Der 1. FC Köln muss nach wie vor auf ein Quartett von potentiellen Stammspielern verzichten. Dabei kann beim FC niemand eine genaue Prognose abgeben, wann Jonas Hector, Sebastiaan Bornauw, Florian Kainz und Sebastian Andersson wieder fit werden. Ungewiss ist zudem, ob die Spieler in dieser Saison noch einmal zu einer echten Verstärkung werden können.
Köln – Wer beim 1. FC Köln gehofft hatte, das Lazarett würde sich im Frühling lichten, sah sich spätestens am Dienstagvormittag getäuscht. Mit nur 19 Feldspielern startete die Gisdol-Truppe in die Vorbereitung auf das Spiel gegen den FC Bayern München. Neben den langzeitverletzten Florian Kainz, Jonas Hector, Sebastiaan Bornauw und Sebastian Andersson fehlten auch Marius Wolf, Ismail Jakobs und Noah Katterbach. Während das letztgenannte Duo lediglich aufgrund eine individuellen Belastungssteuerung fehlte, tritt Marius Wolf nach wie vor zwischen den Spielen aufgrund seiner Bandverletzung im Sprunggelenk kürzer. Alle drei sollten jedoch genauso wie Ondrej Duda (Rippenprellung) am Wochenende einsatzfähig sein.
Anders sieht dies nach wie vor bei den Langzeitverletzten aus. Florian Kainz fehlt dabei bereits seit dem Trainingslager in Donaueschingen. Jonas Hector und Sebastiaan Bornauw standen zuletzt am 18. Spieltag gegen die TSG 1899 Hoffenheim auf dem Feld. Und Neuzugang Sebastian Andersson absolvierte in dieser Saison bislang erst zehn Spiele für den FC und ist seit dem 16. Dezember komplett raus. Doch welcher dieser Spieler könnte an den verbleibenden zwölf Spieltagen noch einmal zurückkehren und wer wäre wirklich eine sofortige Verstärkung für die Geißböcke?
Jonas Hector
Für den Kölner Kapitän ist es eine echte Seuchen-Saison. Nach seiner Nacken-Verletzung aus dem Hinspiel gegen Arminia Bielefeld verpasste der ehemalige Nationalspieler neun Partien und war fast zwei Monate raus aus dem Mannschaftstraining. Nach drei Kurzeinsätzen stand der Mittelfeldspieler dann wieder zwischen dem 0:5 in Freiburg und dem 0:3 in Hoffenheim für vier Spiele in der Startelf. Allerdings merkte man dem 30-jährigen die fehlende Spielpraxis deutlich an. An sein altes Niveau konnte Hector seither noch nicht wieder erreichen. Inzwischen muss der Spieler seit Beginn des Monats aufgrund von muskulären Problemen wieder pausieren. Zwar konnte bei ihm keine strukturelle Verletzung festgestellt werden, allerdings scheint Hector auf dem Weg zurück immer wieder Rückschläge zu erleiden. So absolvierte der Kapitän am Sonntag gemeinsam mit seinen Teamkollegen das Spielerersatztraining, scheint auf die Belastung allerdings wieder reagiert zu haben. Denn am Dienstag, beim Auftakt in die Vorbereitung auf das Spiel in München, fehlte Hector erneut und konnte nur individuell trainieren. Eine Rückkehr auf den Platz scheint daher aktuell nicht vorhersehbar, zumal Hector in dieser Hinsicht der einzige Entscheidungsträger ist. Sollte der zentrale Mittelfeldspieler fit sein und wieder in das Mannschaftstraining zurückkehren, dürfte Hector dabei auch gleich in den Kader rücken. Ob er dann allerdings direkt wieder eine Option für die Startelf sein dürfte, scheint eher unwahrscheinlich. Im zentralen Mittelfeld machen Ellyes Skhiri, Elvis Rexhbecaj und Salih Özcan ihre Sache aktuell ordentlich, sodass auch Neuzugang Max Meyer große Probleme hat, in die Startelf zu rücken. So dürfte sich auch Hector bei seiner Rückkehr zunächst wieder über Joker-Einsätze Spielpraxis holen und für die Anfangsformation empfehlen müssen.
