Steffen Baumgart hat seinen Spielern nach der Stadtmeisterschaft das Wochenende frei gegeben. Am Montag ruft der Trainer des 1. FC Köln seine Mannschaft wieder zusammen, um sie auf das nächste Bundesliga-Spiel am Freitagabend gegen die TSG Hoffenheim vorzubereiten. Fehlen werden noch diverse Nationalspieler – und das macht den 49-jährigen mächtig sauer.
Köln – Jede Länderspielpause ist für viele Mannschaften in der Bundesliga eine logistische Herausforderung. Es gilt, die Nationalspieler nach ihren letzten Spielen mit den Nationalmannschaften so schnell wie möglich wieder nach Hause zu holen, um sie vor dem nächsten Bundesliga-Spiel wieder ins Training zu integrieren und spielfit für das Wochenende zu machen.
Das finde ich bedenklich und schwierig
Der 1. FC Köln hatte ein entsprechendes Problem in der vergangenen Länderspielpause mit Ellyes Skhiri. Der Sechser spielte dienstags noch mit Tunesien in Sambia, samstags ging es dann für den FC nach Freiburg – mit Abfahrt aus Köln am Freitag. Skhiri bekam der Reisestress nicht, weshalb der 26-jährige im Breisgau nur von der Bank kam. Diesmal spielt Skhiri schon sonntags das letzte Mal mit Tunesien, sodass ein Einsatz am folgenden Freitag kein Problem darstellen sollte.
Doch Steffen Baumgart ist sauer, dass der FC überhaupt an einem Freitagabend gegen Hoffenheim ran muss. “Die Frage stellt sich: Warum setzen wir das Spiel so früh an? Nach der letzten Länderspielpause gab es kein Freitagsspiel”, sagte Baumgart im Sportpark Höhenberg. “Jetzt sind einige Spieler noch mittwochs unterwegs und wir spielen zwei Tage später. Das gilt nicht nur für uns, sondern auch für Hoffenheim.”
Im September gab es kein Freitagsspiel
In der Tat hatte die DFL im September nach der Länderspielpause auf ein Freitagsspiel verzichtet. Im Oktober und November hingegen wurde ein Freitagsspiel angesetzt – dieses Mal zwischen Köln und Hoffenheim, in einem Monat zwischen Augsburg und München. “Das finde ich bedenklich und schwierig”, sagte Baumgart. “Wir reden immer davon, dass es auch um die Gesundheit der Spieler gehen soll, dass es nicht nur um das Finanzielle gehen soll. Da stelle ich mir die Frage: Warum macht man es trotzdem?”
Beim FC sind aus dem Profi-Kader neben Ellyes Skhiri insbesondere die drei Österreicher betroffen. Florian Kainz, Dejan Ljubicic und Louis Schaub spielen am Dienstagabend um 20.45 Uhr noch in Dänemark. Auch Tomas Ostrak spielt noch am Dienstagabend für die tschechische U21 zuhause gegen den Kosovo. Das Quartett wird also erst im Laufe des Mittwochs am Geißbockheim eintreffen und somit nur das Abschlusstraining am Donnerstag absolvieren können, ehe es in den Kraichgau geht.
13 Hoffenheimer betroffen – ein Ausfall fast sicher
Ondrej Duda dagegen trifft mit der Slowakei bereits am Montagabend auf Kroatien und damit auch auf Andrej Kramaric vom nächsten Gegner aus Hoffenheim. Für sie wird es zumindest theoretisch möglich sein, rechtzeitig zu ihren Vereinen zurückzukehren, um für Freitag bereit zu sein. Während beim FC darüber hinaus vor allem Nachwuchsspieler und Talente unterwegs sind, die zuletzt im Spieltags-Kader keine Berücksichtigung fanden, trifft auch Hoffenheim die Ansetzung hart.
Neben Torjäger Kramaric sind mit David Raum (DFB), Stefan Posch und Florian Grillitsch (Österreich), Sargis Adamyan (Armenien), Munas Dabbur (Israel), Diadie Samassékou (Mali), Kevin Akpoguma (Nigeria), Jacob Bruun Larsen (Dänemark), Angelo Stiller (Deutschland U21), Georginio Rutter (Frankreich U20), Chris Richards (USA) und Ihlas Bebou (Togo) insgesamt 13 Stammspieler oder regelmäßige Joker unterwegs.
FC und Hoffenheim müssen das Beste daraus machen
Richards spielt mit den USA noch am Mittwoch in Übersee und wird das Spiel gegen den FC fast sicher verpassen. Bebou ist dienstagabends noch mit Togo im Kongo und hat entweder über Nacht oder am Mittwoch noch einen Zwölf-Stunden-Flug vor sich, ehe er zurück in Deutschland sein wird. Weder für den FC noch für Hoffenheim also ideale Bedingungen für die Vorbereitung auf den 8. Bundesliga-Spieltag. “Ich hoffe, dass Mittwoch alle Spieler zurück sind und ihr Okay geben”, sagte Baumgart. “Trotzdem werden wir dann erst entscheiden können, wie wir es am Freitag machen.”
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