Es ist eine Riesenchance für die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln: Mit einem Heimsieg am Sonntag gegen das Tabellen-Schlusslicht SC Sand könnte das Team von Trainer Sascha Glass einen schon vorentscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt gehen. Ein Dreier würde zudem einen neuen Vereinsrekord bedeuten.
Köln – Nach dem ersten Bundesliga-Jahr 2015/16 stieg der 1. FC Köln am Ende mit zwölf Punkten ab. Eine zweistellige Punktzahl schaffte das Team damals erst nach dem 21. Spieltag Anfang Mai. Zwei Jahre später standen am Ende sogar nur elf Punkte auf der Habenseite, erst Ende April der Saison wurde es zweistellig. Wieder zwei Jahre später holten die FC-Frauen 17 Zähler im Laufe der Saison, doch auch damals wurde die Zehner-Marke erst Ende Februar geknackt.
Es waren drei frustrierende Erfahrungen in der Bundesliga, und beim FC ist man sich einig, dass diese Saison alles anders sein soll. Und tatsächlich: Mit einem Heimerfolg am Sonntag gegen Sand könnten die FC-Frauen zum erstem Mal in der Vereinsgeschichte schon vor der Winterpause über zehn Punkte auf der Habenseite haben. Acht Zähler hat das Team von Trainer Sascha Glass bisher gesammelt und liegt damit sechs Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz.
Glass trainierte Sand zweieinhalb Jahre
Ein Dreier gegen Tabellen-Schlusslicht Sand – der SC hat von neun Spielen bisher acht verlor und nur einmal Unentschieden gespielt – ließe den Vorsprung auf das Schlusslicht auf zehn Punkte wachsen. Und weil der Vorletzte aus Jena (bislang zwei Punkte) am Sonntag beim Tabellenführer Wolfsburg antreten muss, könnten es auf Carl-Zeiss nach diesem Spieltag neun Zähler Vorsprung sein. Damit hätten die Kölnerinnen zwei Rivalen im Abstiegskampf deutlich distanziert. Ein Heimerfolg wäre daher ein Meilenstein in Richtung Klassenerhalt.
Kölns Trainer Sascha Glass erwartet gegen seinen Ex-Verein jedoch ein sehr intensives Spiel. Für Sand “geht es um alles oder nichts”, sagte der FC-Coach mit Blick auf seinen ehemaligen Klub, den er zweieinhalb Jahre an der Seitenlinie betreute. Daher vermutete der Coach: “Es wird ein Geduldsspiel.”
Personelles Durchatmen beim FC
Im Vergleich zum 0:0 vor der Länderspiel-Pause in Bremen hofft Glass auf eine Steigerung seines Teams in der Offensive: „Wir müssen in der letzten Linie durchschlagskräftiger werden.” Sein Team müsse “ruhiger und zielstrebiger spielen” und konsequenter als zuletzt “die Räume bespielen, die der Gegner uns anbietet“. Personell kann der Trainer nahezu aus dem Vollen schöpfen, einzig Elvira Herzog, Yuka Hirano und Jana Beuschlein fallen aus.
Die Vorbereitung auf das Keller-Duell musste in dieser Woche aufgrund der Witterungsbedingungen hauptsächlich auf dem Kunstrasenplatz am Geißbockheim stattfinden. Einzig für das Abschlusstraining am Samstag ging es auf den Naturrasen. Die Länderspielpause nutzte Glass, um einige angeschlagene Spielerinnen zu schonen, so etwa Mandy Islacker, Anja Pfluger und Manjou Wilde.
Nachdem Sabrina Horvat noch für Österreichs Auswahl nachnominiert wurde, befand sich ein Kölner Sextett auf internationalen Reisen. Unterwegs waren neben Horvat auch Adriana Achcinska und Weronika Zawistowska (beide Polen), Amber Barrett (Irland), Sharon Beck (Israel) und Rachel Rinast (Schweiz). Alle Spielerinnen kehrten am Mittwoch unverletzt zurück.
Rund 1000 Zuschauer im Abstiegsduell?
Mit Wilde, Pfluger, Hirano und Eunice Beckmann waren derweil vier FC-Frauen dabei, als jüngst FC-Delegationen die Uniklinik Köln, das Kinderkrankenhaus an der Amsterdamer Straße und die Kinderklinik Porz besuchten und Geschenke an Kinder überreichten.
Am Sonntag, pünktlich zum Nikolaus-Vorabend, wollen sich die Frauen nun selbst mit drei Punkten beschenken. Für das Franz-Kremer-Stadion deutet sich wieder eine passende Kulisse an, rund 1000 Zuschauer werden erwartet. Für die ersten 500 Kinder wird es zudem kleine FC-Fahnen geben und für die Eltern Gesichtsmasken des Hauptsponsors.
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