Der 1. FC Köln hat sein Nachholspiel am Mittwochabend beim FC Erzgebirge Aue mit 1:0 (1:0) gewonnen. Das Tor des Tages von Marco Höger war dabei mindestens genauso dreckig, wie der Sieg an sich. Die Spieler jedoch richteten ihren Fokus nach dem Spiel direkt auf kommenden Sonntag, um mit der vollen Punkteausbeute gelassen Rosenmontag feiern zu können. Die Stimmen zum Spiel.
Aus Aue berichtet Marc L. Merten
Johannes Geis: “Das war ein brutaler Arbeitssieg. An einem Mittwochabend in Aue ist es sehr schwierig. Aber sie haben es auch sehr gut gemacht. Bis auf die ersten 15-20 Minuten, als wir erst reinkommen mussten, war es von uns ganz gut. Es war mein erstes Mal in der ersten oder zweiten Bundesliga, dass ich in der Innenverteidigung gespielt habe. Da braucht man ein bisschen, aber dann haben wir alle besser gespielt. Am Ende stand die Null und Timo Horn hat ein paar Mal sehr gut pariert. Wir waren schon sauer, dass Aue in der ersten Hälfte so viel Ballbesitz hatte. Die Presszonen waren sehr hoch und die Wege sehr weit für uns. In der zweiten Halbzeit sind wir nicht mehr ins Risiko gegangen, weil wir wussten, dass es nochmal hektisch werden kann. So ein Spiel muss man dann auch mal mitnehmen. Wir waren besser und klarer in unseren Aktionen. Von daher haben wir verdient gewonnen. Es ist natürlich nett, dass wir jetzt an Hamburg vorbeigezogen sind. Wir werden uns schnell regenerieren und dann nach Ingolstadt fliegen. Für die Leute und die Stadt wäre es an Karneval überragend, wenn wir die Punkte holen.”
Da kann er auch mal einen springen lassen
Timo Horn: „Nach langer Zeit einmal wieder die Null zu halten, ist das Beste, was einem Torhüter passieren kann. Aber es ist auch sehr wichtig für das ganze Team. Es war kein leichtes Spiel auf einem schwer zu bespielenden Platz. Wir sind umso glücklicher, dass wir auch mal ein dreckiges 1:0 mit nach Hausen nehmen und sechs Punkte aus zwei Spielen geholt haben. Wir hätten uns das Leben deutlich leichter machen können, wenn wir noch das 2:0 gemacht hätten. In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann auf das Verteidigen beschränkt. Das hat ganz gut geklappt. Deswegen können wir heute zufrieden sein, auch wenn es kein überragender Sieg war. Aber diese Siege braucht man, um ganz oben zu stehen. Wir haben Rosenmontag, wo wir genug feiern können, wenn wir die drei Punkte am Sonntag in Ingolstadt holen. Wir verzichten sehr gerne auf den Karneval, weil der Aufstieg über allem steht. Für Högi freut es mich riesig nach so langer Zeit, in der er verletzt raus war. Er hat heute das Spiel entschieden, und da kann er auch mal einen springen lassen.“
Marco Höger: „Ich war mir bis zur Halbzeit nicht sicher, ob ich das Tor gemacht habe. Dann hat mir der Schiedsrichter gesagt, dass ich es war. Umso wichtiger aber, dass wir damit die drei Punkte geholt haben. Es war mein erstes Tor für den FC, das hat auch lange genug gedauert. Wenn man dann durch so ein dreckiges Tor einen Sieg holt, ist das schöner als ein 8:1 gegen Dresden. Mit einem 2:0 hätten wir einen ruhigeren Arbeitstag gehabt, aber ich glaube, wir haben uns mit allem, was wir hatten, reingeworfen. Die Situation mit der Tabelle ist natürlich schön für die Fans und das Umfeld. Für uns zählt erstmal, dass wir hier gewonnen haben. Aber es gibt schlimmere Sachen, als ganz oben in der Tabelle zu stehen. Aber wichtig ist, dass wir am 34. Spieltag Erster oder Zweiter sind.“
So ein Murmeltor
Markus Anfang: „Für uns war es das erwartet schwere Auswärtsspiel. Viele Mannschaften haben sich hier schon schwer getan. Am Anfang des Spiels hatten wir mehrere brenzlige Situationen zu überstehen. Nach einer Viertelstunde hatten wir dann aber das Spiel komplett im Griff, haben das 1:0 gemacht und hätten dann das Spiel noch vor der Pause entscheiden können. Aber so spielst du ein Spiel bis zur letzten Sekunde. Ein Lob an meine Mannschaft, die alles getan hat, um bis zum Schluss ohne Gegentor zu bleiben. Das nehmen wir gerne mit. Jetzt hoffen wir, die Englische Woche mit der Top-Punkteausbeute abzuschließen.“
Daniel Meyer: „Über allem steht, dass ich stolz auf Mannschaft bin, wie sie aufgetreten ist und mit wie viel Selbstbewusstsein wir hier agiert haben. Wir haben in unserer starken und dominanten Anfangsphase die Chancen gehabt, aber wir müssen da noch effektiver sein. Dann kriegen wir so ein Murmeltor und werden danach hektisch. Da sind wir wie die Wilden durch die Gegend gelaufen. Das war nicht okay. Nach der Pause wollten wir das Spiel so lange wie möglich offen gestalten. Eine Riesen-Situation für Jan Hochscheidt haben wir noch bekommen, letztlich waren wir im letzten Drittel aber zu umständlich. Wir hatten die Präsenz, aber keine klaren Abschlüsse mehr.“
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