Steffen Baumgart am Dienstag beim Training. (Foto: Bucco)

Steffen Baumgart am Dienstag beim Training. (Foto: Bucco)

“Nicht zu früh feiern”: Baumgart will mit dem FC das Maximum

Dieser Mann hat Lust auf mehr: Steffen Baumgart hat beim 1. FC Köln ein Feier-Verbot für Samstag ausgesprochen. Die Geißböcke wollen im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg zwar den nächsten Sieg einfahren – doch die große Feier soll erst nach dem 34. Spieltag steigen. Dann aber richtig.

Der 1. FC Köln reitet eine Erfolgswelle, und nichts soll die Geißböcke an den letzten beiden Spieltagen der Saison 2021/22 noch aus dem Gleichgewicht bringen. Schon gar nicht der eigene Übermut oder das Gefühl, es könne nichts mehr schief gehen.

Steffen Baumgart ist da wohl ein Glücksfall für den FC. Unter seiner Führung hat es bei den Geißböcken bislang noch zu keiner Zeit einen Spannungsabfall gegeben, und so will der 50-Jährige sich auch von Tabellenrechnern, Restprogrammen und den verschiedenen Qualifikationsmodi für die europäischen Wettbewerbe nicht ablenken lassen.

Baumgarts kurze Europa-Erfahrung als Spieler

“Jetzt sind wir auf der Zielgeraden”, sagte Baumgart am Dienstag nach dem Auftakttraining zur Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Samstag. “Ich rechne nicht. Wir wollen das nächste Spiel gewinnen, das wird schwer genug.”

Der FC-Trainer selbst blickt auf eine bislang sehr kurze internationale Karriere zurück. Für Schwerin im Jahr 1990 lief Baumgart noch zu DDR-Zeiten einmal für 44 Minuten im Pokal der Pokalsieger auf. Neun Jahre später spielte er acht Minuten für den VfL Wolfsburg im UEFA-Cup. Jetzt will es Baumgart als Trainer schaffen. Und das, wenn möglich, in die Gruppenphase von einem der drei internationalen Wettbewerbe.

“Ich weiß nicht, wie oft man eine solche Situation im Fußball erleben kann. Für mich ist es das erste Mal, ein solches Ziel zu erreichen. Deshalb sollte jeder diese Euphorie aufsaugen.” Baumgart möchte seinen Spielern die Lockerheit bewahren. Jene Lockerheit, die in Augsburg zu einem der besten Saisonspiele führte. Am Geißbockheim ist man sich sicher: Sollte die Mannschaft noch einmal zu so einer Leistung fähig sein, wäre ein Sieg gegen den VfL Wolfsburg drin.

Dann kommt danach vielleicht eine andere Konstellation

Steffen Baumgart

Und damit womöglich sogar noch mehr. Das weiß Baumgart auch ohne Tabellenrechner und Restprogramm. “Wir haben zwei Spiele, das sind sechs Punkte, die möglich sind zu sammeln. Es gibt keine Garantien für nichts, aber so, wie die Jungs drauf sind, sollten wir nicht nachlassen und so viele Punkte wie möglich sammeln. Dann können wir sehen, welche Konstellation noch entstehen kann.”

Der letzte Satz sorgte für sofortige Diskussionen unter den Medienvertretern. Baumgart hatte damit unausgesprochen die Champions League ins Visier genommen. Und tatsächlich, der 50-Jährige ließ es auf Nachfrage anklingen – verbunden mit einem Feier-Verbot für Samstag. “Ich glaube nicht, dass wir am Wochenende schon etwas genießen können. Sollte am Wochenende die Konstellation eintreten, über die wir nicht reden wollen, kommt danach vielleicht eine andere Konstellation”, sagte Baumgart.

Auf keinen Fall zu früh feiern

Weil Freiburg (4.). gegen Union Berlin (7.) und Hoffenheim (8.) gegen Leverkusen (3.) spielt sowie Leipzig erst am Sonntag gegen die noch immer gegen den Abstieg spielenden Augsburger ran muss, ist am Samstag für den FC gegen Wolfsburg alles möglich: dass alle Mannschaften noch einmal hauchzart zusammenrücken, dass der FC zumindest die Conference League fix hat, dass sogar die Europa League fix sein könnte – und dass die Champions League am 34. Spieltag noch möglich sein könnte.

Daher sagte Baumgart mit Blick auf seine Spieler: “Ich glaube nicht, dass wir am Samstag feiern werden. Wir werden uns hoffentlich über das Ergebnis freuen können. Aber wir sollten nicht zu früh über das Feiern nachdenken.” Der Auftrag des Trainers ist klar: Konzentration hoch halten, Ergebnis einfahren, Tabelle anschauen und dann am 34. Spieltag das letzte Auswärtsspiel der Saison seriös nutzen, um so viel wie möglich aus der Saison herauszuholen. Und wer Baumgart kennt, der weiß: Feiern will der 50-Jährige auf jeden Fall – nur zum richtigen Zeitpunkt und keinesfalls zu früh.

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