Die U17 des 1. FC Köln hat es geschafft. Mit dem knappsten aller Ergebnisse haben sich die Jung-Geissböcke am letzten Spieltag für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Gegen den direkten Konkurrenten um Platz zwei, Bayer 04 Leverkusen, gab es zwar eine 0:2-Niederlage. Doch genau diese Pleite konnte sich der FC noch erlauben. Ein drittes Tor hätte das Ende aller Halbfinal-Träume bedeutet.
Leverkusen – Es war das mit Spannung erwartete Duell um den letzten Halbfinal-Platz in der Deutschen Endrunde der B-Junioren. Der 1. FC Köln als Tabellenzweiter der Staffel West musste beim Dritten aus Leverkusen antreten. Die Geissböcke wiesen eine um sechs Tore bessere Tordifferenz auf. Doch eine Niederlage mit drei Toren Unterschied hätte Bayer 04 auf Rang zwei gespült, der FC wäre nach der regulären Saison Dritter geworden und damit knapp an der Endrunde vorbei geschrammt.
Und tatsächlich bot das Duell in Leverkusen alles, was ein Herzschlag-Finale mit sich brachte. Zunächst dominierte die FC-Elf, war in Hälfte eins die bessere Mannschaft, traf aber das Tor nicht. Joshua Schwirten vergab freistehend aus elf Metern die große Chance zur Kölner Führung, die gleichbedeutend gewesen wäre mit dem fast sicheren Einzug ins Halbfinale. Leverkusen hingegen machte das Tor. Samed Onur traf zur Führung der Werkself, die nun nur noch zwei Tore zum Halbfinale brauchte.
Drei Platzverweise in der Schlussphase
In Hälfte zwei wurde es dann wild. Bayer legte nach, erhöhte durch Torjäger Emrehan Gedikli auf 2:0 und war nur noch einen Treffer von Platz zwei entfernt. Der FC wackelte – und vergab seinerseits zwei Konter, bei denen Kölner Spieler alleine auf den Leverkusener Torhüter zuliefen. Die größte Gelegenheit vergab Kapitän Sebastian Papalia aus acht Metern alleine vor dem Bayer-Tor. Die Schlussphase dann turbulent, erst rauschte ein Stürmer der Leverkusener in den Kölner Torhüter Vincent Friedsam, der daraufhin die Beherrschung verlor und die Rote Karte sah – ebenso wie der Leverkusener Angreifer. Doch damit nicht genug: Nur wenige Minuten später sah ein weiterer Leverkusener die Rote Karte wegen einer Notbremse. Drei Platzverweise in den Schlussminuten – aber kein weiteres Tor mehr. Das Spiel endete 0:2 aus Kölner Sicht, doch trotz der Niederlage lagen sich die Geissböcke nach dem Schlusspfiff in den Armen und feierten den Einzug ins Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft.
“Das ist überragend”, freute sich Trainer Martin Heck hinterher im Gespräch mit dem GEISSBLOG.KOELN. “Trotz der Niederlage haben sich die Jungs heute noch mal zerrissen und sind über sich hinaus gewachsen.” Nach der Niederlage in der Vorwoche gegen Fortuna Düsseldorf sei es besonders mental nicht leicht gewesen, ins “Finale ums Halbfinale” zu gehen. Doch nach aufreibenden 90 Minuten in Leverkusen stand der große Erfolg fest, den sich die Mannschaft über eine starke Saison hinweg in 26 Partien mit nur zwei Unentschieden und fünf Niederlagen (zwei davon in den letzten zwei Saisonspielen) verdient hatte.
Im Halbfinale gegen den FC Bayern
Die Belohnung folgt nun in der kommenden Woche: Während der Staffel-Meister aus dem Westen, Borussia Dortmund, im ersten Halbfinale auf den VfL Wolfsburg trifft, kann sich die U17 des 1. FC Köln auf das Duell gegen die B-Junioren des FC Bayern München freuen. “Die Qualifikation ist nach dieser tollen Saison ein Geschenk, das sich meine Spieler verdient haben”, freute sich Heck über das bevorstehende Duell gegen die U17 des Rekordmeisters. “Die Jungs können völlig ohne Druck in die beiden Spiele gehen und sollen einfach noch mal zeigen, was sie können.” Das Halbfinal-Hinspiel steigt am 5. Juni in München, das Rückspiel findet dann am 8. Juni im Kölner Franz-Kremer-Stadion statt. Sollten die Jung-Geissböcke in diesen beiden Partien tatsächlich die Überraschung schaffen und das Finale erreichen, würde es am 15. Juni gegen Dortmund oder Wolfsburg um die Deutsche Meisterschaft gehen.
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