Der 1. FC Köln hat am Mittwochabend seine neueste Folge der Vereins-Dokumentation “24/7 FC” veröffentlicht. Die Episode trägt den Titel “Nebensache”, beginnt wie gewöhnlich – sportlich und emotional – klingt dann aber immer ruhiger an. Einer der Gründe: Der FC verabschiedet Alexander Wehrle als Geschäftsführer. Vor allem aber trägt der Klub damit dem Krieg in der Ukraine Rechnung.
Die neueste Folge der FC-Doku “24/7” erzählt die Geschichte seit dem 1:0-Heimsieg gegen den SC Freiburg bis zur 0:1-Heimniederlage der Geißböcke gegen Hoffenheim. Man sieht ausführlich die Vorbereitung auf das Spiel gegen die Breisgauer, bei welchem Steffen Baumgart wegen einer Corona-Infektion nicht dabei sein konnte. Längere Ausschnitte aus seiner Wohnung während des Spiels werden kombiniert mit Einblicken in die Ansprache von André Pawlak und den Gesprächen im Hintergrund vor und nach dem Spiel mit dem in Quarantäne befindlichen Coach.
Auch wird aufgelöst, warum Anthony Modeste an diesem Spieltag sein Tor mit einem Herz-über-dem-FC-Wappen-Jubel schloss. Er hatte mit Physiotherapeut Christian Osebold gewettet. Nachdem Modeste einem Wechsel nach Saudi-Arabien eine Absage erteilt hatte, hatte Osebold den Franzosen aufgefordert, beim nächsten Tor so zu jubeln und auf den Brillen-Jubel zu verzichten. Würde Modeste dies machen, würde Osebold das Foto dieses Jubels als Hintergrundbild auf seinem Smartphone ein Jahr lang übernehmen. Das Ergebnis ist bekannt: Modest traf, jubelte und gewann die Wette – und Osebold hat einen neuen Handy-Hintergrund.
Baumgart würdigt Wehrle
Neben der Vertragsverlängerung von Benno Schmitz stand vor allem der Abschied von Alexander Wehrle im Mittelpunkt der Serie. Der Geschäftsführer verlässt die Geißböcke zum 12. März, das FC-Kamerateam begleitete den 47-Jährigen bei dessen letztem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (1:0) und den Momenten nach dem Spiel. “Dass Alex fehlen wird, ist einerseits die berufliche Sicht, weil ich glaube, dass nicht viele in Deutschland das können, was er kann”, kommt Steffen Baumgart zu Wort. “Dann kommt aber noch ein viel wichtigerer Aspekt dazu: die menschliche Komponente. Alex ist als Mensch in der Verantwortung, die er trägt, ganz besonders.”
Im Anschluss daran verzichteten die Doku-Macher erstmals auf sportliche Szenen zu einem Bundesliga-Spiel und stellten zum Auswärtsspiel in Fürth (1:1) den Angriff auf die Ukraine durch Russland in den Mittelpunkt. Die einzigen Bilder aus Fürth zeigten die Spieler beider Mannschaften vereint hinter dem Banner “Stop War. Wir gegen Krieg.” Thomas Kessler rief zu Spenden und Unterstützungen auf (an die Stiftung 1. FC Köln unter dem Stichwort “Ukraine”). Und weil auch das Hoffenheim-Spiel keine längeren Spielszenen mehr bekam, endete die Folge auf einer nachdenklichen Note – denn zuletzt war der Fußball in der Tat zur “Nebensache” geworden.
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