Erst gestern gelangten im Rahmen einer Gerichtsverhandlung zwischen dem 1. FC Köln und dem schweizerischen Spielervermittler Giacomo Petralito neue Details zum Transfer von Anthony Modeste vom FC nach China ans Licht. Dabei kam unter anderem eine 75-Millionen-Euro schwere Offerte aus dem Januar 2017 zur Sprache. Der Verein reagierte nun.
Köln – Der Transfer-Irrsinn um Anthony Modeste nimmt offensichtlich kein Ende. Erst die undurchsichtige Vertragsauflösung in China, die den anhaltenden Hick-Hack um die Spielberechtigung des Franzosen zur Folge hatte. Zur weiteren Klärung reiste Geschäftsführer Alexander Wehrle am Mittwoch nach China.
Der Europapokal stand im Vordergrund
Am Dienstag weilte er noch im Kölner Landgericht, vor dem verhandelt wurde, inwieweit der Schweizer Spielervermittler Giacomo Petralito, Ansprüche gegen den Klub geltend machen kann (GEISSBLOG berichtete). Nun veröffentlichten die „Geißböcke“ eine offizielle Stellungnahme rund um öffentlich diskutierte „diverse Zahlen“, die „unter FC-Fans für Irritationen gesorgt“ hätten. Zum einen heißt es, dass ein „schriftliches 75-Millionen-Angebot eines chinesischen Klubs zu keinem Zeitpunkt” vorlag. Zum anderen stand damals vor allem „die außergewöhnliche Chance, den Europapokal zu erreichen“ im Vordergrund. Dieses Ziel wäre durch einen Verkauf von Anthony Modeste in Gefahr geraten, da zu dem Zeitpunkt die Verpflichtung eines adäquaten Ersatz nicht mehr möglich gewesen wäre.
Neben den sportlichen Interessen erläutert der FC allerdings auch die finanziellen Aspekte. Die Verantwortlichen hätten den “großem Jahresüberschuss für die Saison 2016/17 nicht rechtzeitig reinvestieren können, so dass ein hoher Anteil der Transfersumme als Steuer hätte abgeführt werden müssen.”
Der Wechsel war für alle Seiten ein großer Erfolg
Anschließend geht es auch um den tatsächlich vollzogenen Transfer im Sommer 2017. Und da ist die Rede von den „mit Abstand besten Konditionen in der Vereinsgeschichte“, trotz der zu dieser Zeit bereits eingeführten Sondersteuer für chinesische Vereine (sie mussten eine Abgabe an den Verband in Höhe der Ablösesumme leisten) „war der Wechsel für alle Seiten im Sommer 2017 ein großer Erfolg“. Auch, weil andere Transfers dieser Art im selben Zeitraum geplatzt waren.
Der FC bekräftigte zudem noch mal, dass der Spielerberater Petralito “an dem Transfer nicht wesentlich beteiligt” war und ihm somit auch keinerlei Ansprüche zustehen.
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