Der 1. FC Köln hat sich im Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund selbst geschlagen. Die Geißböcke zeigten eine überzeugende Leistung, verloren jedoch aufgrund individueller Fehler und ausbleibender Chancenverwertung mit 0:2 (0:1). Das Team von Steffen Baumgart hätte beim BVB etwas Zählbares mitnehmen können, wenn nicht gar müssen, doch das Tor, das den Spielverlauf völlig verändert hätte, zählte nicht.
Aus Dortmund berichtet Sonja Eich
Vor 67.000 Zuschauern ging es für den 1. FC Köln um den ersten Auswärtssieg in der Bundesliga-Saison. Nach dem 2:1 aus dem Vorjahr beim BVB wollten die Geißböcke diesen Coup wiederholen. Dafür bot Steffen Baumgart im Angriff den zuletzt doppelten Doppelpacker Anthony Modeste auf, dahinter Mark Uth und Ondrej Duda. In der Innenverteidigung entschied sich der FC-Coach für Hübers und Kilian wegen ihrer Tempovorteile gegenüber Meré und Czichos.
Moment des Spiels
In der 16. Minute lagen sich die FC-Fans jubelnd in den Armen. Nach einem langen Ball von Salih Özcan in den Lauf von Mark Uth ging der Kölner Angreifer ins Dribbling, legte sich den Ball mit Glück an einem Dortmunder Abwehrspieler vorbei und schlenzte die Kugel dann überlegt ins lange Eck. Das 1:0? Nein! Martin Petersen entschied auf Handspiel. Im Duell mit Pongracic war der Ball nach oben gesprungen – und an Uths Unterarm. Die Handregel besagt, dass jegliche Berührungen durch Hand oder Arm unmittelbar vor einem Tor zu ahnden sind – absichtlich oder nicht, vorteilhaft oder nicht. Und so jubelten die FC-Fans umsonst.
Die Gegentore
Nachdem Ondrej Duda in der 20. Minute ein zweites Mal die FC-Fans beinahe zum Torjubel gebracht hätte – er hatte aus 40 Metern einen Kunstschuss angesetzt und Georg Kobel zu einer Glanzparade gezwungen -, war es ein Fehler von Timo Hübers, der das 0:1 für den BVB ermöglichte. Der Kölner Innenverteidiger, bis dahin mit einer starken Leistung, verteidigte erst einen hohen Ball auf Brandt schlecht und rückte dann nicht entschlossen gegen Bellingham raus, sodass dieser auf Hazard flanken konnte. Der Belgier traf den Kopfball fünf Meter vor Timo Horn zwar nicht sauber, doch es reichte zur Dortmunder Führung.
Nach der Pause drückte der FC auf den Ausgleich, doch die Geißböcke luden Dortmund erneut zum Toreschießen ein. Benno Schmitz misslang ein Rückpass auf Timo Horn, der Ball landete im Toraus. Die anschließende Ecke servierte Brandt auf den eingewechselten Tigges. Dieser hatte kein Problem, das Kopfballduell gegen den 15 Zentimeter kleineren Thielmann zu gewinnen und zum 0:2 zu treffen. In der 64. Minute bedeutete dieser Treffer die Vorentscheidung.
Fazit
Der 1. FC Köln hatte es gegen Borussia Dortmund selbst in der Hand. Der FC war beim BVB das bessere Team, hatte die besseren Torchancen, hatte mehr Ballbesitz, ließ defensiv nur sehr wenig zu und verlor am Ende dennoch wegen der entscheidenden Fehler, die die Geißböcke in der Defensive machten. Die Leistung stimmte, die Taktik stimmte, der Einsatz stimmte – in den entscheidenden Situationen offensiv wie defensiv war der FC aber nicht konzentriert genug. Konzentration und die letzte Überzeugung machten am Ende den Unterschied.
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