Der 1. FC Köln hat Ondrej Duda zunächst vom Training ausgeschlossen. Der Slowake darf mindestens in dieser Woche nicht am Training der Geißböcke teilnehmen. Der 27-Jährige soll sich am Samstag gegen Bielefeld geweigert haben, sich kurz vor Ende der Partie warm zu machen. Ob und wann er zur Mannschaft zurückkehren darf, hängt nun an dem Spieler selbst. Das hat Christian Keller auf GEISSBLOG-Nachfrage bestätigt.
Es war die erste kritische Entscheidung, die Christian Keller und Steffen Baumgart gemeinsam treffen mussten. Ondrej Duda hatte sich im Nachgang des 3:1-Sieges gegen Arminia Bielefeld eine Respektlosigkeit gegenüber Trainer und Mannschaft geleistet. Wie Sport1 berichtet, soll Duda zehn Minuten vor Ende der Partie das Warmmachen verweigert haben. So kam in der 88. Minute Mathias Olesen und nicht Duda für Mark Uth in die Partie. Daraufhin war er am Sonntag vom Training ausgeschlossen und nach Hause geschickt worden.
Die Personalie schlug hohe Wellen, schließlich ist Duda einer der Topverdiener des FC und war in der vergangenen Saison noch maßgeblich am Klassenerhalt beteiligt. Bereits in seinem ersten Monat als Sportchef musste Christian Keller nun eine solch drastische Entscheidung mitverantworten. „Steffens Meinung und meine Meinung waren identisch. Wir haben so gehandelt, um das hohe Gut unseres Kollektivs zu schützen”, sagte Keller am Montag dem GEISSBLOG.
Duda muss sich den Respekt der Mannschaft neu verdienen
Eigentlich hält sich der 43-Jährige noch im Hintergrund. Keller will sich in der entscheidenden Saisonphase nicht in den Vordergrund drängen, sondern die positiven Schlagzeilen den Verantwortlichen überlassen, die sich diese mit ihrer Arbeit in den letzten Monaten verdient hatten. Doch nun musste der neue Sport-Geschäftsführer erstmals einschreiten und zusammen mit Baumgart eine rote Linie ziehen, die Duda deutlich überschritten hatte.
„Ondrej Duda hat nichts gemacht, was ihm lange nachhängen wird”, sagte Keller, machte aber auch klar, dass der Spieler sich den Respekt der Mannschaft erst wieder verdienen müsse. Der FC will die genauen Hintergründe des Vorfalls weiterhin nicht im Detail kommentieren. Doch Keller wird das direkte Gespräch mit dem Slowaken suchen, um dem Spieler klarzumachen, an welche Regeln er sich zu halten hat, will er bei den Geißböcken noch eine Zukunft haben.
Keller erklärte auch, dass diese Entscheidung nicht anders hätte ausfallen können. „Wir hätten bei jedem anderen Spieler und zu jedem anderen Zeitpunkt der Saison genauso gehandelt“, betonte der Sportchef und legte die Verantwortung für die nächsten Schritte in Dudas Hände. „Es braucht jetzt die Selbstreflexion des Spielers, um es aus der Welt zu schaffen.“ Heißt: Duda entscheidet selbst, ob er in der nächsten Woche wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren darf – und ob er überhaupt noch einmal für den FC auflaufen wird.
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