Sebastiaan Bornauw
Eigentlich hätte Sebastiaan Bornauw nach dem Spiel in München wieder ins Mannschaftstraining einsteigen sollen. Daraus dürfte allerdings nichts werden, schließlich konnte der geplante Eingriff an der Wirbelsäule noch nicht wie geplant durchgeführt werden. Der Belgier hatte eine allergische Reaktion auf das Narkosemittel gezeigt, sodass die Operation abgebrochen werden musste. Bislang wartet der Innenverteidiger noch auf einen neuen Termin, welcher innerhalb der nächsten Tage stattfinden soll. Sollte dies ohne Komplikationen verlaufen, rechnet man beim 1. FC Köln im besten Fall mit einer Rückkehr binnen sieben bis zehn Tagen ins Mannschaftstraining. Dabei dürfte der Abwehrchef, sobald er wieder einsatzbereit ist, auch in die Startelf zurückkehren. Zwar haben sich Jorge Meré, Sava Cestic und Rafael Czichos inzwischen in der Dreier-Abwehrreihe auch ordentlich eingespielt, allerdings gehört Bornauw zu den absoluten Leistungsträgern von Markus Gisdol und dürfte seinen Stammplatz sicher haben. Beim FC hofft man daher, dass der Belgier nach dem Heimspiel gegen Werder Bremen am 7. März wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren und somit gegen Union Berlin wieder zu einer Option werden kann.
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Sebastian Andersson
Bei Sebastian Andersson wird der FC derweil noch weiter Geduld haben müssen. Zwar wurde das Rätsel um die Knieprobleme des Schweden mit der Diagnose Knochenödem inzwischen gelöst, gleichzeitig hat man sich bei der Prognose des Angreifers doch deutlich verschätzt. Eigentlich hätte der Sommer-Neuzugang schon Ende Januar wieder ins Mannschaftstraining einsteigen sollen. Doch inzwischen rechnet man am Geißbockheim frühestens mit einer Rückkehr Anfang April. Aber selbst in diesem Fall stünde der Angreifer nur noch für die letzten sechs oder sieben Saisonspiele zur Verfügung. Gerade aufgrund der langen Ausfallzeit wäre Andersson im Angriff wohl nicht sofort die nötige Verstärkung. Immerhin müsste der Nationalspieler praktisch noch einmal eine gesamte Vorbereitungszeit absolvieren, um körperlich wieder richtig fit zu werden – von der fehlenden Spielpraxis ganz zu schweigen. Gleichzeitig müsste Markus Gisdol mit Andersson im Sturm sein System wohl wieder umstellen. Mit Andersson in der Startelf hat der FC-Trainer lediglich in dessen letztem Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen im 3-5-2 gespielt, wobei der Schwede gänzlich in der Luft hing. Bei einer Rückkehr des Angreifers müsste Gisdol nun die gesamte Mannschaft wieder weiter nach vorne schieben und nicht mehr so tief verteidigen lassen, ansonsten wäre ein Strafraumstürmer, wie Andersson einer ist, viel zu weit vom gegnerischen Tor entfernt.
Florian Kainz
Florian Kainz sah man derweil zuletzt häufiger auf dem Trainingsplatz, wenngleich noch nicht mit seinen Teamkollegen im Mannschaftstraining. Nach seiner schweren Knieverletzung im Sommer-Trainingslager in Donaueschingen kämpft sich Österreicher langsam aber sicher zurück. Während seiner individuellen Einheiten konnte Kainz bereits wieder Sprintübungen mit Richtungswechseln sowie verschiedene Trainingsformen mit dem Ball absolvieren. In die Zweikämpfe will man den Flügelspieler jedoch noch nicht wieder schicken. Auch bei ihm sind bislang keine genauen Prognosen möglich. Genau wie bei Andersson hofft man beim FC auf eine Rückkehr Anfang bis Mitte April. Horst Heldt erklärte kürzlich, dass auf Bundesliga-Niveau gerade die Feinjustierung nach einer Verletzung besonders schwierig sei. “Die letzten Prozent von 95 auf 100 sind die besonders schwierigen”, erklärte der Geschäftsführer. “In der Kreisliga könnte er vielleicht wieder spielen. Für die Bundesliga reicht es aber noch nicht.” Bei Kainz gilt dabei das gleiche wie für Hector und Andersson: Sollte der österreichische Nationalspieler zeitnah wieder fit werden, mangelt es auch ihm an enormer Spielpraxis. Ein Dreivierteljahr nach seiner Verletzung wird man daher auch von dem Offensivspieler keine Wunderdinge erwarten dürfen.
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