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Jakobs: “Nicht davon ausgehen, dass es immer so weiter geht”

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Ismail Jakobs gehört zu den sprintstärksten Spielern der Bundesliga. (Foto: Mika Volkmann)

Der 1. FC Köln ist aktuell das Team der Stunde. In den letzten neun Spielen konnten einzig Borussia Dortmund und Bayern München die Geißböcke bezwingen. Dabei haben sich die Kölner aus einer beinahe aussichtslosen Situationen in eine komfortable Ausgangslage für den Rest der Saison gebracht. Shootingstar Ismail Jakobs mahnt trotzdem davor, die nächsten Gegner nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. 

Köln – Für Ismail Jakobs ist in dieser Saison ein Traum in Erfüllung gegangen. “Wenn mir am Anfang der Saison jemand einen Vertrag vorgelegt hätte, dass ich drei Spiele über 90 Minuten mache, hätte ich sofort unterschrieben”, sagte der 20-jährige am Dienstag nach dem Training. Inzwischen hat der Linksaußen bereits zwölf Spiele in der Startelf absolviert und dabei zwei Tore erzielt. “Dass es so läuft, hätte ich nicht geglaubt.”

Das Beste was mir passieren konnte

Sein Debüt gab der gelernte Linksverteidiger am elften Spieltag gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Es war das letzte Spiel von Ex-Trainer Achim Beierlorzer. Trotzdem blieb Jakobs auch in den folgenden Spielen in der Startelf. “Dass Markus Gisdol jetzt so auf mich baut, ist das Beste was mir passieren konnte”, verriet der Spieler. Jakobs gehört zu den Gesichtern des Kölner Aufschwungs unter Gisdol und glänzt durch aggressives Anlaufen und Einsatzwillen. Dabei gab der 20-jährige zu, in den letzten Wochen gar nicht bei 100 Prozent gewesen zu sein. “Die letzten drei Spiele war ich nicht so spritzig, da habe ich mich nicht so gut gefühlt wie in den anderen Spielen. Aber ich versuche immer alles zu geben, weil jedes Spiel wichtig ist und wir jeden Punkt brauchen.” Nach dem Spiel gegen den FC Bayern lag Jakobs mit einer Mandelentzündung flach und brauchte einige Zeit, um sich zu erholen. “Ich war nicht komplett gesund – aber jetzt fühle ich mich schon besser.”

Jakobs ist beim FC aktuell auf dem linken Flügel nicht mehr wegzudenken. Und das, obwohl er eigentlich ein gelernter Außenverteidiger ist und sich nach eigenen Angaben hinten links wohler fühlt. Doch trotz der Verletzung von Noah Katterbach blieb Jakobs in der Offensivreihe. “Ich hätte auch gedacht, dass ich wieder nach hinten gehe”, gab auch er zu. “Aber Benno Schmitz macht es richtig gut. Wir haben gewonnen und deswegen hat der Trainer auch die richtige Entscheidung getroffen.” Seine Leistungen in dieser Saison sind sogar so gut, dass angeblich selbst der senegalesische Verband auf den Kölner Youngster aufmerksam geworden sein soll. Jakobs Vater kommt aus dem Senegal, weshalb der Linksfuß für dessen Heimatland spielberechtigt wäre. Kontakt bestehe aktuell aber nicht zum Verbands, erklärte Jakobs. “Wenn sie sich bei mir melden würden, wäre das vielleicht ein Thema. Grundsätzlich könnte ich es mir vorstellen. Aber ich habe keinen Kontakt zum Verband, deswegen ist es gerade kein Thema.”

Die Fans dürfen immer träumen

Am kommenden Wochenende geht es für Jakobs und den FC schließlich zum Tabellenschlusslicht nach Paderborn. Der Mitaufsteiger liegt bereits 13 Zähler hinter den Geißböcken und bräuchte schon einen enormen Lauf, um den Klassenerhalt in dieser Saison noch zu schaffen. Auf die leichte Schulter nehmen wird das Spiel nach sieben Siegen aus neun Spielen beim FC aber trotzdem niemand. “Paderborn wird sehr eklig sein”, glaubt Jakobs. “Sie werden uns hoch anlaufen. Aber es wird wichtig sein zu punkten, weil das die Spiele sind, in denen wir punkten müssen. Das sind eher unsere direkten Konkurrenten als die Mannschaften oben. Es wird kein einfaches Spiel.” Auch wenn der Vorsprung auf den Relegationsrang aktuell größer ist als der Rückstand auf Platz sieben, werden die Kölner ihre Ziele nicht nach oben korrigieren. “Das Ziel bleibt das selbe. Wir wollen die Klasse halten. Die Fans dürfen immer träumen, aber wir bleiben bodenständig.” Innerhalb der Mannschaft sei durch die Erfolge der letzten Wochen natürlich auch das Selbstbewusstsein gestiegen. “Wir fühlen uns gut und die Teamchemie stimmt gerade.” Trotzdem warnt Jakobs davor, die guten Ergebnisse als selbstverständlich anzusehen: “Man sollte nicht davon ausgehen, dass es immer so weitergeht wie es gerade läuft.” Doch auch wenn beim 1. FC Köln in dieser Saison einzig und alleine der Klassenerhalt Priorität hat, hofft auch Jakobs, irgendwann in Zukunft über andere Tabellenregionen nachdenken zu können. “Wir versuchen jedes Spiel Gas zu geben und zu punkten. Wenn es dann irgendwann so sein sollte, dass wir über anderes nachdenken dürfen, wäre das natürlich schön.”

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