Zehn Tage lang mussten sich die Profis des 1. FC Köln abgeschottet von der Außenwelt auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs vorbereiten. Mit dem Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 endet für die Geißböcke am Sonntag das Quarantäne-ähnliche Trainingslager. Geschäftsführer Horst Heldt geht davon aus, dass die Rückkehr in die heimischen vier Wände kein größeres Risiko möglicher Neuinfektionen birgt.
Köln – Mindestens eine Woche lang sollten sich die Bundesliga-Vereine vor dem Restart in ein Quarantäne-ähnliches Trainingslager begeben, um die Wiederaufnahme des Spielbetriebs nicht zu gefährden. Der 1. FC Köln war noch einen Schritt weiter gegangen und hatte seine Spieler und Betreuer mit Beginn des Mannschaftstrainings vor zehn Tagen im Dorint-Hotel am Heumarkt von der Außenwelt weitestgehend abgeschottet.
Als wenn er eine Bank überfallen hätte
“Das Quarantäneleben ist kein schönes Leben”, berichtete Trainer Markus Gisdol am Freitag auf der virtuellen Pressekonferenz vor der Partie gegen Mainz 05 von seinen Erfahrungen. Die gesamte Zeit über pendelte die Mannschaft einzig von Hotel zur Trainingsanlage im Grüngürtel. Spaziergänge oder Besorgungen (wie bei Heiko Herrlich in Augsburg): strengstens untersagt. Jedoch nahm Gisdol seinen Trainerkollegen vom FCA in Schutz, der aufgrund eines Hygiene-Verstoßes am Wochenende gegen den VfL Wolfsburg nicht auf der Trainerbank sitzen wird. Herrlich war während der Quarantäne zum Einkaufen gegangen und hatte davon auf der Spieltagsp-Pressekonferenz berichtet. “Heiko Herrlich weiß, dass er einen Fehler gemacht hat. Aber jetzt verurteilen ihn alle so, als hätte er mit seiner Maske eine Bank überfallen. Ich werde ihn nicht verurteilen, wir sind alle nur Menschen.”
FC-Spieler dürfen nach dem Mainz-Spiel nach Hause
Für den 1. FC Köln endet das Quarantäne-ähnliche Trainingslager am Sonntag mit dem Spiel gegen Mainz 05. “Stand heute ist es angedacht, dass wir mit der Fahrt zum Stadion am Sonntag das Quarantäne-Hotel verlassen und in den üblichen Modus hineingehen”, erklärte Geschäftsführer Horst Heldt am Freitag. Am Samstagvormittag werden alle Profis und der gesamte Mitarbeiter-Stab noch einmal getestet – nur wer ein negatives Ergebnis aufweist, darf am Sonntag spielen respektive am Spiel vor Ort teilnehmen. Am Samstagnachmittag steht das Abschlusstraining auf dem Programm, ehe es ein letztes Mal ins Hotel zurückgeht. am Sonntag heißt es dann Packen und Abfahrt nach Müngersdorf. Nach dem Spiel geht es nach Hause. Der FC wird dann allen Spielern sowie dem Staff noch einmal das von der Task Force entwickelte Hygienekonzept an die Hand geben. “Unabhängig davon gab es unzählige Sitzungen in der Vergangenheit, in denen wir die Spieler darauf hingewiesen haben, dass es nicht nur hier darum geht, die Hygienemaßnahmen einzuhalten, sondern auch zuhause.”
Nach der Partie am Sonntag dürfen die Profis also wieder nach Hause. Dies soll vorerst bis zum Ende der Saison so bleiben. Heldt setzt auf die Eigenverantwortung und Disziplin der Spieler, sich an die Vorschriften zu halten und das Konstrukt nicht mutwillig zu gefährden. Darüber hinaus werden die Spieler und Betreuer weiterhin zweimal wöchentlich getestet, um im Falle einer erneuten Infektion umgehend reagieren zu können. Dabei geht der Geschäftsführer jedoch nicht davon aus, nach Ablauf der Quarantäne wieder positive Tests im Klub zu haben: “Fußballprofis und Berufssportler müssen sowieso eine Sensibilität zu ihrem Körper haben. Ich bin davon überzeugt, dass wir die Spieler in ihr gewohntes Umfeld bringen können, weil sie wissen, dass sie und ihre Familien mit den Rahmenbedingungen leben müssen.”
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