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Heck: „Die Ausbildung der Jungs bleibt das Wichtigste“

U17-Trainer Martin Heck. (Foto: Bucco)
U17-Trainer Martin Heck. (Foto: Bucco)

Platz zehn in der Bundesliga-Tabelle, neun Punkte aus sieben Spielen, letzter Sieg in der Bundesliga Anfang Oktober: Das ist die bescheidene sportliche Zwischenbilanz der U17 des 1. FC Köln, die 2019 noch Deutscher Meister wurde. Trainer Martin Heck kennt die Gründe, unterstreicht die sportliche Zielsetzung und blickt ehrgeizig auf die restliche Saison.

Das Interview führte Lars Tetzlaff

GEISSBLOG: Herr Heck, der bisherige Saisonverlauf bietet keinen Anlass zum Jubeln. Wie ist die Stimmung im Team nach der Winterpause?

MARTIN HECK: “Das ganze letzte Jahr war auch coronabedingt natürlich schwierig. Wir waren wie wohl nie zuvor von Verletzungen gebeutelt. Seit Anfang Oktober haben wir mit elf bis 14 Spielern trainiert und hatten zudem ganz wenig Wettkampfspiele. Das war für die Jungs besonders hart, weil wir Spiele verloren haben, die wir nicht verlieren mussten und die Mannschaft dann nicht die Gelegenheit hatte, darauf die passende Antwort zu geben. Da kam eine Menge zusammen – auch mit Schulstress. Aber jetzt blicken wir nach vorne!”

Stichwort Verletzungen: Wie ist hier der aktuelle Stand?

Derzeit sieht es etwas besser aus. Wir sind nach der Winterpause mit 16 Spielern ins Training gestartet. Luis Cortejo-Lange, der verletzungsbedingt noch keine Minute für uns auf dem Platz stehen konnte, ist im individuellen Reha-Training. Bei ihm haben wir uns Mitte Februar als Ziel gesteckt. Mit Jona Steinbach und Aaron Bayakala haben wir zwei weitere Langzeitverletzte, die unserem Spiel sehr guttun würden. 

Heck: “Er hat sich eine Chance bei uns verdient”

Wurde auch deshalb in der Winterpause mit Marzouk Kotya-Fofana ein neuer Stürmer zum FC geholt?

Wir haben Marzouk schon länger beobachtet, weil er uns als Stoßstürmer mehrfach aufgefallen ist. Ich glaube, dass er ein Spielertyp ist, der in einem Nachwuchsleistungszentrum nicht allzu häufig anzutreffen ist. Hier hat man häufig einen typischen Musterspieler vor Augen: klein, quirlig, technisch super. Damit wird man aber nicht allen Jungs gerecht. Marzouk ist körperlich sehr weit, hat bei Aachen einige Tore geschossen und ist zudem ein feiner Kerl. Er hat sich eine Chance bei uns verdient. Da gehen wir bewusst auch einmal einen anderen Weg. Und klar: Das gibt unserem Spiel auch noch einmal ganz andere Möglichkeiten. 

Mit Marlon Monning ist in der laufenden Saison bereits ein Leistungsträger aus der U17 zur U19 aufgerückt. Gibt es diesbezüglich weitere Überlegungen?

Erst einmal ist nichts geplant. Die U19 hat einen großen Kader und wenn ein jüngerer Spieler frühzeitig hochrücken soll, muss auch gewährleistet sein, dass er dort auch Spielpraxis sammeln kann. Sonst macht das keinen Sinn. Wenn sich jemand aus der U17 anbietet, bekommt er über das Training bei der U19 die Chance, sich dort zu empfehlen.

Die Bundesliga-Saison beginnt für die U17 des FC erst wieder Mitte Februar. Woran werden Sie bis dahin gezielt arbeiten?

Wir arbeiten langfristig. Es bleibt das große Ziel, Spieler so vorzubereiten, dass sie bei den A-Junioren auf höchstem Niveau spielen können. Die Ausbildung der Jungs ist und bleibt das Wichtigste. Selbstverständlich wollen wir aber auch unsere Spiele gewinnen. Wir waren dem Gegner in keinem der bisherigen Spiele unterlegen – das Spiel gegen Schalke mal ausgenommen. Der Fokus im Training liegt deshalb weiter auf dem Spiel mit Ballbesitz. Das ist unsere Stärke. Außerdem wird es viel um Positionstechniken, Torabschluss und Athletik gehen. Aber wir werden das Rad jetzt nicht neu erfinden wollen.

Heck: “Platz unter den Top fünf oder sechs wäre ein Erfolg”

Auch wenn die Ausbildung höchste Priorität hat: Wo wollen Sie am Ende der Saison in der Tabelle landen?

Ich habe seit Oktober wirklich nicht ein einziges Mal auf die Tabelle geblickt, weil es eine komplett andere Saison als üblich ist. Wir spielen nur einmal gegen jeden Gegner. Das führt dazu, dass einige Teams bewusst nur auf das Ergebnis spielen – was vollkommen legitim ist. Aber noch einmal: Uns geht es um die Entwicklung der Spieler. Das ist unser Anspruch und Ziel. Wir wollen unser Spiel auf den Platz bringen. Welcher Tabellenplatz dann dabei herausspringt, werden wir sehen. Aber wenn ich darauf festgenagelt werde: Ein Platz unter den Top 5 oder Top 6 der Liga, und das habe ich schon bereits zu Beginn der Saison gesagt, wäre für uns dieses Jahr ein Erfolg.

Wie sehen die weiteren Planungen aus – auch über die aktuelle Saison hinaus?

Derzeit ist es sehr schwer kurz- oder mittelfristig zu planen – jedenfalls nicht, solange uns die Corona-Pandemie noch beschäftigt und wir nicht wissen, welche Beschränkungen für den Jugend- und Amateurbereich noch anstehen könnten. Aber für die neue Saison ab Sommer machen wir uns selbstverständlich Gedanken. Welches Gesicht wird die neue U19 haben? Wie stellen wir uns bei der U17 personell auf? Diese Planungen müssen voranschreiten. Da sind wir auf einem guten Weg.

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