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Peinliche Heimpleite: Schwarzer Abend für den 1. FC Köln

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Vedad Ibisevic schießt den FC ab. (Foto: imago images / Müller)

Der 1. FC Köln hat einen schwarzen Abend gegen Hertha BSC erlebt. Die Geissböcke blamierten sich am sechsten Spieltag nicht nur mit einer 0:4 (0:1)-Heimklatsche bis auf die Knochen, sondern verloren auch das fünfte Saisonspiel und damit die Chance, sich ins Mittelfeld der Tabelle zu katapultieren. Darüber hinaus sah Jorge Meré die Rote Karte und Dominick Drexler musste verletzt vom Feld.

Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten

Einen seltenen Bundesliga-Spieltag hatten die Fußballfans in Deutschland bis zum frühen Sonntagabend erlebt. Sieben Auswärtssiege, ein Unentschieden, aber keinen Heimsieg hatte es bis zum Spiel des FC gegen Hertha gegeben. Aus Kölner Sicht besonders interessant, weil so alle direkten Konkurrenten ihre Heimspiele verloren hatten und der FC so die Chance hatte mit drei Punkten auf Rang elf zu springen. Diese Möglichkeiten wollten die Geissböcke unbedingt wahrnehmen und den ersten Sieg im heimischen Müngersdorf seit März feiern. Doch es kam gänzlich anders.

Ausgangslage

Achim Beierlorzer musste bekanntlich auf Birger Verstraete und Kingsley Ehizibue verzichten. Darüber hinaus fielen Rafael Czichos und Darko Churlinov erkrankt aus. Im Vergleich zum Spiel in München nominierte er daher Jorge Meré für Czichos, Anthony Modeste für Kingsley Schindler und überraschend den zuletzt nicht einmal für den Kader berücksichtigten Benno Schmitz als Ersatz für Ehizibue. Florian Kainz und Marco Höger standen dagegen nach guten Vorstellungen in München wieder in der Startelf.

Moment des Spiels

Die 39. Minute: Hertha führte 0:1 und konterte. Jorge Meré kam an der Mittellinie gegen Vladimir Darida zu spät, ließ den Tschechen über die Klinge springen, sodass der Herthaner einen Salto machte und zu Boden krachte. Schiedsrichter Sören Storks zeigte dem Spanier zunächst die Gelbe Karte, doch dann bekam er einen Hinweis von Videoassistent Daniel Schlager. Meré hatte Darida mit offener Sohle am Schienbein getroffen und mit dem Stollen eine Schnittwunde zugefügt. Storks besah sich die Szene noch einmal am Videomonitor und zeigte dem Spanier statt Gelb doch noch die Rote Karte.

Die wichtigsten Szenen

Es waren keine zwei Minuten gespielt, da gab es die erste Schrecksekunde für die Geissböcke. Dominick Drexler verletzte sich ohne Fremdeinwirkung am Oberschenkel und musste ausgewechselt werden. Es kam Kingsley Schindler. Der FC war bemüht, sich davon nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Und tatsächlich begann Köln zunächst offensiv. Jhon Cordoba hätte in der 15. Minute das 1:0 erzielen müssen, doch der Kolumbianer konnte einen Kopfball nach Hector-Flanke freistehend acht Meter vor dem Tor der Herthaner nicht versenken. Das wurde bestraft. Hector und Höger griffen Darida am Strafraum nicht richtig an, Höger ließ Javairo Dilrosun in seinem Rücken aus den Augen, dieser kam an den Ball und versenkte das Leder aus 20 Metern im Eck. Es war bereits das fünfte 0:1 im sechsten Saisonspiel für den FC (23.). Nur fünf Minuten später lief der FC in einen Hertha-Konter und Darida verpasste die nächste Großchance für die Hertha. In der 36. Minute wäre eine Ecke des FC (!) den Geissböcken beinahe zum Verhängnis geworden, weil Jarstein den Ball abfing und sofort Dilrosun ins Laufduell mit Schmitz schickte. Der Ersatz-Rechtsverteidiger sah dabei nicht gut aus und Horn im FC-Tor hatte großes Glück, dass der Lupfer des Berliners auf der Latte und nicht im Tor landete. In der 39. Minute kam es dann knüppeldick – der FC spielte ab sofort nur noch mit zehn Mann.

Doch zur Halbzeit stellte sich auch die Frage, warum der FC das Spiel nach einer guten Anfangsviertelstunde aus der Hand gegeben hatte und ohne große Emotionen aufgetreten war. Diese Emotionen und den leidenschaftlichen Kampf sah man dann nach dem Seitenwechsel zwar in den ersten 15 Minuten. Doch mit dem 0:2 durch Vedad Ibisevic war das Spiel gelaufen. Bornauw hatte den eingewechselten Routinier in seinem Rücken aus den Augen verloren und so das zweite Gegentor ermöglicht. Der Belgier hatte überhaupt einen grauenvollen Tag erwischt. Denn nur drei Minuten später zeigte er, dass er aus dem 0:2 icht gelernt hatte. Eine Kopie des Gegentores mit dem nächsten Fehler des indisponierten Bornauw verhalf Ibisevic zum dritten Treffer für die Berliner. Beierlorzer brachte mit Simon Terodde zwar noch einmal einen neuen Mann, doch dieser traf nur die Latte (78.), während Dedryck Boyata nach einem Eckball und kollektivem FC-Winterschlaf zum 0:4 einköpfte. Da war aber längst klar, dass der FC am sechsten Spieltag bereits zum fünften Mal als Verlierer vom Platz gehen würde – und dass damit die erste handfeste Krise der Geissböcke nicht mehr wegzudiskutieren ist.

Fazit

Zum Freuen: Der FC ist nicht Letzter (sondern 17.).

Zum Ärgern: Der grauenvolle Auftritt vor den eigenen Fans.

Stimmung: Pfiffe zum Schlusspfiff. Damit ist alles gesagt.

Pechvogel des Tages: Gute Besserung, Dominick Drexler.

Aufstellung

Horn – Schmitz, Bornauw, Meré, Hector – Drexler (6. Schindler), Skhiri, Höger, Kainz – Modeste (64. Terodde), Cordoba

Tore

0:1 Dilrosun (23.)
0:2 Ibisevic (59.)
0:3 Ibisevic (63.)
0:4 Boyata (83.)

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