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FC sucht Top-Manager: Vertragslose Sportchefs durchgefallen

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Jörg Jakobs und Lukas Berg in Donaueschingen. (Foto: Bucco)

Auch im Trainingslager in Donaueschingen beschäftigt die Suche nach einem neuen Geschäftsführer Sport die Verantwortlichen des 1. FC Köln. Die FC-Bosse lassen sich nach außen hin viel Zeit, geben sich gewillt, bis zu einem Jahr zu warten, um den neuen Mann zu präsentieren. Die Geißböcke sind überzeugt, dass die Strahlkraft des Klubs weiterhin ausreicht, um einen Top-Manager verpflichten zu können. Ob dieser aus der Bundesliga kommen wird, ist dagegen gänzlich offen.

Aus Donaueschingen berichten Sonja Eich und Marc L. Merten

Es gibt Anfragen. Es gibt Bewerbungen. Der 1. FC Köln muss den Posten des Geschäftsführers Sport neu besetzen, und das haben auch international interessierte Kandidaten mitbekommen. Welche Qualitäten und Qualifikationen haben, steht auf einem anderen Blatt. Die Geißböcke lassen sich Zeit. Wie viel Zeit, zeigt, dass Eckhard Sauren am Rande des Trainingslagers bestätigt hat, dass unter den aktuell Verfügbaren, also den vertragslosen Sportdirektoren und Managern “keiner unseren Ansprüchen gerecht wird”, wie der Vizepräsident erklärte.

FC lehnt alle vertragslosen Sportchefs ab

Das ist eine klare Ansage. Kein Erik Stoffelshaus, kein Boris Notzon, kein Thomas Linke – so mancher FC-Fan dürfte da durchaus beruhigt sein. Nein, der 1. FC Köln will einen anderen Weg gehen. Und muss es auch. Jörg Schmadtke machte lange Jahre einen herausragenden Job, um am Ende einen Abschied zu nehmen, der viele Fragen aufwarf. Armin Veh war zu jeder Zeit eine veritable Fehlbesetzung, sein Treiben wird den Klub noch auf Jahre hin viele Millionen Euro kosten. Horst Heldt belastete das Kölner Budget zwar deutlich weniger, doch auch er machte zahlreiche Fehler und ihm wurde ebenso vorgeworfen, jenem Typus Sportchef des alteingesessenen Bundesliga-Kenners anzugehören, “die es schon immer so gemacht haben”.

Und genau das soll es beim FC nicht mehr geben. Das künftige Konstrukt steht fest: Der nächste Sportchef soll erneut als Geschäftsführer Sport neben Alexander Wehrle agieren. Unter ihm sollen Thomas Kessler und Lukas Berg als Leiter-Duo der Lizenzspieler die operativen Dinge im Profibereich übernehmen. Inhaltlich soll sich dabei vieles verändern. Der Neue soll nicht nur neuen Wind reinbringen, sondern auch offen sein für neue Ansätze. Diese hat u.a. Berg schon in einem sportlichen Konzept ausgearbeitet, dessen Umsetzung rund 1,5 Millionen Euro kosten und die einzelnen sportlichen Abteilungen enger verzahnen, mit mehr Daten ausstatten und vor allem effizienter machen würde. Leisten können sich die Geißböcke diese Umstellung allerdings noch nicht. Erst mit der Installation des neuen Sportchefs soll das Konzept umgesetzt werden.

Ein Mann wie Arabi oder Mislintat

Spätestens im Sommer 2022, wenn der neue Mann an Bord sein soll. Vizepräsident Sauren und Interims-Sportchef Jörg Jakobs sind die Speerspitze dieser Suche, ein Personalberater wird diesmal nicht hinzugezogen, einzig die Unterlagen aus den alten Prozessen werden wieder verwendet, unter anderem die lange Liste an Namen mit Vertragslaufzeiten möglicher Kandidaten. Nur eben nicht jener Kandidaten, die aktuell vertragslos sind. Denn die kommen nicht in Frage.

Der FC wird einen unter Vertrag stehenden Manager von einem anderen Klub loseisen. Ob aus der Bundesliga, Zweiten Liga oder dem Ausland, ist nicht klar. Ebenso nicht, ob dieser Kandidat aktuell wirklich schon als Sportchef arbeitet oder, wie einst der heute in Stuttgart tätige Sven Mislintat, aktuell noch in der zweiten Reihe steht. Beim FC will man keine Überlegung unüberlegt lassen. So entspricht Arminia Bielefelds Samir Arabi zwar exakt dem Anforderungsprofil der Geißböcke, soll aber längst nicht der einzige Kandidat sein und bleiben.

Wir müssen diese Position langfristig betrachten

Arabi gilt als Mann der alternativen Wege, der Potentiale entwickeln und ausschöpfen kann, der über den Tellerrand des Fußballs hinausschaut und das nicht nur sagt. Der neue Mann, egal ob Arabi oder sonstwer, soll in den Augen des FC-Vorstands zu den Top-Managern der Liga gehören – entweder es schon sein oder es beim FC werden. Auf einer Skala von 1 bis 10, so Sauren, werde der FC sich die Zeit nehmen, “eine 9 oder 10” zu bekommen. Man sei davon überzeugt, dass den Geißböcken dies gelingen könne, und lieber warte man bis zum Sommer 2022 ab, um diese 9 oder 10 zu bekommen, als dass man sich bereits im Winter aus vermeintlichem Zeitdruck auf eine 7 oder 8 einlasse. “Wir müssen diese Position langfristig betrachten, und bis dahin sind wir mit Jörg Jakobs, Thomas Kessler und Lukas Berg hervorragend aufgestellt.”

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