Wird Markus Gisdol seine drei zuletzt verletzten Hoffnungsträger allesamt am Samstag mit zum Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg nehmen? Der Trainer des 1. FC Köln kündigte am Donnerstag an, dass Sebastian Andersson, Florian Kainz und selbst Sebastiaan Bornauw Optionen für den Kader gegen die Wölfe sind. Eine Aussage zu Andersson lässt jedoch aufhorchen und weitere Probleme erahnen.
Köln – Der 1. FC Köln musste in dieser Länderspielpause nicht übermäßig viele Spieler abstellen. Weil die Junioren-Nationalmannschaften bis auf die U21 pausierten, konnten die Jüngsten wie Noah Katterbach oder Jan Thielmann in Köln bleiben und mittrainieren. “Das war gut für uns”, sagte Gisdol. “Wir konnten gut arbeiten, ein internes Testspiel machen und vieles durchspielen.”
Wir müssen clever sein, damit er wieder zu Spielzeit kommt
Mit dabei waren mehrheitlich auch Florian Kainz und Sebastian Andersson. Der Österreicher hatte bereits für die U21 in der Regionalliga ein Spiel absolviert und hielt dann auch das interne Testspiel durch. Der schwedische Angreifer konnte sich im Testspiel zumindest für 25 Minuten an die Belastungen eines Wettkampfs gewöhnen. “Florian Kainz ist vorwärtsgekommen. Man merkt, dass bei ihm der Rhythmus noch nicht ganz da ist, aber ich bin sehr zufrieden mit ihm”, sagte Gisdol. Der Außenbahnspieler scheint am nächsten an einem möglichen Startelfeinsatz dran. Jedoch dürfte es gegen die robusten Wolfsburger zunächst zu einem Joker-Einsatz reichen. Auch, um Kainz für das lebenswichtige Spiel gegen Mainz 05 eine Woche später noch fitter zu bekommen.
Ähnliches soll für Andersson gelten. Dessen Knie ist angeblich zwar wieder hergestellt, doch der Schwede scheint weit davon entfernt, stabil und vollkommen belastbar zu sein. Nicht nur fehlte er unter der Woche offiziell wegen Trainingssteuerung. Gisdol sagte nun auch: “Wir müssen ihn durch die Saison jonglieren, ihn immer wieder individuell trainieren lassen und auf der Hut sein. Wir müssen clever sein, damit er wieder zu Spielzeit kommt.” Worte, die wie ein Alarmsignal klingen und bedeutet: Andersson ist noch längst nicht fit, muss aber jetzt schon wieder ran, weil er im Abstiegskampf dringend gebraucht wird. Ob es dieses Mal allerdings besser funktioniert als in der Hinrunde, wird sich zeigen. Damals hatte Andersson unter Schmerzen durchgehalten, bis es nicht mehr ging. Seine Leistungen hatten aber gezeigt, dass er eigentlich hätte geschont werden müssen. Nun rennt den Geißböcken die Zeit davon, und der Schwede soll auf die Zähne beißen, um den FC in der Liga zu halten.
Selbst Bornauw schon im Kader?
Gisdol erklärte, es sei bei Kainz und Andersson “eine Überlegung”, sie in den Kader gegen Wolfsburg zu nehmen. Und dann wohl spätestens in der Schlussphase für 20 bis 30 Minuten einzusetzen. Überraschenderweise erklärte Gisdol anschließend, dass er überlege, auch Sebastiaan Bornauw schon für den Kader zu nominieren. Der Belgier hatte nach Tumor-Diagnose und Horror-OP inklusive künstlichem Koma erst kürzlich über seine letzten Wochen berichtet und zuletzt mit individuellem Training auf dem Rasen begonnen. Gisdol sagte, der Innenverteidiger weise “den größten Rückstand auf”, da er aufgrund der missglückten OP “körperlich quasi auf Null gesetzt” worden sei. Man hoffe nun, dass man Bornauw “bald wieder auf den Platz” bekäme. “Und ich will nicht ausschließen, dass er schon am Samstag zum Kader gehören könnte. Es ist aber noch zu früh, es zu verkünden.” Der FC macht sich am Freitag nach Wolfsburg auf. Dann wird klar sein, wer es in das Aufgebot geschafft hat.
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