Der 1. FC Köln holt einen wichtigen Punkt gegen den VfL Wolfsburg und kann sich wieder auf seine jüngsten Spieler verlassen. Das 2:2 (2:1) gegen die Wölfe soll für die nächste Partie bei Mainz 05 weiteren Auftritt geben. In jedem Fall macht der FC seit dem Sieg in Dortmund mehr richtig als falsch. Dabei tut sich Ondrej Duda weitaus mehr hervor als nur durch feine Aktionen am Ball.
Aus Müngersdorf berichtet Marc L. Merten
Geschichte des Spiels: Am Samstag war wirklich ein Tag für die Geschichte. Jan Thielmann wurde der drittjüngste Torschütze in der FC-Historie, auf den Tag genau gleich alt wie einst Lukas Podolski. Darüber hinaus bot Markus Gisdol nicht nur fünf Eigengewächse in der Startelf auf (Horn, Cestic, Jakobs, Özcan, Thielmann), sondern mit 23,26 Jahren im Durchschnitt auch die jüngste Elf seit Februar 1967, als die Geißböcke gegen Schalke im Schnitt 22,92 Jahre alt waren.
Das Ergebnis: Der VfL Wolfsburg ärgerte sich zwar hinterher, der Spiel nach zweimaligem Rückstand nicht vollends gedreht zu haben. Doch die Statistiken zeigten auch: Nach dem Ausgleich durch Wout Weghorst kamen die Wölfe zwar auf 10:1 Torschüsse, was die VfL-Dominanz testierte. Allerdings brachte die Elf von Oliver Glasner keinen einzigen dieser 10 Torschüsse auf das Tor von Timo Horn.
Zahlen des Spiels: Der 1. FC Köln schoss am Samstag dreimal auf das Tor des VfL Wolfsburg und traf zweimal. Drei weitere Schüsse gingen daneben. Darüber hinaus lief der FC erneut deutlich mehr als der Gegner, diesmal 3,7 Kilometer mehr (117,4km zu 113,7km). Und eine Überraschung: Nicht Ellyes Skhiri war Kölns laufstärkster Spieler, sondern Ondrej Duda, der knapp 200 Meter mehr als der Tunesier zurücklegte (12,2km zu 12,0km). Überdies gewann Duda wie schon in Dortmund die meisten Zweikämpfe aller Spieler auf dem Platz (16).
Zitat des Spiels: “Unsere jungen Spieler haben viel Potential und wir werden von Spiel zu Spiel besser.” (Ondrej Duda)
Erleichterung des Spiels: Salih Özcan musste nach 39 Minuten ausgewechselt werden. Er hatte sich am rechten Oberschenkel verletzt. Doch am Sonntag folgte die Entwarnung. Der 22-jährige hat sich keine strukturelle Verletzung zugezogen. Erleichterung beim FC und beim Mittelfeldspieler!
Erkenntnis des Spiels: Der Punktgewinn war von immenser Bedeutung, weil er das Selbstvertrauen durch den Sieg in Dortmund nicht gleich wieder zunichte machte. Die Geißböcke waren erneut ebenbürtig, auch wenn der VfL in Hälfte zwei dominant auftrat. Der FC fühlt sich im 3-5-2 wohl und macht immer weniger Fehler. Gegen die beiden Topteams BVB und Wolfsburg konnte sich die Gisdol-Truppe so eine neue Stabilität aneignen, die nun am nächsten Samstag gegen Mainz 05 vor einer gänzlich anderen Herausforderung steht. Denn dann werden die Geißböcke wohl mehr Ballbesitz bekommen als gegen Schwarz-Gelb und die Wölfe. Doch inzwischen zeigt der FC, dass er auch damit mehr anzufangen weiß als noch vor einigen Wochen.
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