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Vergleich mit Paderborn und Union: Aufsteiger im Kaufrausch

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Armin Veh will den FC nur punktuell verstärken. (Foto: GBK)

Mit dem 1. FC Köln, dem SC Paderborn und dem Relegations-Gewinner 1. FC Union Berlin werden in der kommenden Saison drei Aufsteiger in der Bundesliga spielen. Während sich die Geissböcke auf dem Transfermarkt zurückhalten und nur gezielt nach Verstärkungen suchen, bauen die beiden Mit-Aufsteiger ihre Kader radikal um. Der Unterschied zwischen dem FC und dem Überraschungs-Duo ist offensichtlich.

Köln – Armin Veh macht keinen Hehl aus seinen Planungen, den Kölner Kader nur punktuell verstärken zu wollen. “Wenn wir in diesem Sommer noch einmal ein Dutzend neue Spieler holen würden, hätten wir letztes Jahr etwas falsch gemacht.” Der Kölner Sportchef ist davon überzeugt, mit den Transfers in den vergangenen anderthalb Jahren bereits erfolgreich vorbereitet zu haben, was in diesem Sommer nur noch punktuell ergänzt werden muss.

Mit Kingsley Ehizibue wurde die offene Stelle rechts hinten mit einem pfeilschnellen Spieler geschlossen. Neben Birger Verstraete soll noch ein weiterer Sechser kommen, um die Räume vor der Abwehr dicht zu machen und zusätzliche spielerische Qualität in den Kader zu bekommen. Ein Innenverteidiger wird noch gesucht, der Rafael Czichos Konkurrenz machen soll. Und Kingsley Schindler soll sich mit Louis Schaub und Marcel Risse auf der rechten Außenbahn um die Plätze balgen. Dazu kommt mit Julian Krahl, Noah Katterbach und Darko Churlinov ein Talente-Trio hinzu, das den Sprung zu den Profis schaffen soll.

FC setzt auf den vorhandenen Kader

Drei echte Transfers also bislang – selbst mit den zwei weiteren Neuen, die noch kommen sollen, fällt die Arbeit des 1. FC Köln auf dem Transfermarkt überschaubar aus. Veh setzt darauf, dass viele altgediente Spieler aus dem einstigen Bundesliga-Kader wieder ihr altes Niveau erreichen: Timo Horn, Jonas Hector, Jorge Meré, Marco Höger, Marcel Risse, Jhon Cordoba, Anthony Modeste, Florian Kainz – sie alle haben schon bewiesen, dass sie in Liga eins bestehen können. Dazu sollen Spieler wie Dominick Drexler oder Louis Schaub diesen Beweis ebenso erbringen.

Der Quervergleich mit dem SC Paderborn und dem 1. FC Union Berlin fördert daher auch den größten Unterschied im bestehenden Kader zutage. Paderborn stieg aus der Dritten Liga über die Zweite Liga direkt in die Bundesliga auf. Unter Steffen Baumgart ging es katapultartig nach oben. Der Kader konnte dieser Entwicklung in Sachen Bundesliga-Erfahrung naturgemäß nicht folgen. Union witterte zwar schon in den letzten Jahren die Chance, die Bundesliga wahr zu machen. Doch gerade einmal eine Hand voll Spieler der beiden Klubs haben überhaupt schon einmal in Liga eins gekickt. Und so überrascht es nicht, dass der SC und Union gleichermaßen umfangreich auf dem Transfermarkt zuschlagen – und doch mit gänzlich unterschiedlicher Herangehensweise.

Paderborn holt No Names, Union die alte Garde

Der SC Paderborn musste zunächst zwei schwer zu ersetzende Spieler abgeben. Bernard Tekpetey ging zurück zum FC Schalke 04, von wo aus er an Fortuna Düsseldorf verkauft wurde. Philipp Klement stieg nicht mit auf, sondern schloss sich dem Absteiger VfB Stuttgart an. Statt die eingenommenen fünf Millionen Euro für die beiden Stammspieler der vergangenen Saison in Bundesliga-erfahrene Spieler zu investieren, ging Paderborn erneut den Weg der erfolgreichen, jüngeren Vergangenheit – und das vornehmlich ablösefrei. Neun Mal schlug der SC bislang zu, holte davon sechs Spieler aus der dritten oder vierten Liga. Lediglich die beiden Ex-Mainzer Jannik Huth und Gerrit Holtmann kamen mit Bundesliga-Erfahrung, dazu Rifet Kapic aus Zürich von einem ausländischen Erstligisten. Schon in der letzten Saison war die Baumgart-Elf in der Lage, ihre Unerfahrenheit durch Einsatz und eine unorthodoxe Spielweise zu kompensieren. Darauf setzt man auch in der kommenden Saison.

Anders agiert Union Berlin. Die Eisernen verpflichteten bislang sogar schon 14 Spieler und gingen dabei einen anderen Weg als Paderborn. Mit Anthony Ujah, Christian Gentner, Manuel Schmiedebach und dem Ex-Kölner Neven Subotic holte Union bekannte und gestandene Bundesliga-Profis mit enormer Routine. Dazu kamen junge Spieler wie Marvin Friedrich oder Keven Schlotterbeck, die in der letzten Saison ihre ersten Gehversuche in der Bundesliga bereits absolviert haben. Das kostete die Berliner allerdings auch deutlich mehr als den SC Paderborn. Während der SC nur für Huth und Kapic jeweils niedrige sechsstellige Ablösesummen zahlte, griff Union für mehr Erfahrung auch tiefer in die Tasche: Fast acht Millionen Euro investierte Berlin – und damit mehr als die Geissböcke bislang für Verstraete und Ehizibue ausgaben. Doch dieses Verhältnis dürfte sich im Laufe des Sommers noch verändern. Denn bekanntlich will der FC zwar nur noch zwei Spieler verpflichten. Für diese ist Köln aber bereit noch einmal so tief wie nötig und möglich in die Tasche zu greifen.

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