Der 1. FC Köln ist am Freitagabend bei RB Leipzig ohne Chance geblieben. Die Geißböcke zogen beim 1:3 (0:1) gegen humorlose Leipziger am Ende deutlich den Kürzen und wurden nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit eiskalt bestraft. Ein Freistoß und ein Fernschuss brachten die Vorentscheidung für RB, ehe ein Konter allen Kölner Hoffnungen auf etwas Zählbares ein Ende machte. Es waren die einzigen drei Torschüsse der Leipziger bis zu diesem Zeitpunkt. Zumindest konnte sich ein Youngster in der Nachspielzeit freuen.
Aus Leipzig berichtet Marc L. Merten
Wer hätte gedacht, der 1. FC Köln würde vor dem 22. Spieltag vor RB Leipzig stehen? Diese Position wollten die Geißböcke in der Red Bull Arena verteidigen. Doch wie konnte das klappen ohne Mister Zuverlässig im Sturm, Anthony Modeste? Sebastian Andersson ersetzte den erkrankten Franzosen vorne drin. Dazu kehrte Ellyes Skhiri nach zehn Wochen beim FC zurück und stand wieder in der Anfangsformation. Doch es half wenig gegen die Leipziger, die unter Neu-Trainer Domenico Tedesco zuletzt in die Erfolgsspur zurückgefunden hatten.
Moment des Spiels
Der FC hatte sich eigentlich gut ins Spiel gekämpft, da ging eine Pressingaktion gewaltig schief. Leipzig war plötzlich mit sechs gegen vier durch. Zunächst rettete Skhiri bei Nkunkus Querpass auf der Linie. Doch im nächsten Angriff grätschte Hübers den herannahenden Olmo um – Freistoß aus 24 Metern für Leipzig. Und RB-Star Nkunku trat diesen perfekt über Kilian und Hübers hinweg ins Eck – Schwäbe streckte sich vergebens. Das 0:1 fiel gerade in dem Moment, da der FC den Druck begann zu erhöhen.
Die weiteren Tore
Die Vorentscheidung fiel in der 54. Minute. Der FC konnte auf der rechten Abwehrseite den Ball nicht klären und den Pass ins Zentrum nicht verhindern. Dani Olmo durfte ungehindert aus 30 Metern noch ein paar Schritte gehen, wurde von niemandem angegriffen und jagte die Kugel daraufhin ungestört mit rechts flach ins Eck. Zwei Fernschuss-Gegentore machten dem FC den Garaus.
Das 0:2 so kurz nach Beginn der zweiten Hälfte war die Vorentscheidung. Die endgültige Entscheidung ließ nicht lange auf sich warten. Nur drei Minuten später konterte Leipzig den FC aus. Kainz‘ Freistoß 30 Meter vor dem gegnerischen Tor wurde zum Boomerang. Duda klärte den Leipziger Befreiungsschlag nicht, als er die Chance hatte. Nkunku spielte raus auf Olmo, dieser rein zu Angelino und dieser schob gegen Schwäbes Laufrichtung zum 0:3 ein (57.).
In der Nachspielzeit fiel dann doch noch der Kölner Ehrentreffer, der einem ansonsten frustrierenden Abend ein versöhnliches Ende setzte. Nach einem Eckball von Mark Uth stieg der eingewechselte Tim Lemperle am langen Pfosten am höchsten und bewies bislang ungeahnte Kopfballstärke. Der Youngster traf den Ball perfekt und köpfte wuchtig zum 1:3 in die Maschen. Doch Sekunden später ertönte der Abpfiff.
Fazit
Nach der ersten Halbzeit las sich das Tableau aus Kölner Sicht bitter: In den ersten 45 Minuten hatte es genau zwei Torschüsse gegeben – insgesamt. Den einen Kölner Versuch setzte Duda aus 25 Metern ebenso viele Meter über das Tor. Den einen Leipziger Versuch jedoch versenkte Nkunku per Freistoß zum 0:1. Der FC verteidigte diszipliniert, prallte offensiv aber an einer humorlosen Leipziger Maschinerie ab.
In der zweiten Hälfte ging es leider so weiter. Denn auch der zweite und dritte Torschuss der Leipziger waren drin – was für eine Quote und besonders ärgerlich aus Kölner Sicht. Doch es war nicht so, als ob die Geißböcke bis dahin offensiv sehr viel mehr zustande gebracht hätte. Das änderte sich erst nach der Entscheidung durch Angelino. Andersson hatte zwei gute Möglichkeiten, schoss sich einmal jedoch selbst an und köpfte bei der zweiten Chance ans Außennetz (67./77.). Auch weitere Versuche blieben fruchtlos, ehe Lemperle in der Nachspielzeit traf. Und so blieb es bei einem lehrreichen Abend.
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