel stand in einer Reihe mit den zuvor erreichten vier Siegen und damit letztlich vor allem für eines: Konstanz.
Köln – Fünf Siege in Serie, das gab es zuletzt unter Peter Stöger in der Aufstiegssaison 2013/14. Die Geissböcke fünf Jahre später spielen zwar genauso erfolgreich, aber einen gänzlich anderen Fußball als unter dem Österreicher. Das wurde auch am Montagabend gegen den FCM wieder deutlich. Die Kölner Offensive ist kaum zu stoppen.
Das war gut
Die Treffer von Jhon Cordoba, Dominick Drexler und Simon Terodde standen sinnbildlich für die insgesamt 45 Tore in der Hinrunde. Sollte der FC diese Halbserie bestätigen, stünden im Mai 2019 nach 34 Spielen nicht nur 72 Punkte und damit wohl der sichere Aufstieg, sondern auch 90 erzielte Tore und ein Torverhältnis von plus 52. Diese geballte Offensivkraft kam auch Magdeburg zu spüren, das schon nach zehn Minuten hätte zurückliegen können.
Die Kölner Wucht ließ sich auch am Montag wieder an verschiedenen Faktoren festmachen: nicht nur an Terodde, der erst in der Nachspielzeit zum 21. Mal in dieser Saison traf und sich vorher mannschaftsdienlich aufrieb. Da war der überragende Cordoba, der mit Technik, Zug zum Tor, Schnelligkeit und Zweikampfstärke der Mann des Spiels war. Da war Drexler, der das Spiel antrieb, sein viertes Tor im dritten Spiel erzielte, insgesamt schon das sechste Terodde-Tor vorbereitete und immer in den Räumen zu finden war, die der Gegner nicht im Blick hatte. Da war Marcel Risse, dessen Flanken zwar oft ungenau waren, dessen Läufe über rechts aber immer Gefahr brachten. Und da war die Gewissheit, dass Louis Schaub und Vincent Koziello nicht einmal fit waren, das Kölner Offensivspiel aber ebenfalls hätten bereichern können.
Und dann war da die Stabilität in der Defensive, die nur kurz in Hälfte eins wackelte, Timo Horn aber letztlich einen unaufgeregten Abend bescherte. Im Rückwärtsgang sachlich, im Spielaufbau flexibel, um entweder über die Außenpositionen den Druck des FCM aufzulösen oder über Terodde und Cordoba in die gegnerische Hälfte zu gelangen. Das Zusammenspiel, die Abstimmung und die Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen stimmten über weite Strecken der Partie und ergaben so ein Gerüst, das erneut Stabilität, Kontrolle und Konstanz ermöglichte.
[nextpage title=”Jetzt kommt Bochum zum Abschluss”]
Das war schlecht
Alles klappte freilich nicht. Der FC hätte das Spiel schon in den ersten zehn Minuten in Richtung Sieg lenken können, wenn nicht gar müssen. Die Chancenverwertung war auch nach der Pause nicht optimal, wenngleich die vergebenen Möglichkeiten ein weiterer Beweis für die Durchschlagskraft waren, die der FC in der Hinrunde auf den Rasen brachte (2,65 Tore pro Spiel). Dennoch muss der FC in der Rückrunde versuchen, diese frühen Chancen in Spielen noch häufiger zu nutzen. Denn wie sehr der Mannschaft von Markus Anfang eine Führung in die Hände spielt, hat man auch gegen Magdeburg wieder gesehen.
Der FC spielte Magdeburg mit der Führung im Rücken auseinander und hatte die nötige Geduld, sich den Gegner zurecht zu legen. “Sie sind nach 60 Minuten müde geworden, das war auch die Folge unserer Arbeit”, beschrieb es Drexler. “Man gewinnt ein Spiel eben über 90 Minuten und muss nicht immer schon in der ersten Hälfte alles klar machen.” Alles klar nicht, aber die Führung verlieh auch der eigenen Defensive mehr Halt. Ballverluste in der Vorwärtsbewegung gab es vor dem 1:0 und und auch nach dem 2:0 noch mehrfach in gefährlichen Räumen. Eine bessere Mannschaft als der Aufsteiger hätte den FC am Montag dafür bestrafen können.
So geht es weiter
Eine solche Mannschaft kommt am Freitagabend zum Abschluss des Jahres ins RheinEnergieStadion. Der VfL Bochum liegt zwar zwölf Punkte hinter dem FC auf Rang acht, allerdings mit dem Anspruch, noch einmal oben herankommen zu wollen. Dafür bräuchte es allerdings einen Sieg in Müngersdorf. Der FC ist also gewarnt, zumal im Hinspiel die Bochumer die erste halbe Stunde dominiert hatten und Köln erst durch ein Eigentor so richtig in die Partie fand.
Allerdings ist der 1. FC Köln im Dezember 2018 nicht mehr zu vergleichen mit dem FC im August. Der Team von Markus Anfang hat in dem knappen halben Jahr der Zusammenarbeit einen bemerkenswerten Wandel durchgemacht. Diesen gilt es nun in der Rückrunde zu bestätigen. Den Beginn macht das Heimspiel gegen Bochum, ehe es nach der Winterpause mit zwei Auswärtsspielen in Berlin und Aue weitergeht. Kein einfaches Programm also, weshalb Stabilität, Kontrolle und Konstanz noch mehr gefragt sein werden als in den letzten Wochen.
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