Die Messlatte lag hoch für die U21 des 1. FC Köln nach dem 1:0-Coup in der Vorwoche gegen Oberhausen. Alles, was die Mannschaft gegen das Topteam auszeichnete, ließ sie gegen den designierten Absteiger vermissen. Trainer Mark Zimmermann war nach der Partie beim KFC Uerdingen entsprechend bedient.
Am Ende musste die FC-Reserve mit dem einen Zähler gegen die vom Ex-Kölner Alexander Voigt trainierten Uerdinger noch zufrieden sein. „Ich bin heilfroh, dass es keine fünf Minuten Nachspielzeit gab, dann hätten wir wohl noch ein Tor gefangen“, äußerte Trainer Mark Zimmermann nach der Partie.
Und der Trainer holte mit seiner Kritik weiter aus: „Wir hatten keine klare Struktur, keine gute Achse im Zentrum. Uerdingen hat uns mit Willen, Laufbereitschaft und Zweikampfhärte den Schneid abgekauft. Wir waren zu keiner Zeit dieses Spiels zwei Tore besser. Wir spielen wie auf dem Schachbrett, haben keine Bewegung im Spiel, keine Tempowechsel.“ Mit dem 2:2 sei er am Ende zufrieden, „denn wir hätten es nicht verdient zu gewinnen. Keine der beiden Führungen hat uns Sicherheit gegeben.“
“Das ist die fehlende Praxis”
Besonders bitter verlief der Nachmittag für den Rückkehrer Philipp Höffler. Der 21-Jährige bestritt nach langer Verletzungspause sein erstes Regionalliga-Spiel seit dem 20. März 2021. Er kam positionsgetreu für den angeschlagenen Rechtsverteidiger Ricardo Henning in die Partie. Höfflers missglückte Grätsche ebnete Uerdingen den Weg zum Anschlusstreffer. „Das ist die fehlende Praxis“, kommentierte Zimmermann die Situation.
Eigentlich hätte Höffler schon zur zweiten Hälfte eingewechselt werden sollen, absolvierte in der Halbzeit auf dem Rasen seine Aufwärm-Übungen und hatte das Trikot mit der Nummer 2 bereits übergestreift. Ricardo Henning biss dann aber noch einmal auf die Zähne. „Er hat einen Schlag aufs Knie bekommen und sich unwohl gefühlt. Dann hat er aber ein paar Übungen gemacht und es ging zunächst weiter“, berichtete der Coach.
Erneut Lob für Rijad Smajic
Den besten Eindruck der U19-Gastspieler hinterließ Rijad Smajic als einer der beiden Innenverteidiger neben Yusuf Örnek. Mit seinen 17 Jahren zeigte der Defensivspezialist eine abgeklärte Leistung, rettete im ersten Durchgang einmal stark und verhinderte damit eine gute Uerdinger Torchance. „Er und Yusuf Örnek wurden in der Abwehr nicht extrem gefordert, aber Rijad war präsent und das wünsche ich mir von allen und nicht nur von einem 17-Jährigen.“
Uerdingens Trainer Alexander Voigt, der vor zweieinhalb Jahren beinahe Assistent von Zimmermann geworden wäre, äußerte nach dem Spiel: „Für die Tabelle war es kein großer Schritt, aber für uns, wenn man sieht, wie erleichtert die Jungs unten in der Kabine sind, war es ein Riesenschritt.“
Der U21 bleibt nach der Partie ein kleiner Trost: Die Serie konnte weiter ausgebaut werden. Die FC-Reserve ist seit nunmehr acht Spielen und dem 5. November (0:3 gegen Wuppertal) ungeschlagen, fünf dieser Partien endeten unentschieden.
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