Der 1. FC Köln hofft auf die letzte Ausschüttung der Fernsehgelder für die Spielzeit 2019/20. Nach den bestehenden Verträgen der TV-Vermarktung erhalten die Vereine im Mai ihre vierte und damit letzte Abschlagszahlung der laufenden Saison. Für den FC geht es dabei um einen achtstelligen Betrag. Nach der Mitgliederversammlung der DFL äußerten sich auch die beiden Geschäftsführer Horst Heldt und Alexander Wehrle.
Köln – Zwar findet mindestens bis zum 3. April kein Spielbetrieb in den deutschen Profi-Ligen statt, dennoch sollen im Mai nach den aktuellen Verträgen die letzten TV-Vermarktungserlöse an die Vereine ausgezahlt werden. Die Voraussetzung dafür, dass die etwaigen Medienpartner der Deutschen Fußball Liga ihren Verpflichtungen auch nachkommen, dürfte aber unabdingbar damit zusammenhängen, ob die Spiele auch tatsächlich stattfinden.
Zuschauereinnahmen und TV-Gelder würden knapp 20 Millionen Euro bringen
Aktuell belegt der 1. FC Köln in der Fernsehgeld-Tabelle den viertletzten Platz. Lediglich Fortuna Düsseldorf und die beiden Mitaufsteiger Union Berlin und der SC Paderborn liegen hinter den Geißböcken. Insgesamt gibt es für die Kölner in dieser Saison knapp 40 Millionen Euro an TV-Geldern. Für die letzte Abschlagszahlung im Mai sind noch einmal 12,47 Millionen Euro vorgesehen. Aufgrund der bestehenden Fünf-Jahres-Wertung haben Vereine wie der FC Augsburg oder der 1. FSV Mainz 05 die Kölner inzwischen überholt. Zum Vergleich: Der FC Bayern München würde als letzte Auszahlungsrate im Mai knapp 35 Millionen Euro erhalten und damit fast dreimal so viel wie die Kölner. Auch der rheinische Rivale aus Gladbach liegt mit ca. 25 Millionen bei mehr als doppelt so hohen Einnahmen aus den Fernsehgeldern.
Wir haben das auf dem Schirm
Doch nicht nur durch die TV-Vermarktung erhofft sich der FC bis zum Ende der Saison Einnahmen in Millionenhöhe. Auch die Zuschauereinnahmen aus den Heimspielen sind aktuell noch eingeplant. Bei noch fünf ausstehenden Heimspielen von jeweils rund 1,5 Millionen Euro würden den Kölnern bei Geisterspielen oder dem gänzlichen Wegfall der Partien 7,5 Millionen Euro fehlen. Zusammengerechnet mit den Fernsehgeldern geht es für den FC also in den kommenden Wochen noch um rund 20 Millionen Euro. Geld, welches der FC im Vorfeld fest eingeplant hatte und für die Aufrechterhaltung nicht nur des Spielbetriebs, sondern des Gesamtgeschäftsbetriebs und überdies für Neuverpflichtungen im Sommer dringend benötigt.
Auf der Pressekonferenz nach der DFL-Mitgliederversammlung erklärte Geschäftsführer Christian Seifert, dass der Prozess der Medienrechte-Vergabe aktuell nicht die höchste Priorität habe. “Wir haben das aber auf dem Schirm.” Um nicht unter Druck oder in Verzug zu geraten, werde die Vergabe nicht vollständig ausgesetzt, sondern weiterhin auch über die gegenwärtige Krise hinaus geplant. Schließlich sei man sich auch bei der DFL bewusst, dass die Vereine ihre größten Einnahmen aus den Medien- und Sponsoringverträgen sowie den Zuschauern generieren.
Entscheidung über Trainingsgestaltung in den kommenden Wochen
Bei der Mitgliederversammlung der DFL waren auch die beiden FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle und Horst Heldt anwesend. Für beide steht die Eindämmung des Virus’ an oberster Stelle. “Ich möchte mich bei Christian Seifert für sein hervorragendes Krisenmanagement bedanken. Wir befinden uns in einer Situation, wie es sie noch nie gab”, erklärte Finanzchef Wehrle. “Wir sind uns einig, dass die Eindämmung des Virus’ oberste Priorität hat – und entsprechend handeln wir. Zugleich tragen wir über diese Krise hinaus Verantwortung Entscheidungen zu treffen, um die Zukunft unserer Clubs und des Profifußballs insgesamt zu sichern.” Umso wichtiger wäre für die Geißböcke die Fortführung des Spielbetriebs – im besten Fall mit einem vollem RheinEnergieStadion. Doch zunächst erklärte auch Horst Heldt die Ungewissheit, vor der auch die Profimannschaft in den kommenden Wochen stünde: “Wie es konkret bei uns mit der Trainingsplanung weitergeht, werden wir in den nächsten Tagen entscheiden. Wichtig ist, weiter dafür zu sorgen, dass möglichst alle gesund bleiben und wir das Infektionsrisiko mindern.”
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