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Keine Meistertitel? FC hofft auf Youth League für die U19

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Marvin Obuz und trifft mit der U19 des 1. FC Köln im Pokal auf RB Leipzig. (Foto: Bucco)

Im deutschen Nachwuchs trifft die Coronavirus-Pandemie kaum einen Klub derart hart wie den 1. FC Köln. Die U16, U17 und U19 der Geissböcke führen ihre Ligen jeweils an. Die B- und A-Junioren hätten in dieser Saison zu den Favoriten auf die Deutsche Meisterschaft gezählt. Umso bitterer, dass dem FC nicht nur die Chance auf zwei prestigeträchtige Titel genommen wird. Es geht auch um die Teilnahme an der UEFA Youth League.

Köln – Selten war der Nachwuchs des 1. FC Köln so erfolgreich. Die B-Junioren führen die Tabelle in der U17 Staffel West mit zwei Punkten vor Borussia Dortmund an. Die U16 liegt in der Mittelrheinliga der B-Junioren mit zwei Punkten Vorsprung auf Fortuna Köln an der Tabellenspitze. Und die U19 führt, ebenfalls mit zwei Zählern vor dem BVB, die A-Junioren-Bundesliga im Westen an. Nach dem Meistertitel der U17 im vergangenen Sommer hatte sich der FC in beiden Bundesliga-Altersklassen nicht nur gute Chancen auf die Endrunde ausgerechnet, sondern auch auf den Titelgewinn.

Die NLZ-Saison 2019/20 hätte für den 1. FC Köln die erfolgreichste in der Vereinsgeschichte werden können. Doch die gesamten Nachwuchsligen stehen aufgrund der Coronavirus-Pandemie vor dem Abbruch. Am 25. Mai kommt der Deutsche Fußball-Bund zusammen und wird darüber entscheiden. Die Empfehlungen der Vereine und Regionalverbände sind eindeutig: Eine überwältigende Mehrheit hat sich bereits für das vorzeitige Ende der Meisterschaften ausgesprochen. Der 1. FC Köln würde zwar jeweils die Staffel-Meisterschaften zugesprochen bekommen. Doch das ist nur ein kleiner Trost für die womöglich einmalige Chance, die den zahlreichen Talenten dann entgehen würde, um einen Titel mitzuspielen.

Köln und Bremen hoffen auf die Youth League

Aus Sicht der U19 geht es aber um noch viel mehr. Denn der Deutsche Meister der A-Junioren qualifiziert sich automatisch für die UEFA Youth League, die seit 2013 ausgetragene internationale Meisterschaft der 64 besten Nachwuchsteams Europas. Offiziell sind immer die 32 U19-Teams der an der Champions-League-Gruppenphase beteiligten Profi-Klubs startberechtigt. Dazu kommen die 32 Jugendmeister der stärksten UEFA-Nationen. Der 1. FC Köln hätte also im Falle des Titelgewinns mit der U19 erstmals in der Vereinsgeschichte an der UEFA Youth League teilnehmen können.

Nun hoffen die Geissböcke im Falle des Saisonabbruchs über eine Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes am grünen Tisch zur Youth League entsandt zu werden – als Staffel-Meister West. Doch das ist noch offen. Die A-Junioren-Bundesliga besteht aus drei Staffeln – West, Süd/Südwest, Nord/Nordost. Im Westen ist der FC vorne. Im Süden ist der FC Bayern vorne, wird aber ohnehin über die Profis für die Youth League qualifiziert sein. Im Norden hingegen hat der SV Werder Bremen nach 20 Spieltagen die Nase vorn. Und so wird es zu einem Bewerbungskampf zwischen dem FC und Werder um den deutschen Meister-Startplatz in der internationalen Nachwuchs-Liga kommen.

Wir machen uns berechtigte Hoffnungen

Der DFB wird entscheiden müssen, nach welchen Kriterien dieser Platz vergeben werden soll. Dabei gibt es nach GBK-Informationen vier Ansätze. Die erste Möglichkeit wäre ein Punktevergleich der beiden Teams in ihren jeweiligen Ligen. Der FC und Werder haben beide 20 Spiele absolviert, Köln holte 48 Punkte, Bremen 50. Demnach hätte der SVW die bessere Saison gespielt und würde den Startplatz erhalten. Die zweite Option jedoch würde in diese Bewertung noch einen Faktor einberechnen, den der Deutsche Fußball-Bund bereits vorsieht. Denn nach offiziellen Kriterien des DFB gilt die Staffel West als mannschaftlich konkurrenzstärkste Liga Deutschlands, weshalb ihr im Vergleich zum Süden und Norden für die Deutsche Endrunde seit Jahren zwei Startplätze zugesprochen wird, den anderen beiden Ligen aber nur einer. Kölns 48 Punkte aus 20 Spielen wären unter Berücksichtigung dieser DFB-Bewertung also mehr wert als Bremens 50 Zähler aus der gleichen Anzahl Spiele. Dann würde dem FC der Startplatz zufallen. Die dritte Möglichkeit wäre eine Wertung der Leistungen beider Klubs über mehrere Jahre. Die vierte Option wäre ein sportlicher Vergleich mit Hin- und Rückspiel zu Beginn der kommenden Saison, ehe im Oktober die K.o.-Runde für die Youth-League-Gruppenphase starten würde.

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“Wir machen uns berechtigte Hoffnungen an der Youth League teilnehmen zu dürfen”, sagte Matthias Heidrich dem GEISSBLOG.KOELN. Für den sportlichen Leiter des Kölner NLZ wäre die erstmalige Teilnahme des FC an diesem internationalen Wettbewerb eine weitere Chance, den Nachwuchsbereich aufzuwerten. Nach dem letztjährigen Erfolg der U17 und den Beförderungen von gleich fünf Nachwuchskräften zu den Profis in dieser Saison wäre die Qualifikation für die Youth League aus Kölner Sicht ein bedeutender Schritt. Am 25. Mai wird der Deutsche Fußball-Bund wohl auch darüber entscheiden.

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