Sie gehörten zu den auffälligsten Spielern des 1. FC Köln am Samstag gegen den FC Bayern München: Ismail Jakobs und Ondrej Duda gelten als Schlüsselspieler in der Offensive, um die Geißböcke wieder in die Erfolgsspur zu führen. Gegen den Rekordmeister ließen sie aufblitzen, was man von ihnen erwarten kann. Doch es wurde auch klar, woran es weiter mangelt.
Köln – Die Statistiken waren eindeutig: Jakobs verzeichnete die meisten Torschüsse der Kölner (4 von 9), die meisten Sprints und war der schnellste Spieler der Partie (34,2 km/h). Duda gewann die meisten Zweikämpfe (17) und legte die meisten Kilometer aller Akteure auf dem Rasen zurück (12,6 km). Das Offensiv-Duo der Geißböcke war fleißig, gefährlich und stellte sich den Bayern mutig und mit guten Ideen in den Weg. Während Dimitris Limnios auf der rechten Außenbahn und Sebastian Andersson im Sturmzentrum etwas abfielen, gehörten Jakobs und Duda zu den auffälligsten und besten Kölnern.
“Ich habe Pavard nach dem Spiel gesehen, wie er geflucht hat”, sagte hinterher Markus Gisdol über Jakobs’ Gegenspieler. “Das sagt alles zu Isos Leistung. Er hat Fantastisches geleistet.” Horst Heldt lobte derweil Dudas Entwicklung, nachdem er sich zwischenzeitlich in den ersten Spielen einige Auszeiten genommen hatte. “Es war bei ihm etwas schwankend. Ein offensiver und kreativer Spieler wie er hat auch mal Phasen, in denen er etwas abtaucht”, sagte Heldt. “Gegen die Bayern aber war er sehr präsent, sehr ballsicher, konnte sich gut aus den Situationen befreien.”
Was noch fehlt
Gisdol und Heldt fordern nicht nur von Jakobs und Duda, dass die FC-Profis die Leistung aus dem Bayern-Spiel konservieren und am Freitag in Bremen wieder auf den Rasen bringen. Sie fordern auch weitere Leistungssteigerungen. Denn klar ist auch: Jakobs und Duda spielen auf zu wichtigen Positionen, als dass sie in ihrer spielerischen Entwicklung stehenbleiben dürfen. Duda ist noch nicht torgefährlich genug, muss noch konsequenter im letzten Drittel auch in Richtung Strafraum ziehen. Dazu fehlt allen Kölnern bislang die nötige Konzentration bei den letzten Pässen und Flanken. Besonders bei Jakobs fällt dies immer wieder auf. “Im letzten Drittel war es oft noch ein Kontakt zu viel”, analysierte Gisdol. “Er ist eine richtige Waffe für uns”, die jedoch noch ausgerichtet werden muss. Allzu häufig landen Jakobs’ Flanken im Nichts, geht er den Schritt zu weit, trennt sich zu spät vom Ball oder sieht besser postierte Nebenleute nicht.
Das Zusammenspiel, die Laufwege, die Abschlüsse – der FC hat offensiv noch viel Arbeit vor sich. Jakobs durch seine Geschwindigkeit sowie Duda durch seine technischen Fähigkeiten werden dabei Schlüsselrollen einnehmen und künftig dauerhaft so oder besser funktionieren müssen wie gegen die Bayern. Auf rechts werden es Limnios oder Marius Wolf sein, die ihnen zur Seite stehen werden. Wolf machte seine Sache hinten rechts so gut, dass Gisdol geneigt sein könnte es weiter mit Limnios zu versuchen. Und Andersson? Der hing bislang noch viel zu häufig in der Luft. Die Abstimmung mit seinen Nebenleuten reicht noch längst nicht aus, um ständig ein Gefahrenherd in des Gegners Hälfte zu sein. Doch mit Jakobs und Duda scheinen zumindest zwei Offensivspieler auf einem gutem Weg.
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