Der Mützen-Trikot-Tausch zwischen Manuel Neuer und Steffen Baumgart. (Foto: IMAGO / ActionPictures)

Der Mützen-Trikot-Tausch zwischen Manuel Neuer und Steffen Baumgart. (Foto: IMAGO / ActionPictures)

Ein weiter Weg, viel Lob und ein spezieller Textiltausch

Julian Nagelsmann wird dieser Tage nicht müde, den 1. FC Köln für seine Leistungen in dieser Saison zu loben. Gegen den Rekordmeister reichte es für den FC am Samstag im RheinEnergieStadion aber nicht. Ein überragender Robert Lewandowski sowie eine mangelnde Chancenverwertung verhinderten am Ende ein besseres Ergebnis. Steffen Baumgart und Manuel Neuer zeigten sich hinterher trotzdem ihre gegenseitige Wertschätzung – auf besondere Weise.

Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Lars Tetzlaff

Geschichte des Spiels

Schon nach zehn Minuten gegen den FC Bayern München einem Rückstand hinterherzulaufen, ist für die meisten Bundesligisten nicht von Vorteil. Steht es nach 25 Minuten dann schon 0:2, sind die meisten Partien gegen den Rekordmeister gelaufen. Vor elf Jahren hatte es der FC einmal geschafft, einen zwei-Tore-Rückstand gegen die Bayern noch zu drehen. Auch im Hinspiel konnten die Kölner ein 0:2 zwischenzeitlich noch einmal egalisieren. Doch an dem eisig kalten Januarsamstag wollte es den Geißböcken nicht gelingen. Chancen dazu wären zwischenzeitlich da gewesen, doch mit ihrer unnachahmlichen Effizienz machten die Münchener zeitig den Deckel auf die Partie.

Das Ergebnis

Das 0:4 war für den 1.FC Köln die höchste Heimpleite der laufenden Saison. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, war die Niederlage gegen den Rekordmeister nach dem 0:2 gegen den FC Augsburg überhaupt erst die zweite Niederlage im RheinEnergieStadion. Darüber hinaus war es jedoch auch eine der höchsten Heimniederlagen gegen den FC Bayern: Nie hatten die Geißböcke höher verloren – einzig im Jahr 1993 gab es ebenfalls ein 0:4.

Pfiff des Spiels

Es wäre der so wichtige Anschlusstreffer zehn Minuten vor der Halbzeitpause gewesen: Mit einer geschickten Körperbewegung verschaffte sich Florian Kainz im Mittelfeld viel Platz und schickte Mark Uth auf die Reise, der Manuel Neuer im Tor überwinden konnte und zum vermeintlichen 1:2 traf. Die Mannschaften hatten sich schon wieder am Mittelkreis versammelt, als der Videoassistent am Ende doch auf Abseits entschied. Die richtige Entscheidung – wenn auch mehr als bitter für den FC.

Zitat des Tages

“Es macht Bock, ihre Spiele zu sehen.” (Julian Nagelsmann über den 1. FC Köln)

Zahl des Tages

300. Mit seinem Hattrick hat Robert Lewandowski am Samstag in Köln diese magische Marke an Bundesliga-Toren geknackt. Nach Gerd Müller ist der Pole erst der zweite Spieler, dem dies gelingt. Bis zum Rekord von Müller muss Lewandowski jedoch noch einige Treffer erzielen. Dieser hatte in 427 Spielen 365 Mal getroffen.

Erkenntnis des Spiels

Das Ergebnis war am Ende zwar deutlich, die Leistung des FC konnte sich aber dennoch sehen lassen. Immerhin hatten die Geißböcke gegen den Tabellenführer 50 Prozent Ballbesitz, 50 Prozent Zweikampfquote und eine Passquote von 80 Prozent. Trotzdem waren sich nach Spielschluss alle einig, dass der Sieg der Bayern verdient war. Steffen Baumgart hätte die Münchener wohl gerne deutlich mehr geärgert, hatte der Trainer doch vor der Partie noch angekündigt, den Abstand auf die Bayern langfristig geringer werden lassen zu wollen. Ein ehrgeiziges Ziel des Rostockers, an dem jedoch überhaupt nichts verwerflich ist, zumal Baumgart dafür bekannt ist, sich stets die höchstmöglichen Ziele zu setzen. Am Ende brachte das Spiel am Samstag jedoch auch die Erkenntnis, dass es für den 1. FC Köln bis zum FC Bayern München noch ein langer und steiniger Weg sein wird. Dessen ist sich wohl auch Steffen Baumgart bewusst.

Die unerzählte Geschichte

Dieser Textiltausch dürfte in die Geschichte der Bundesliga eingehen: Nach dem Schlusspfiff trafen sich Manuel Neuer und Steffen Baumgart auf dem Platz und wechselten ein paar Worte, ehe der FC-Trainer dem Bayern-Schlussmann seine Schiebermütze überreichte. Im Gegenzug bekam Baumgart das Trikot des Nationalkeepers, welche er, wie seit dem Berlin-Spiel bekannt ist, gerne sammelt. “Ich will von Manu schon seit langer Zeit ein Trikot haben”, erklärte der 50-Jährige hinterher. Und auch Neuer freute sich über sein Geschenk: “Die Cappy ist schon legendär, die will jeder gerne haben. Leider konnte ich mit ihm nicht das Trikot tauschen, als er bei Hansa war. Da war ich noch ein bisschen zu jung und mit dem zweiten Torhüter tauscht man meist nicht das Trikot. Die Mütze bekommt jetzt aber einen Ehrenplatz.” Modisch schien auch Neuers Trainer zufrieden mit dem Accessoire: “Die steht im auch gut”, scherzte Nagelsmann auf der anschließenden Pressekonferenz.

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