Die Zaungäste spendeten dem Trainer Applaus. Die Spieler des 1. FC Köln dagegen dürften weniger erfreut gewesen sein. Am Montagvormittag hat Steffen Baumgart noch einmal die Keule rausgeholt. Nach zwei Testspielen in zwei Tagen trieb der 49-jährige seine Spieler in den roten Bereich, ehe es am Dienstag einen freien Tag geben wird. Den werden die FC-Profis auch brauchen, denn eine derart hohe Trainingsintensität hat man bei den Geißböcken seit Jahren nicht gesehen.
Aus Donaueschingen berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Wer das Training des 1. FC Köln, auch in der Vorbereitung, in den letzten Jahren beobachtet hat und nun mit den Einheiten in Donaueschingen vergleicht, glaubt kaum, es mit dem gleichen Verein zu tun zu haben. Doch Steffen Baumgart hat den FC umgekrempelt und lässt die Spieler leiden wie seit Jahren nicht mehr. Auch am Montag, am Tag nach dem Wochenende mit zwei Testspielen.
Traben reicht nicht!
In der Vergangenheit wäre es üblich gewesen, es am Tag nach einer solch hohen Belastung eher ruhiger und regenerativ angehen zu lassen. Nicht unter Baumgart! Der FC-Trainer verlangte seinen Spielern noch einmal alles ab. Auf dem Halbfeld spielten zwei Mannschaften gegeneinander, jene im Ballbesitz in Überzahl. Punkte konnte man erzielen über Passstafetten bis zu zehn Pässen sowie über erzielte Tore nach Ballgewinnen. Die dritte Mannschaft, die nicht spielte, musste auf dem Nebenplatz Tempoläufe absolvieren.
In einer speziellen Situation schaffte es die bereits durch die Tempoläufe verausgabte Mannschaft in Rot (u.a. mit Jonas Hector und Ondrej Duda) nicht ein einziges Mal an den Ball zu kommen, während sich die Mannschaft in Schwarz (u.a. mit Timo Hübers und Ellyes Skhiri) den Ball über 30 (!) Mal ohne gegnerische Intervention zuspielen konnte. Da platzte Baumgart der Kragen. “Ihr lauft jetzt zwei Minuten nur hinterher”, brüllte der FC-Trainer, während es unter den FC-Fans am Spielfeldrand immer ruhiger wurde. “Das tut weh. Traben reicht nicht!”
FC soll zu den fittesten Teams der Liga gehören
Dass Baumgart von seinen Spielern außergewöhnlichen Einsatz und Laufbereitschaft einfordert, hat einen zentralen Hintergrund: Die Spielidee des neuen FC-Trainers basiert vor allem auf diesen Qualitäten. Spieler, die den Anforderungen nicht gerecht werden, dürften kaum Chancen unter dem 49-jährigen haben. In Donaueschingen ziehen die FC-Profis das Programm durch und gut mit – auch am Montag nach dem Training auf dem Rasen. Denn dann ging es noch eine halbe Stunde bei brütender Hitze an die Hanteln, Geräte und Medizinbälle. Keine Frage: Der FC soll 2021/22 zu den fittesten Teams der Liga gehören – die Grundlage für eine erfolgreiche Saison.
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