Nach einer trostlosen Saison, die sich beim 1. FC Köln in den letzten Jahren an die nächste gereiht hatte, wissen die Geißböcke seit der Amtsübernahme von Steffen Baumgart wieder zu begeistern. Dabei hat sich das Gesicht der Mannschaft personell kaum verändert. Dafür hat der Trainer dem Klub eine neue DNA verpasst. Der 1. FC Köln steht wieder für etwas.
Ein Kommentar von Sonja Eich
Markus Gisdol wurde während seiner Amtszeit als FC-Trainer nicht müde zu betonen, dass seine Mannschaft eigentlich gut sei. Auch die Spieler erklärten immer wieder, dass sie aufgrund der Trainingsleistungen nicht verstehen könnten, warum es am Wochenende in der Bundesliga nicht funktionierte. Und so standen unter dem Strich in der vergangenen Saison 17 Niederlagen, neun Unentschieden und nur acht mehr glückliche denn verdiente Siege sowie ein Klassenerhalt auf der allerletzten Rille.
Zu diesem Zeitpunkt war die Skepsis berechtigt
So war es nicht verwerflich, dass die Skepsis gegenüber der Mannschaft nach einem Sommer ohne große Transferbewegungen auf der Zugangsseite bei Anhängern, Fußball-Experten und auch lokalen Medien wie dem GEISSBLOG.KOELN weiter groß war. Denn zu hinterfragen, ob die Mannschaft in ihrer Zusammensetzung Bundesliga-tauglich war und ist, war zu diesem Zeitpunkt legitim.
Nur hat Steffen Baumgart alle Kritiker eines Besseren belehrt. Nach fünf Spieltagen, an denen der FC über weite Strecken begeisternden Fußball auf den Rasen gebracht hat, lässt sich feststellen: Ja, diese Mannschaft ist gut. Baumgart hat es lediglich geschafft, diese Überzeugung auch in die Köpfe seiner Spieler zu implementieren und ihnen gleichzeitig ein System an die Hand gegeben, in dem sich die Mannschaft wohl fühlt und ihre Stärken zum Tragen bringen kann.
Der 1. FC Köln steht wieder für etwas
Fairerweise muss man festhalten, dass Markus Gisdol über weite Strecken der Saison auf Leistungsträger wie Jonas Hector oder Florian Kainz verzichten musste. Allerdings hatte der Trainer zumindest in der letzten Saison den Anspruch auch komplett aufgeben, selbst aktiven Fußball spielen zu lassen. Nichtsdestotrotz ist es kaum zu glauben, dass die Mannschaft im Vergleich zum Beinahe-Abstieg fast dieselbe geblieben ist. Denn diese Spieler haben kaum noch etwas mit jenen Profis zu tun, die vor wenigen Monaten vor allem durch die Angst vor der eigenen Courage aufgefallen waren.
Man stelle sich vor, die trostlosen Auftritte einer gänzlich verunsicherten Kölner Mannschaft hätten in der vergangenen Saison vor Zuschauern stattgefunden. Undenkbar, dass dabei die Stimmung wie zuletzt gegen RB Leipzig bis unter das Stadiondach ebenfalls explodiert wäre. Natürlich hätten sowohl das Spiel in Freiburg als auch die Partie gegen Leipzig am Ende ohne Punkt für den FC enden können. Dem positiven Grundgefühl hätte dies aufgrund der Kölner Leistung jedoch wohl keinen Abbruch getan. Und auch, wenn in den verbleibenden 29 Bundesliga-Spielen wohl nicht jedes Mal etwas Zählbares für den FC herausspringen wird, steht dieser Verein nach langen Jahren mal wieder für etwas: für Leidenschaft, für Engagement und für Begeisterung. Dieser 1. FC Köln macht wieder Spaß.
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