Der 1. FC Köln ist beileibe nicht der einzige Klub im Tabellenkeller der Bundesliga, der Probleme hat – kann sich jedoch auf einen kleinen Unterschied berufen, der Hoffnung gibt. Gleiches gilt für die Basiswerte eines Fußballspiels, jedoch nicht für alle. Das 1:1 der Geißböcke beim VfB Stuttgart und die Lehren für die nächste Woche.
Geschichte des Spiels: Die Zahlen zeigen, welches Spiel am Freitagabend in Stuttgart zu sehen war. Der FC lief deutlich mehr als der VfB – 118,4 zu 115,8 Kilometer, 223 zu 198 Sprints, 756 zu 710 intensive Läufe. Dagegen stand jedoch eine Kölner Zweikampfquote von nur 40 Prozent, eine Passquote von nur 79 Prozent (VfB 83%) bei einem Ballbesitz von 42 zu 58 Prozent. Die Stuttgarter spielten, die Geißböcke kämpften, der VfB zeigte die bessere Spielanlage, der FC hielt (nach den ersten zehn Minuten) hart dagegen (fünf Gelbe Karten). Dass das Kämpfen durchaus hätte Erfolg haben können, zeigte wiederum die Torschuss-Statistik: 15 zu 8 für den FC.
Das Ergebnis: Das Ergebnis lautete am Ende trotzdem nur 1:1 aus Kölner Sicht.
Szene des Spiels: Man könnte jene ersten 24 Sekunden sezieren oder den Lattentreffer zwei Minuten später. Oder auch die Großchance von Sebastian Andersson in der 53. Minute, als er das 2:1 für den 1. FC Köln hätte erzielen müssen. Doch die Parade von Timo Horn in der 45. Minute blieb mindestens ebenso nachhaltig in Erinnerung. Als Coulibaly plötzlich alleine vor dem FC-Torhüter auftauchte. Als Horn mit Risiko rauskam, etwas früh runterging und Coulibaly fast mit seinem Lupfer erfolgreich gewesen wäre. Doch nur fast. Denn Horn war an diesem Freitagabend in guter Form. Seine linke Hand schnellte nach oben und fischte den Ball gerade noch weg. Eine ganz starke Aktion des Torhüters, der am Ende der Saison, wie er sagte, gerne die Schlagzeile lesen würde: “Horn sichert Köln den Klassenerhalt.” Das würden wohl auch gerne die FC-Fans lesen. Denn das würde bedeuten, dass sich Horn auf dem Niveau von Freitag stabilisieren würde. Was ihm wiederum zu wünschen wäre.
Rekord des Spiels: Ein Trauriger für Markus Gisdol – es war das 15. Bundesliga-Spiel ohne Sieg für den FC-Trainer. Eine solche Serie überstand noch nie ein Cheftrainer der Geißböcke. Peter Stöger hatte es nach 14 Spielen in der Saison 2017/18 erwischt. Horst Heldt würde an dieser Stelle jedoch hinzufügen, dass zehn der 15 Spiele in der vergangenen Saison stattfanden und damit nicht zählen.
Zitat des Spiels: Elvis Rexhbecaj blickte nach dem 1:1 bereits auf die nächste Woche. “Gegen die Bayern erwarten wir jetzt ein schwieriges Spiel, aber es geht bei 0:0 los.” Ja, durchaus.
Einwechslung des Spiels: “Es war eine Einwechslung für Dimi”, sagte Markus Gisdol nach dem guten Spiel von Dimitris Limnios. Die Belohnung für die guten Trainingsleistungen des Griechen zahlte der 22-jährige mit einer engagierten Vorstellung zurück. Mehr dazu hier.
Erkenntnis des Spieltags: Markus Gisdol mag beim FC zwar mit jedem nicht gewonnenen Spiel weiter unter Druck geraten. Doch anderen Klubs geht es mindestens genauso schlecht. Mainz und Schalke liegen noch hinter den Geißböcken, und beide haben bereits ihre Trainer gewechselt – bislang ohne Wirkung. Die Hertha tauschte nach der Corona-Unterbrechung den Trainer, investierte im Januar und im Sommer sage und schreibe 110 Millionen Euro in neue Spieler und hat trotzdem die letzten vier Spiele verloren. Der FC ist also wahrlich nicht der einzige Klub mit Problemen zu Saisonbeginn. In Köln könnte man nach zwei Unentschieden sogar nun behaupten, es gehe leicht bergauf. Ein nicht unwichtiger Unterschied im Tabellenkeller, wenn auch nur ein sehr kleiner.
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