Der 1. FC Köln lebt nicht länger nur von den Toren von Anthony Modeste. Vielmehr hat der 4:1-Sieg im Derby über Borussia Mönchengladbach gezeigt, dass auch andere Spieler im FC-Dress die Treffer erzielen können. Ein Trio befreite sich dabei von seinem Tor-Fluch der letzten Wochen, während sich ein Debütant über sein erstes Bundesligator freuen konnte.
Köln – Wochenlang schien es, als könnten Sebastian Andersson, Mark Uth und Ondrej Duda vor dem gegnerischen Tor machen, was sie wollten. Doch es gelang ihnen einfach kein Treffer. Andersson und Uth kamen bis zum Derby nur auf je ein Saisontor. Duda hatte noch gar nicht getroffen. Dann kam Gladbach – und das Trio befreite sich gleich komplett vom Tor-Fluch. Und als Kirsche auf der Torte erzielte Dejan Ljubicic sein erstes Bundesliga-Tor überhaupt.
“Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man das Tor im Derby schießt. Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben, das ist das Wichtigste”, sagte der Torschütze zum 1:0 nach dem Spiel in einem Video auf dem Instagram-Kanal des 1. FC Köln. Dabei hätten Probleme mit Ljubicics rechtem Schuh dem Österreicher beinahe seinen ersten Treffer gekostet. Denn während der FC über Salih Özcan nach links verlagerte, hatte der 24-jährige am Mittelkreis seinen Schuh verloren. Mehrere Sekunden vergingen, ehe sich der Mittelfeldspieler diesen wieder übergestreift hatte und nach vorne in den Strafraum geeilt war, um mit dem ersten Kontakt – und eben jenem rechten Schuh – in den Winkel zu treffen.
Am Samstag hat für den FC alles gepasst
Die Ekstase im RheinEnergieStadion kannte in der Folge keine Grenzen mehr. Ljubicic eilte entlang der Südkurve zu den Einwechselspielern und wurde schließlich unter der Jubeltraube begraben. “So bin ich immer wenn ich ein Tor mache – voller Emotionen. Ein Derby ist immer etwas Spezielles”, freute sich Ljubicic.
Doch nicht nur der Sommer-Neuzugang wurde an diesem Tag zum gefeierten Derby-Torschützen. Auch Ondrej Duda erzielte sein lang ersehntes erstes Saisontor, wenngleich auch bei dieser Situation eine Portion Glück mit im Spiel war. Dass die von Nico Elvedi abgewehrte Schindler-Flanke genau vor die Füße des Slowaken fiel war dabei mindestens so glücklich wie der Schuss, der unter dem ansonsten stark parierenden Yann Sommer durchrutschte.
Last liegt nicht mehr nur auf Modestes Schultern
Und auch der Schuss von Mark Uth, der in der 77. Minute das zwischenzeitliche 2:1 markierte, wäre in vielen anderen Spielen vermutlich nicht reingegangen. Doch an diesem Nachmittag im Derby passte für den FC samt dem Quäntchen Glück fast alles: Vom rechten Innenpfosten sprang der Ball schließlich hinter Sommer ins Tor. Und so war es am Ende auch nur folgerichtig, dass mit Sebastian Andersson in der Nachspielzeit auch noch der vierte FC-Profi seine persönliche Befreiung feiern konnte.
Häufig genug wurde in den vergangenen Wochen schließlich darüber diskutiert, dass nur Anthony Modeste bei den Geißböcke Tore erzielen würde. Immerhin hatten seine Kollegen zuletzt auch zahlreiche hochkarätige Chancen vergeben. Überhaupt war der Franzose zwischen dem 1. Oktober, als Ellyes Skhiri gegen Greuther Fürth getroffen hatte, und dem Özcan-Tor gegen Mainz am 21. November, der einzige FC-Spieler, der für die Kölner treffen konnte. Und so waren die vier Treffer am Ende vielleicht nicht nur eine Erlösung für die Torschützen und den FC, sondern womöglich auch eine Befreiung für Anthony Modeste. Denn der Stürmer weiß jetzt, dass nicht die ganze Last des Toreschießens auf seinen Schultern liegt.
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