Steffen Baumgart und Markus Gisdol - jeweils nach dem Spiel gegen Mainz. (Fotos: IMAGO)

Steffen Baumgart und Markus Gisdol - jeweils nach dem Spiel gegen Mainz. (Fotos: IMAGO)

Heute vor einem Jahr: Gisdol fliegt – nach einem 2:3 gegen Mainz

Zwischen dem 1. FC Köln und dem 1. FSV Mainz 05 ist es in den letzten Spielen ordentlich zugegangen. Das 3:2 am Samstag war die Rache der Geißböcke für das 2:3 vor genau einem Jahr – an dem Tag, an dem Markus Gisdol seinen Hut nehmen musste und die Wende zur Besserung beim FC eintrat. Der 11. April 2021 soll auch in einigen Jahren noch als Wendepunkt für den FC gelten.

Es war Sonntag, der 11. April 2021. Der 1. FC Köln trat am 28. Spieltag der Saison 2020/21 daheim gegen Mainz 05 an. Es war ein direktes Duell um den Klassenerhalt. Für Markus Gisdol war klar: Wollte er Trainer der Geißböcke bleiben, musste seine Mannschaft gewinnen. Es wurde ein dramatisches Spiel, das in seinem Ausgang bitter für den FC war, am Ende jedoch die Rettung einleitete.

Jean-Paul Boetius brachte Mainz früh in Führung (11.), Ondrej Duda glich kurz vor der Pause mit einem Handelfmeter aus (43.). Ellyes Skhiri drehte die Partie sogar nach einem Freistoß per Kopf (61.), doch danach fiel der FC einmal mehr auseinander. Den schnellen Ausgleich durch Karim Onisiwo (65.). nach einem Konter verkraftete der FC nicht mehr. Und in der Nachspielzeit setzte Leandro Barreiro sogar noch den Schlusspunkt und beendete mit dem Tor zur 2:3-Niederlage des FC die Amtszeit von Markus Gisdol.

Ein Spiel als Symbol für den Kölner Wandel

Fast auf den Tag genau ein Jahr später traf der FC wieder zuhause auf Mainz – diesmal am 29. Spieltag, und diesmal keineswegs im Kampf um den Abstieg, sondern als Verfolger im Kampf um die europäischen Plätze. Wieder ging das Spiel nach intensiven 90 Minuten 3:2 aus – aber diesmal für den FC. Eine Trainer-Amtszeit endete diesmal nicht, sehr wohl war das Spiel aber sinnbildlich für die Entwicklung, die Köln in nur einem Jahr durchgemacht hat.

Erst die Rettung durch Friedhelm Funkel, der mit seiner menschlichen Art einen neuen Zugang zu den Spielern fand und das Fundament legte, auf dem Steffen Baumgart ab Sommer aufbauen konnte. Dann die Wandlung unter Baumgart von einer verängstigten Mannschaft ohne jedes Selbstvertrauen hin zu einer Pressing-Maschine, die sich selbst nach einem 0:2 nicht von dem Glauben abbringen lässt, ein Spiel noch drehen zu können.

FC nimmt Trainer-Scouting auf

Inzwischen spricht man beim 1. FC Köln offen davon, dass der “Baumgart-Fußball” in Zukunft für den FC stehen soll. Egal, ob Baumgart zwei, vier oder zehn Jahre bei den Geißböcken bleiben sollte. Auch über den emotionalen Frontmann hinaus sollen künftige Trainer nach der fußballerischen Idee ausgewählt werden, die seit Beginn dieser Saison die FC-Fans begeistert und den Klub wieder in sportlich erfolgreiche Gewässer zurückgeführt hat.

Der 11. April 2021 soll daher den Tag der Abkehr vom Defensivfußball darstellen. Zumindest ist dies der Wunsch der FC-Verantwortlichen. Entsprechend soll der FC damit begonnen haben, neben dem Spieler-Scouting ein perspektivisches Trainer-Scouting zu betreiben – mit einem Anforderungsprofil, welches sich an Baumgarts Qualitäten, sportlich wie menschlich, orientiert. Solch ein Trainer-Scouting hatte es über Jahre nicht gegeben, wodurch seit der Entlassung von Peter Stöger nur Trainer-Fehlgriffe zustande gekommen waren. Erst bei der Wahl Baumgarts hatte man sich nach Jahren wieder mit mehreren Kandidaten getroffen, ehe man sich für den Paderborner Coach entschied. Ein Jahr nach dem 2:3 gegen Mainz eine gute Entscheidung.

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