Mathias Olesen hat am Sonntag beim 1:1-Unentschieden gegen Borussia Dortmund sein Profi-Debüt für den 1. FC Köln gefeiert. Der Youngster profitierte dabei von der angespannten Personalsituation im defensiven Mittelfeld sowie der Umstellung auf Doppelsechs. Für den 20-Jährigen war der Einsatz aber auch ein Lohn für seine kontinuierliche Arbeit.
Den Luxemburger hatten vor der Saison wohl nur wenige beim 1. FC Köln auf dem Zettel. So gehörte Olesen im vergangenen Sommer auch nicht zu jenen Spielern, die sich bei den Profis im Trainingslager in Donaueschingen zeigen durften. Vielmehr war der Mittelfeldspieler als fester Bestandteil der U21 eingeplant. Im Team von Mark Zimmermann gehört Olesen in dieser Saison auch zum absoluten Stammpersonal. In 26 Einsätzen, bei denen er 25 Mal in der Startelf gestanden hatte, erzielte der luxemburgische Nationalspieler vier Treffer.
Entsprechend erfreute zeigte man sich nach Olesens Bundesliga-Debüt am Sonntag über die Entwicklung des 20-Jährigen. “Er ist ein Spieler, der vor der Saison nur im erweiterten Kreis unserer Profi-Mannschaft stand, sich dann über gute Leistungen in der Regionalliga so präsentiert hat, dass er bei den Profis trainieren durfte und jetzt seine Chance genutzt hat”, freute sich Thomas Kessler am Tag nach der Punkteteilung mit dem BVB. Dass der Debütant nicht bei einem klaren Spielstand, sondern in einer “unglaublich intensiven Phase” und beim Stand von 1:1 eingewechselt wurde, war für Kessler dabei ein besonderes Zeichen an den Spieler. “Es war bemerkenswert, dass Steffen keine Bauchschmerzen hatte, einen unerfahrenen Spieler auf die Doppelsechs zu schieben. Das zeigt, dass kontinuierliche Arbeit und gute Leistung belohnt werden.”
Baumgart selbstkritisch
Dass Olesen überhaupt dabei war und letztlich auch eingewechselt wurde, lag freilich an den großen Personalsorgen, die sich vor der Partie beim FC aufgetan hatten. Mit Ellyes Skhiri und Dejan Ljubicic waren gleich zwei der drei möglichen Sechser kurzfristig ausgefallen, sodass Salih Özcan zunächst allein die Fäden in der Defensivzentrale ziehen musste. Doch durch die Umstellung der Dortmunder auf Dreierkette verloren die Geißböcke zunehmend den Zugriff, sodass die Kölner gezwungen waren auf eine Doppelsechs umzustellen. Eigentlich hatte der Staff sogar schon früher diese Änderung vornehmen wollen, doch Baumgart wollte zunächst abwarten. “Den Input hätte ich vielleicht früher annehmen müssen. Wir entwickeln uns alle – das gilt für mich genauso”, sagte der Trainer hinterher am DAZN-Mikrofon.
Gleichzeitig lobte der 50-Jährige auch den Einsatz des Youngsters. “Mathias ist sehr dicht dran. Wir haben ihn bewusst in unseren Kader genommen. Wir waren froh, ihn heute dabei zu haben. Ich finde, er hat es gut gemacht.” Wie es mit dem Luxemburger, der seinen Vertrag vor kurzem erst bis 2024 verlängert hat, nach der Saison weitergeht, dürfte auch an den Personalien Salih Özcan und Ellyes Skhiri liegen. Bleiben beide beim FC, dürften die Chancen auf mehr Einsatzzeiten eher gering bleiben. “Wir wollen ihn entwickeln und gucken, wie es im Sommer weitergeht. Es gibt sehr große Konkurrenz auf seiner Position”, sagte Baumgart.
“Der Beginn einer guten Entwicklung”
Gleiches ließ auch Jörg Jakobs unmittelbar nach dem Spiel durchblicken. “Wir trauen ihm alle Einsätze zu. Dass es schwer wird, wenn wir alle Spieler dabei haben, ist klar. Die letzten Spiele werden das noch zeigen”, sagte der Interims-Sportchef mit Blick auf die kommende Saison. Die rund zehn Minuten, die er nun in der Bundesliga auf der Uhr hat, könne Olesen jedoch niemand mehr neben. “Er hat sich das verdient. Seine Aktionen waren gut und man hat nicht gemerkt, dass er überfordert gewesen wäre. Wir hoffen, es ist der Beginn einer guten Entwicklung.”
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