Jhon Cordoba war auf dem Weg zur Zweitliga-Meisterschaft – und zur Rückkehr in die Bundesliga – einer der Schlüsselspieler des 1. FC Köln. Beim letzten Heimspiel der Saison gegen den SSV Jahn Regensburg avancierte der Kolumbianer aber zum Unglücksraben. Erst vergab er zwei Großchancen, dann ließ er sich zu einer Tätlichkeit hinreißen. Damit wird der Stürmer dem FC wohl zum Bundesliga-Auftakt fehlen.
Köln – Es lief die dritte Minute der Nachspielzeit. Hamadi Al Ghaddioui und Jhon Cordoba fielen nach einer Ecke direkt an der Torauslinie zu Boden. Der Jahn-Angreifer hakelte mit einem Bein gegen den Kolumbianer nach, der mit einem kleinen Tritt antwortete. Cordoba sah die Rote Karte, Regensburg bekam einen Strafstoß zugesprochen. Al Ghaddioui trat an und verwandelte sicher zur 3:0-Halbzeitführung.
Cordobas Bärendienst
Für Köln war es der endgültige Tiefschlag einer bitteren ersten Halbzeit. Denn eigentlich waren die Gastgeber gut ins Spiel gekommen. Doch ausgerechnet Cordoba hatte zwei Großchancen liegen lassen (1. und 3.). Rafael Czichos brachte Regensburg mit einem unglücklichen Eigentor in Führung, erst danach kam der SSV besser ins Spiel – und führte zur Pause mit 3:0.
Cordoba ließ sich nach seinem Platzverweis kaum beruhigen, Sturmkollege Anthony Modeste musste ihn vom Feld schieben. Der Frust des Kolumbianers war verständlich. Zum einen ärgerte sich Cordoba wohl über sich selbst, da er seiner Mannschaft mit der Roten Karte einen Bärendienst erwiesen hatte. Zum anderen war die Entscheidung von Schiedsrichter Dr. Robert Kampka zwar richtig, doch auch Al Ghaddioui hatte eingehakt, wurde dafür aber nicht bestraft.
Jhon zu verlieren war äußerst bitter
FC-Interimstrainer André Pawlak war nicht nur mit dieser Entscheidung des Unparteiischen nicht einverstanden. “Der Schiedsrichter hat heute in vielen Szenen sehr unglücklich gepfiffen. Eine Rote Karte in der 44. Minute zu geben, an so einem Tag. Okay, ich habe nicht so viel gesehen”, sagte er und fügte hinzu “Jhon zu verlieren war äußerst bitter.” Einen kleinen Seitenhieb in Richtung Cordobas konnte sich Pawlak aber nicht verkneifen.
“Jhon hätte eine von den beiden Chance machen können, dann gehen wir mit 1:0 in Führung. Dann läuft das Spiel auch anders”, sagte er. Der Platzverweis, der anschließende Elfmeter und der Treffer zum 0:3-Pausenrückstand waren am Ende eine zu schwere Hypothek. Der Effzeh kam zwar trotz Unterzahl noch einmal auf 3:4 heran, musste sich aber am Ende mit 3:5 geschlagen geben.
Cordoba fehlt beim Bundesliga-Auftakt
Zu allem Überfluss wird Cordoba aufgrund seiner Tätlichkeit wohl für mindestens zwei Spiele gesperrt werden. Damit fehlt der Angreifer dem FC nicht nur am letzten Spieltag in Magdeburg, sondern auch im ersten Spiel der neuen Saison. Bei der Rückkehr in die Bundesliga müssen die Geissböcke dann ohne den Kolumbianer auskommen.
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