Horst Heldt steht vor einer gewaltigen Aufgaben. Der Sportchef des 1. FC Köln muss den Kader der Geißböcke für die nächste Bundesliga-Saison ausdünnen und verstärken. Dabei steht ein Überangebot an Spielern nur geringen finanziellen Mitteln gegenüber. Erste Entscheidungen stehen offenbar bevor. Zumindest deutete der Sport-Geschäftsführer dies am Donnerstag an.
Köln – Es ist eine Mammut-Aufgabe. Zum 1. Juli 2020 stehen beim 1. FC Köln insgesamt vier Torhüter und 33 Feldspieler im Lizenzspieler-Bereich unter Vertrag. Dazu kommen Gespräche mit den Leihspielern Mark Uth und Toni Leistner über ihre Zukunft. Horst Heldt muss sich also mit 39 Spielern und ihrer Zukunft beim FC oder bei einem anderen Klub auseinander setzen – und da sind potentielle Neuzugänge noch nicht enthalten.
Am Donnerstag gab Heldt erste Einblicke in die bevorstehende Arbeit. “Ich freue mich drauf. Das ist für mich als Manager die spannendste Zeit. Das wird lustig.” Allerdings könnte dem 50-jährigen in dem einen oder anderen Gespräch das Lachen durchaus vergehen. Schließlich sind dem FC finanziell die Hände arg gebunden. “Unsere Rahmenbedingungen sind nicht einfach. Die Leitplanken sind eng”, bestätigte Heldt. “Wir werden versuchen einen wettbewerbsfähigen Kader auf die Beine zu stellen und dabei unsere sportlichen Anforderungen und wirtschaftlichen Bedingungen in Einklang zu bringen.”
Noch zu früh die Erkenntnisse zu präsentieren
Im Klartext heißt dies: Erst einmal wird sich Heldt darum kümmern müssen den Kader zu verkleinern und potentiell Transfereinnahmen zu generieren, ehe er sich ausführlich potentiellen Neuzugängen wird widmen können. Doch die vergangenen Wochen haben bereits erste Hinweise geliefert, auf welche Spieler Heldt und sein Cheftrainer Markus Gisdol in Zukunft setzen wollen und auf wen nicht. Zumindest haben Heldt und Gisdol dies so erklärt. Am Donnerstag nun schien es, als hätte der Sportchef die eine oder andere Entscheidung bereits gerne verkündet. Doch weil der Klassenerhalt rechnerisch noch nicht eingetütet ist und die Partien gegen Frankfurt und Bremen noch anstehen, will Heldt warten. “Es ist noch zu früh die Erkenntnisse zu präsentieren, weil wir noch zwei Spiele haben”, sagte der ehemalige FC-Profi.
Erst will der FC die Partien gegen Frankfurt und Bremen abhaken und möglichst noch ein Erfolgserlebnis vor der Sommerpause einfahren. Dann wird die sportliche Leitung ihre ersten Entscheidungen bekannt geben. “Natürlich gibt es schon Bewegungen”, sagte Heldt, mahnte aber zur Vorsicht. Da noch nicht klar ist, wann genau es in diesem Sommer ein Transferfenster geben wird, basieren alle Vorarbeiten, die aktuell geleistet werden, auf Annahmen, ohne die genauen Rahmenbedingungen für die nächsten Monate zu kennen. “Demut und Geduld werden das oberste Gebot sein.”
Der eine oder andere Spieler hat aufgegeben
Dies dürfte für den FC auch deswegen gelten, weil sich die Konkurrenz kaum um jene FC-Profis reißen wird, die man gerne abgeben will. Insbesondere Spieler, die schon länger außen vor sind und sich seit Monaten nicht präsentieren konnten. “Es ist klar, dass der eine oder andere Spieler, der wenig spielt, irgendwann aufgibt und sagt: Es geht hier nicht weiter. Und es gibt sicher den einen oder anderen Spieler, der aufgegeben hat”, gab Heldt zu. “Das kann passieren, weil es Menschen sind. Aber wir lassen sie nicht fallen, weil es ansonsten nicht einfacher wird einen neuen Verein zu finden.” Um wen es sich handelt, erklärte Heldt nicht. Gut möglich ist aber, dass sich der FC mit einigen Spielern bereits auf Lösungen für die Zukunft geeinigt hat. Ob neue Klubs, Vertragsauflösungen oder ein Verbleib in Köln, dürfte sich schon bald zeigen. Erst muss der Klassenerhalt auch rechnerisch perfekt gemacht werden.
Einer der Spieler dürfte Birger Verstraete sein. Der Belgier steht nach einem Bericht von Het Nieuwsblad vor einem Wechsel zu Royal Antwerpen. Der belgische Erstligist steht mit dem 26-jährigen demnach in “weit fortgeschrittenen Gesprächen” über einen Transfer.
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