Der 1. FC Köln steht doch noch vor der Verpflichtung eines neuen Trainers. Nachdem erst Bruno Labbadia und zum Wochenende Pal Dardai dem FC abgesagt hatten, haben sich Geschäftsführer Alexander Wehrle und Interims-Sportchef Frank Aehlig offenbar auf Markus Gisdol als Plan C für die Nachfolge des geschassten Achim Beierlorzer versteift. Schon am Dienstag könnte der 50-Jährige das erste Training leiten, während in Mainz sein Vorgänger vorgestellt wurde.
Köln – Neun Tage nach der Entlassung von Achim Beierlorzer sind beim 1. FC Köln offenbar nur noch letzte Details zu klären, ehe der neue Profi-Trainer der Geissböcke bekannt gegeben werden kann. Wer dies sein dürfte, pfeifen die Spatzen schon seit Sonntag von den Dächern. Nach der Absage von Pal Dardai gibt es wohl nur noch einen ernsthaften weiteren Kandidaten: Markus Gisdol, mit dem Frank Aehlig im Verlauf der vergangenen Woche bereits Gespräche geführt hatte.
Übereinstimmende Medienberichte entsprechen den Informationen des GEISSBLOG.KOELN, wonach Gisdol schon am Dienstag erstmals das Training am Geißbockheim leiten und die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel bei RB Leipzig übernehmen könnte. Ob er dann auch mit seinem langjährigen Co-Trainer Frank Kaspari beim FC aufläuft und was dies für André Pawlak und Manfred Schmid bedeuten könnte, wird wohl erst klar sein, wenn der FC sich zu der Trainerpersonalie äußert.
Gisdols letztes Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln
Die Verpflichtung Gisdols würde durchaus überraschen. Nicht nur, weil der FC damit einen Trainer verpflichten würde, der zuletzt vor 22 Monaten und damit vor fast zwei Jahren an der Seitenlinie eines Bundesligisten (Hamburger SV) stand und seither auf Jobsuche ist. Sondern auch, weil Gisdol als offensiv denkender Fußballtrainer gilt mit einem ähnlichen Spielentwurf wie der entlassene Achim Beierlorzer und damit konträr zu dem auf defensive Stabilität ausgerichteten Pal Dardai.
Immerhin hat Gisdol schon Erfahrung als Feuerwehrmann. Der ehemalige Co-Trainer von Huub Stevens und Ralf Rangnick beim FC Schalke 04 war im April 2013 bei 1899 Hoffenheim als Retter geholt worden und verhalf der TSG mit elf Punkten aus den letzten sieben Spielen sowie zwei Siegen in der Relegation gegen den 1. FC Kaiserslautern zum Klassenerhalt in der Bundesliga. In den zwei Folgejahren wurde Hoffenheim unter Gisdol zunächst Neunter und dann Achter, ehe der gebürtige Schwabe in der Saison 2015/16 nach nur sechs Punkten aus den ersten zehn Spielen entlassen wurde. Sein späteres Engagement beim Hamburger SV von September 2016 bis Januar 2018 verlief zunächst mit einer knappen Rettung in der Saison 2016/17, ehe er in der Hamburger Abstiegssaison 2017/18 nach dem 19. Spieltag entlassen wurde – in Folge einer 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln. Nun soll er den FC vor dem Abstieg retten.
Beierlorzer in Mainz: “Sicherlich ist dies eine kuriose Situation”
Derweil wurde am Montagmittag der zuletzt beim FC entlassene Beierlorzer bereits als neuer Trainer des 1. FSV Mainz 05 vorgestellt. Wie die Mainzer bestätigten, übernimmt der 51-Jährige für den geschassten Sandro Schwarz und unterschrieb einen Vertrag bis 2022. “Sicherlich ist dies eine kuriose Situation im Fußball: Vor einer Woche war ich noch Trainer in Köln, nun werde ich in Mainz als Chefcoach vorgestellt”, sagte Beierlorzer bei seinem Amtsantritt in Mainz. “In diesem Geschäft kann es manchmal schnell gehen, besonders wenn es einfach passt. Ich freue mich darauf, mein Team und den gesamten Verein kennen zu lernen und ein Teil von Mainz 05 zu werden.” Mit dem FC hatte der Franke seinen Vertrag erst am Freitag aufgelöst – bereits mit dem Wissen, nun in Mainz weiterzuarbeiten.
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