Trotz eines Rückstands haben die Fußballerinnen des 1. FC Köln die Nerven behalten und das Duell der Aufsteiger bei Carl Zeiss Jena für sich entschieden. Der Trainer Sascha Glass bewies dabei ein glückliches Händchen mit seinen Wechseln, Amber Barrett wurde zur Matchwinnerin.
Zur Pause sah es noch nicht nach einem Kölner Sieg aus. Mit 0:1 gingen die FC-Frauen in die Kabine. Die Stirn von Trainer Sascha Glass war dabei allerdings frei von Sorgenfalten. „Wir haben uns schwer getan und unsere Chancen nicht genutzt“, bilanzierte der Coach, „es galt jedoch, ruhig zu bleiben, weil noch genug Zeit war. Das habe ich auch den Spielerinnen gesagt.“
Als kleinen taktischen Kniff brachte Glass Amber Barrett zur zweiten Hälfte für Manjou Wilde. Wilde bildete zuvor die offensive Reihe beim FC mit Sharon Beck. „Das war für beide etwas ungewohnt, weil sie eher als Zehnerinnen spielen“, berichtete Glass. Wilde musste nach der Pause raus, jedoch nicht aufgrund einer schlechten Leistung, wie der Trainer betonte: „Wir wollten vorne jemanden haben, der tief in die Spitze geht, das kann Amber gut.“ Die irische Nationalspielerin verwandelte zunächst den Elfmeter nach einem Foul an Weronika Zawistowska zum 1:1, legte danach das 2:1 von Mandy Islacker auf und sorgte mit ihrem Kopfballtor zum 3:1 für die endgültige Entscheidung.
Islackers unerwartetes Comeback
Apropos Islacker: Das Comeback als Jokerin kam durchaus unerwartet. Die 33-Jährige absolvierte nach ihrer hartnäckigen Knieverletzung ihr erstes Spiel seit Dezember. „Sie hat erst am Freitag erstmals wieder mittrainiert, ist im Knie wieder schmerzfrei, aber natürlich noch lange nicht bei hundert Prozent.“ Ihre Klasse bewies die Angreiferin dennoch mit dem Führungstor keine zwei Minuten nach ihrer Einwechslung. „Am Ende hätte das Ergebnis noch höher ausfallen können“, zeigte sich Glass nach der Partie grundsätzlich zufrieden.
Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt nun elf Punkte, doch der Blick geht längst nicht mehr nach unten. Mit einem Derbysieg am Sonntag (13 Uhr) zuhause gegen Leverkusen könnte der FC in der Tabelle am rheinischen Rivalen vorbeiziehen. Auch der SC Freiburg als derzeitiger Sechster befindet sich im Visier der Kölnerinnen. Der Klassenerhalt könnte am kommenden Wochenende zudem auch rechnerisch perfekt gemacht werden, sollte der FC Leverkusen schlagen und Sand gegen Bremen nicht gewinnen.
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