Die U21 des 1. FC Köln hat mit einer starken Leistung den SV Rödinghausen verdient mit 1:0 (1:0) bezwungen. Für die Jung-Geissböcke und Trainer Mark Zimmermann darf dieser Erfolg als Lohn für die bisher geleistete Arbeit verstanden werden. Die Regionalliga-Elf des FC erfüllt erstmals seit Jahren wieder die Erwartungen des Klubs. Auch, weil der Klub verstanden hat, worum es geht. Die Bilanz 2019 wird so immer beeindruckender.
Köln – Die Sommer-Vorbereitung verlief eigentlich gar nicht mal so vielversprechend. Die Ergebnisse in den Testspielen ließen nicht darauf schließen, dass der 1. FC Köln nach zehn Spielen mit 19 Punkten auf Rang vier der Tabelle stehen würde. Die schwerwiegenden Abgänge von Stürmer Adrian Szöke während der Vorbereitung von Nikolas Nartey kurz vor Transferschluss hätten die Mannschaft schwächen müssen. Der turbulente Abgang von Kevin McKenna versprach Unruhe ins Umfeld der U21 zu bringen.
Und doch führten die letzten Wochen dazu, dass die Mannschaft von Mark Zimmermann am Samstag eine kollektivstarke, reife und disziplinierte Leistung gegen den Liga-Favoriten auf den Aufstieg hinlegte und Rödinghausen mit 1:0 bezwang. Freilich war etwas Glück mit im Spiel, als der SV gegen Ende der ersten Halbzeit gleich dreimal die Latte traf. Doch über die 90 Minuten gesehen zog die Kölner U21 dem Gast den Zahn. Durch aggressives Verteidigen, gutes Pressing, eine geschickte Raumaufteilung und vor allem in der ersten Halbzeit durch das Ausnutzen der Schwächen der Rödinghäuser, die Zimmermann und sein Trainerteam über die beiden Flügel ausgemacht hatten.
FC-Talente unter DFB-Beobachtung
Das beste Lob für taktisch kluges Verhalten defensiv wie offensiv ist in der Regel, wenn ein gegnerischer Trainer schon während der ersten Halbzeit einen Wechsel vornimmt, um seine Formation zu verändern. Nach 30 Minuten war es soweit, als Enrico Maaßen defensiv von Dreier- auf Viererkette umstellte.
Der Erfolg der Jung-Geissböcke ist umso erstaunlicher, da zuletzt keine gestandenen Profis mehr in der Regionalliga-Elf eingesetzt wurden und es somit keine Hilfe mehr “von oben” gab. Noah Katterbach (18) und Julian Krahl (19) waren am Samstag die einzigen beiden Spieler, die regelmäßig bei den Profis trainieren, die sich ihre Spielpraxis jedoch bei der U21 holen sollen. Am Samstag wurden sie beide von einem DFB-Scout auf der Tribüne im Franz-Kremer-Stadion beobachtet und analysiert. Die beiden Talente stehen im Fokus für die Junioren-Nationalmannschaften, und beide lieferten eine starke Partie ab. Katterbach trat zwar offensiv kaum in Erscheinung, hielt seine linke Abwehrseite aber dicht. Krahl rettete mit einer starken Fußabwehr die größte SVR-Chance gegen Torjäger Simon Engelmann ab und strahlte ansonsten Ruhe und Souveränität aus.
15 von 22 Spielen in 2019 gewonnen
Zimmermann hat eine gute Mischung aus erfahrenen Kräften als Gerüst und den Talenten aus U19 und U21 gefunden. Auch, weil ihm im Sommer nebst den Zugängen aus der A-Jugend auch externe Neuzugänge an die Hand gegeben wurden, die zwar jung, aber schon Regionalliga-erfahren waren. Diese Erfahrung erweist sich nun als wertvoll. So zeigte der zentrale Mittelfeldspieler Justin Petermann (20), der aus Mainz kam und in vielerlei Hinsicht an Vincent Koziello erinnert, eine umsichtige, laufstarke und trotz seiner schmächtigen Statur zweikampfstarke Leistung. Gleiches galt für den alleinigen Sechser Tim Sechelmann (20), der vor den beiden Routiniers in der Innenverteidigung (Laux und Nottbeck) ein starkes Spiel ablieferte.
Die U21 befindet sich auf dem besten Wege, eine Saison in der oberen Tabellenhälfte, möglicherweise sogar im oberen Tabellendrittel zu erleben. Die Abstiegsplätze sind bereits elf Punkte entfernt, in deren Nähe will man dieses Jahr auf gar keinen Fall geraten. Das Potential für dieses Ziel ist sichtbar vorhanden. Zumal potentielle Leistungsträger wie Luca Schlax, Lucas Musculus, Leon Schneider oder am Samstag auch Darko Churlinov verletzt oder krank fehlten. Und wer sich die Bilanz im Jahr 2019 anschaut, wird seinen Augen kaum trauen: Die U21 hat saisonübergreifend im laufenden Kalenderjahr 15 seiner 22 Regionalliga-Spiele gewonnen. Das ist die Bilanz einer Top-Mannschaft.
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