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Muss der FC frühzeitig mit Baumgart verlängern?

Thomas Kessler und Steffen Baumgart. (Foto: Bucco)
Thomas Kessler und Steffen Baumgart. (Foto: Bucco)

Steffen Baumgart und der 1. FC Köln sind bislang die Erfolgsgeschichte der Saison in der Domstadt und auch in der Bundesliga. Der Trainer hat dem praktisch totgeglaubten Klub neues Leben eingehaucht. So überrascht es wenig, dass schon jetzt die Diskussion um eine Vertragsverlängerung mit dem 49-Jährigen begonnen hat. 

Köln – Als der 1. FC Köln im Jahr 2013 rund 700.000 Euro für Peter Stöger an Austria Wien überwiesen hatte, war dies für die damalige Zeit eine beachtliche Ablösesumme für einen Trainer – zumal die Geißböcke diesen Betrag als Zweitligist zahlten. Heute wäre solch eine Summe kaum noch der Rede wert.

Spätestens die Rekordablöse in Höhe von 25 Millionen Euro, die der FC Bayern München im Sommer für Julian Nagelsmann an RB Leipzig überwies, hat neue Sphären an Ablösesummen für Trainer geöffnet. Parallel zahlte Borussia Mönchengladbach für Adi Hütter 7,5 Mio. Euro an Eintracht Frankfurt, bekam dafür aber auch 5 Mio. Euro von Borussia Dortmund für Marco Rose.

In der Bundesliga hat man also inzwischen nicht nur den Stellen-, sondern auch den Transferwert eines Trainers erkannt. Denn dass es nicht immer die nur die Spieler sind, die zum Erfolg beitragen, hat Steffen Baumgart beim 1. FC Köln in den vergangenen Monaten beeindruckend unter Beweis gestellt. Mit nur wenigen Neuzugängen, die für den FC zudem noch allesamt ablösefrei waren, hat der Trainer aus einem beinahe abgestiegenen und verunsicherten Team eine Mannschaft geformt, die in der Bundesliga selbst mit den Top-Teams mithalten kann.

Wünschen uns, dass es viele Jahre so bleibt

Der Trumpf der Kölner dabei: Steffen Baumgart war für die Geißböcke aufgrund seines auslaufenden Vertrages in Paderborn ablösefrei. Dass sich nach solch einem Start beim FC mittlerweile andere Vereine nach einem Trainer wie Baumgart sehnen, dürfte unbestritten sein. Daher wäre es für die Kölner nicht ganz unwichtig, frühzeitig mit dem 49-Jährigen zu verlängern und ihn ebenfalls mit einer millionenschweren Ausstiegsklausel auszustatten. Schließlich ist der Trainermarkt aktuell dünn und es gibt nur wenige erfolgversprechende Trainer, die frei verfügbar wären.

Beim FC hofft man daher auch, sich auf längere Sicht nicht wieder nach einem neuen Fußballlehrer umsehen zu müssen. Zwar läuft der Vertrag mit Baumgart nur bis zum Sommer 2023, nichtsdestotrotz würde man sich angesichts des sofortigen Erfolges wünschen, dass Baumgart deutlich länger in der Domstadt bleibt. “Wir sind alle total happy. Steffen passt sensationell zu Köln und es ist ganz wichtig einen Trainer zu haben, der sich so mit dem FC identifiziert und total authentisch rüberkommt”, zeigte sich auch der Sportliche Leiter, Thomas Kessler, beim Köln-Talk Loss mer schwade begeistert von dem gebürtigen Rostocker. “Wir wünschen uns natürlich, dass das viele Jahre so bleibt.”

Gespräche erst, wenn Keller da ist?

Sollten die Geißböcke ihren Trainer also frühzeitig langfristig binden? Als der FC diesen Weg zuletzt mit Markus Gisdol gegangen war, stieß die Entscheidung auf viel Unverständnis. Zu diesem Zeitpunkt waren die Kölner seit zehn Spielen ohne Sieg und hatten den Klassenerhalt nur aufgrund des starken Zwischenspurts im Winter geschafft. Trotzdem wollte man auf der entscheidenden Position ein Zeichen für Kontinuität setzen, obwohl die Not aufgrund einer Klausel, die den Vertrag bei Klassenerhalt automatisch verlängert hätte, gering gewesen war.

Auch bei Steffen Baumgart ist der Erfolg freilich nicht garantiert. So stabil, wie sich die Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf jedoch präsentiert hat, scheint ein vollständiges Einbrechen der Leistungen und Ergebnisse aktuell unwahrscheinlich. Zwar sagte Baumgart unlängst selbst, dass es für ihn in Deutschland kaum interessantere Vereine als den FC gebe. Trotzdem dürften die FC-Verantwortlichen selbst schon über eine Verlängerung nachdenken, um bei etwaigen Angeboten abgesichert zu sein.

Bevor Christian Keller sein Amt als neuer Geschäftsführer Sport bei den Geißböcken jedoch im April antritt, wird wohl erst einmal nichts passieren. “Wir bekommen ab dem 1.4. einen neuen Sportchef, der sich das genau anschauen wird. Wir müssen aber nichts übers Knie brechen. Wenn wir erfolgreich bleiben, kommen die Gespräche über die Verlängerung automatisch”, sagte Kessler. Und schließlich gilt Baumgarts Vertrag ja auch noch mindestens für eine weitere Saison. Sollte den Trainer also im kommenden Sommer tatsächlich ein größerer Klub mit aller Macht haben wollen, wäre die Ablösesumme frei verhandelbar.

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