Besinnliche aber ausgelassene Stimmung in Müngersdorf nach dem Schlusspfiff gegen den VfB Stuttgart. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Besinnliche aber ausgelassene Stimmung in Müngersdorf nach dem Schlusspfiff gegen den VfB Stuttgart. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Emotionaler Abschluss beim Kölner (Weihnachts-)Wunder

Als der 1. FC Köln vor exakt elf Monaten zum Hinrunden-Abschluss im Januar einen knappen Sieg beim FC Schalke 04 einfahren konnte, waren das die Punkte 13, 14 und 15. Am Sonntag, nicht mal ein Jahr später, ist der FC mit einem Erfolg über den VfB Stuttgart mit 25 Zählern auf den achten Rang geklettert. Kein Wunder, dass in Müngersdorf nach einem turbulenten Jahr eine Mischung aus Freude, Erleichterung und Gänsehaut in der Luft lag. 

Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten 

Das Spiel war gerade wenige Sekunden von Schiedsrichter Bastian Dankert abgepfiffen und der Jubel auf den Rängen wie auf dem Platz noch nicht verklungen, da wurde das Licht im RheinEnergieStadion auf ein Minimum gedimmt und der Stadion-DJ legte den Kölsch-Klassiker “Stääne” von den Klüngelköpp auf. Mit ihren erhobenen Handy-Taschenlampen leuchtete ein Großteil der euphorisierten 15.000 Zuschauer eben solche Sterne auf den Rasen zur Mannschaft hinunter.

Die Geißböcke machten sich nach dem hart umkämpften 1:0-Last-Minute-Sieg auf die Ehrenrunde. An der Nordtribüne holte der sichtlich gerührte Anthony Modeste seine beide Kinder ab und winkte mit ihnen gemeinsam den Zuschauern zu, die einmal mehr ihren Matchwinner mit lauten Sprechchören feierten. Auf der Westtribüne verschenkte der Torschütze sein Trikot an einen wartenden Fan. Auch Rafael Czichos hielt später seinen Nachwuchs an den Armen, nachdem die Mannschaft ihren Triumphzug auf dem Rasen mit einer Laola vor der Südkurve beendet hatte.

Einfach rundum gelungen heute

Dieser Hinrunden-Abschluss des FC hätte sicherlich mehr als die 15.000 Zuschauer verdient gehabt. Doch auch mit etwas weniger als einem Drittel der Stadion-Kapazität war Müngersdorf nach dem Schlusspfiff emotional aufgeladen. Schließlich hätte die Halbserie, die nach einer Saison zum Vergessen fast einem Wunder glich und kaum jemand für möglich gehalten hätte, für den FC nicht besser enden können. Wer hätte schon geglaubt, dass der FC, der Ende Mai mit anderthalb Beinen in der Zweiten Liga gestanden hatte, 17 Spieltage später nur drei Punkte Rückstand auf die Champions-League-Ränge haben würde?

Was wie ein Wunder wirkt, ist in Wahrheit das Resultat vieler richtiger Entscheidungen als Konsequenz auf den Beinahe-Abstieg. Timo Hübers versuchte die Emotionen, die nach dem Schlusspfiff im Stadion herrschten, hinterher in Worte zu fassen: “Einen viel schöneren Hinrunden-Abschluss hätten wir uns nicht vorstellen können. Die Momente nach dem Abpfiff – das war schon Gänsehaut, echt cool. Einfach rundum gelungen heute”, freute sich der Innenverteidiger, der zum zweiten Mal in Folge in der Startelf gestanden hatte.

Modeste sorgt für verfrühtes Weihnachtsfest

Während Hübers anschließend in den Katakomben verschwunden und zur folgenden Kabinen-Party mit Kölsch angetreten war, stand der Mann des Abends noch auf dem Rasen. Einige Fans hatten das Stadion ebenfalls noch nicht verlassen und skandierten immer wieder “Modeste, Modeste, Anthony Modeste.” Wer sonst hätte diese Hinrunde vergolden sollen, als der 33-Jährige Torjäger mit seinem elften Saisontor? Kurz vor den besinnlichen Feiertagen hat Modeste der gesamten FC-Familie damit schon für ein verfrühtes Weihnachtsfest beschert.

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