1. FC Köln, Training, Steffen Baumgart (1. FC Köln), 16.09.2021, Bild: Herbert Bucco

“Dann muss man sich trennen”: Baumgarts Ansage an Talente

Der 1. FC Köln setzt wie kaum eine andere Mannschaft in der Bundesliga auf den eigenen Nachwuchs. Dieser Trend ist einerseits aus der Finanznot geboren, andererseits den großen Erfolgen der letzten Jahre in der Talentschmiede erwachsen. Steffen Baumgart hat mit seinen Personalentscheidungen bereits Zeichen gesetzt. Doch nun machte er einigen Youngster auch eine klare Ansage.

Köln – Der Profi-Kader des 1. FC Köln ist gespickt mit Eigengewächsen. Timo Horn, Salih Özcan, Jan Thielmann, Tim Lemperle und Tomas Ostrak, dazu Noah Katterbach und Sava Cestic, überdies die in der Bundesliga noch nicht eingesetzten Jonas Urbig und Marvin Obuz. Auch Mark Uth darf man nicht vergessen.

Baumgart kündigt Veränderungen an – was meint er?

Viel Potential also aus den eigenen Reihen, und die nächste Generation scharrt bereits mit den Hufen – siehe Castrop, Sponsel, Wydra oder Diehl, die in der Vorbereitung mit den Profis trainierten. Gute Aussichten also für den FC, der nach dem Fiasko um Florian Wirtz alle Schleusen im Nachwuchsleistungszentrum auf maximale Durchlässigkeit zu den Profis gestellt hat.

Dass das nicht so einfach ist, wissen alle Beteiligten. Dass nicht immer alles so brillant funktionieren kann wie im Heimspiel gegen Bochum, als Ostrak flankte und Lemperle traf, ist den Verantwortlichen bewusst. Und doch darf man sich bei der jüngsten Entwicklung durchaus mal für einen Augenblick auf die Schultern klopfen: Der FC steht im Nachwuchs wieder für etwas.

Wir werden uns nichts von außen vorgeben lassen, nicht von Beraterfirmen

Auch, weil Steffen Baumgart auf Qualität und nicht auf Alter setzt. Seine Aufstellungen und Einwechslungen haben dies in den ersten Pflichtspiel-Wochen bereits bewiesen. Doch der 49-jährige hat auch eine klare Vorstellung davon, was die nachrückenden Jungs zu leisten haben. “Wir haben eine sehr gute Nachwuchsarbeit und werden Spieler, in denen wir das Potential erkennen, weiter an uns binden”, versprach Kölns Cheftrainer. Doch dann kündigte er an: “Auch da wird es eine Veränderung geben.”

Veränderungen hinsichtlich der Spieler, die der Klub an sich binden möchte? Offenbar, denn hinter den Kulissen gab es in den letzten Wochen offenbar nicht immer harmonische Gespräche. Baumgart stellte klar: “Wir werden uns nichts von außen vorgeben lassen, nicht von Beraterfirmen. Da werden wir als Verein klare Entscheidungen treffen. Die Jungs, die uns weiterbringen, wollen wir behalten. Von Jungs, die es nur glauben, muss man sich im einen oder anderen Fall trennen.”

Wen meint der FC-Trainer?

Klare Worte und eine deutliche Mahnung des FC-Trainers, dass so manches vermeintliche Top-Talent und vor allem deren Berater die Situation beim FC aktuell falsch einschätzen. Wen Baumgart meinte, blieb offen. Doch den Worten mangelte es nicht an Deutlichkeit. Dass die Berater junger Spieler immer früher Beförderungen zu den Profis und Einsätze in Pflichtspielen fordern, ist längst gängige Praxis im Bundesliga-Business. Dass die Spieler selbst ungeduldiger werden, ebenso. Und auch, dass so mancher nach ersten Erfolgen und einem ersten großen Vertrag mit der Situation überfordert ist und in diesem Augenblick unzureichend betreut wird.

Derzeit müssen sich die FC-Verantwortlichen mit zwei Sorgenkindern aus dem eigenen Nachwuchs auseinandersetzen. Interims-Sportchef Jörg Jakobs erklärte jüngst, dass der FC Sava Cestic gerne im Sommer verliehen hätte, der 20-jährige Innenverteidiger dies jedoch anders gesehen und auf seine Chance bei den Geißböcken verwiesen hätte. Baumgart machte derweil Noah Katterbach klar, dass er zur Zeit keine Option für den Profi-Kader ist und sich erst wieder über die U21 in Form bringen müsse.

Baumgart steht für Veränderung

Ob Baumgart nun eben jenes Duo und deren Berater meinte, blieb am Donnerstag offen. Cestic wird von der LIAN Sports Group beraten, interessanterweise die Berater-Gruppe um Fali Ramadani, den Berater von Ellyes Skhiri. Katterbach wird von der Agentur ROGON um Roger Wittmann betreut. Das Duo ist aktuell weit zurück. Doch nicht nur Cestic und Katterbach wissen spätestens seit Baumgarts öffentlicher Ankündigung, dass sich in der Talentförderung beim FC unter dem neuen FC-Trainer etwas verändern wird.

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