Noch einmal müssen die Fußballerinnen des 1. FC Köln über ihre Leistungsgrenze hinausgehen: Das Bundesliga-Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg am Sonntag bildet den Abschluss des knallharten Auftaktprogramms für den Aufsteiger in der neuen Saison. Verstecken wollen sich die FC-Frauen dabei keineswegs. Kann der große Coup gelingen?
Köln – Mit einem Punkt aus vier Spielen und einem desaströsen Torverhältnis von 2:13 steht der Rekord-Aufsteiger aktuell auf einem Abstiegsplatz in der Tabelle. Daran ändern kann nur ein kleines Fußball-Wunder, denn der FC reist als krasser Außenseiter in die Autostadt.
Niederlage nur im Rahmen halten? Nicht mit Glass!
Nach der bitteren Erfahrung vor neun Tagen aus dem 0:6 zuhause gegen Bayern München geht es zunächst darum, die richtigen Lehren aus der letzten Klatsche zu ziehen. Ob es nur darum geht, eine potentielle Niederlage beim aktuellen Pokalsieger im erträglicheren Rahmen zu halten?
Diese negative Herangehensweise gefällt dem FC-Coach Sascha Glass naturgemäß nicht. „Wir wollen mitspielen und an die gute zweite Hälfte gegen München anknüpfen“, betonte der Trainer. Eine Lehre aus dem 0:6 gegen München sei, “dass wir bei den zweiten und dritten Bällen nach Standards aufmerksamer sein müssen”.
Mit Abstand das Stärkste, was ich von Wolfsburg gesehen habe
Aus dem Spiel heraus ließen die Kölnerinnen gegen die übermächtigen Bayern-Frauen kaum etwas zu, waren dafür bei ruhenden Bällen umso schläfriger. „Eigentlich sind wir nicht dafür bekannt, nach Standards anfällig zu sein“, ärgerte sich Glass auch Tage später noch und hoffte, dass seine Spielerinnen am Sonntag in diesen Situationen konzentrierter verteidigen.
Die Wolfsburgerinnen waren unter der Woche in England unterwegs, trennten sich nach einer 3:1-Führung in der Champions League noch 3:3 von Chelsea. „Das war, abgesehen von den ersten 20 Minuten, mit Abstand das Stärkste, was ich in dieser Saison von Wolfsburg gesehen habe“, lobte Glass, der das Spiel am Fernseher verfolgte.
Glass mit Wolfsburger Vergangenheit
Für den Coach selbst wird das Spiel am Sonntag eine Reise in die Vergangenheit: 2014/15 trainierte er die U17 des VfL, von 2015 bis 2017 die zweite Mannschaft. Mit Ewa Pajor kam damals eine der heutigen Wolfsburger Leistungsträgerinnen gelegentlich in der Reserve zum Einsatz. Die Polin wird am Sonntag aufgrund einer Verletzung jedoch nicht auflaufen können. „Ich hatte eine schöne Zeit in Wolfsburg und habe auch immer noch sehr gute Kontakte dorthin“, berichtete Glass.
Am Sonntag muss der Trainer auf Eunice Beckmann verzichten, die aufgrund muskulärer Probleme nicht einsatzbereit ist. Jana Beuschlein fällt ebenfalls aus. Eng wird es bei Irini Ioannidou, die nach ihrer Verletzung erst wieder ins Training eingestiegen ist. Alicia Gudorf wird dagegen in den Kader zurückkehren.
Pokal-Auslosung: FC nach Potsdam
Im Achtelfinale des DFB-Pokals müssen die FC-Frauen derweil zum 1. FFC Turbine Potsdam reisen. Das ergab die Auslosung am vergangenen Wochenende. „Das wird nicht einfach. Potsdam ist der Favorit, aber es ist für uns etwas möglich“, kommentierte Glass das Los. Das Spiel wird am 30. oder 31. Oktober in Brandenburg stattfinden.
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